
Bevor die Welt untergeht, noch schnell tanken und eine Heizung hamstern

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Das Auto wird populärer, Bus und Bahn nicht. Gleichzeitig hamstern die Deutschen Gasheizungen. Was das alles mit Martin Luther zu tun hat.
„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“ Wir wissen nicht, ob es wirklich Martin Luther war, der diesen schönen Satz gesagt hat. Aber ist ja auch egal. Entscheidend ist doch die Botschaft. Es ist nie zu spät. Es lohnt sich, an morgen zu denken, auch wenn das Heute düster daherkommt. Der Deutsche hat das verinnerlicht. Das legt jedenfalls eine aktuelle Umfrage der Versicherung HUK Coburg nahe.
Die besagt, dass das Auto im Land der Dichter und Diesellenker massiv an Popularität gewonnen hat, während Bus und Bahn zunehmend unattraktiv erscheinen. Oder, um mit dem alten Luther zu sprechen: „Wenn ich wüsste, dass morgen der Verbrenner unterginge, würde ich heute noch einen schönen Spritfresser betanken.“
Der Deutsche lässt sich doch nicht vorschreiben, wann die Welt untergeht
Wir kennen das ja schon von den Heizungen. Schneller als ein grüner Minister das Wort Wärmewende aussprechen kann, hamstert der Deutsche noch schnell eine Gasheizung. Er lässt sich doch von der Welt nicht vorschreiben, wann sie unterzugehen gedenkt. Renitent ist er halt, der Deutsche. Er behauptet ja auch, dass die Deutsche mitgemeint sei, wenn er der Deutsche sagt. Und selbst wenn er, frei nach Luther, wüsste, dass morgen das Gendersternchen aufginge, würde er heute noch ein unbeugsames generisches Maskulinum verwenden.
Aber bevor jetzt eine(r) mit alten weißen Männern daherkommt (bloß keine Empörung: alte weiße Frauen sind hier explizit mitgemeint): Die größte Begeisterung fürs Auto als Verkehrsmittel erster Wahl herrscht – und jetzt dürfte dem Klimakleber (m/w/d) der Pattex in der Tube vertrocknen – mit 74 Prozent bei Menschen zwischen 16 und 24 Jahren.
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