Rüdiger Maas: "Die Generation Z kennt keine andere Arbeitswelt"
Die Jahrgänge zwischen 1996 und 2010 strömen mit neuen Lebensrealitäten auf den Arbeitsmarkt. Generationenforscher Rüdiger Maas erklärt, wie sie Arbeit neu denken.
Herr Maas, zwischen älteren Generationen und der Generation Z gibt es besonders in der Arbeitswelt viele Verständnisprobleme. In Ihrem neuen Buch „Generation arbeitsunfähig“ zeichnen sie deren Ursprünge nach. Ist die Generation Z wirklich arbeitsunfähig?
Rüdiger Maas: Nein, sie ist nicht arbeitsunfähig, auf keinen Fall. In den Medien wird sie nur oft so bezeichnet. Über arbeitsunwillig dagegen können wir sprechen. Aber das können wir insgesamt gesamtgesellschaftlich hinterfragen. Das zieht sich bald durch alle Generationen durch.
Die Generation Z hat zahlreiche Vorstellungen für ihre ersten Jobs: Vier-Tage-Woche, Homeoffice, bestenfalls keine Überstunden und viel Freizeit. Woher kommen diese Forderungen an die Arbeitswelt?
Maas: Die Generation Z kennt keine andere Arbeitswelt. Sie hat nie eine andere kennengelernt, es ist also einfach ein Fortführen dessen, was sie kennen. Neu ist das alles nur für die älteren Führungskräfte. Vor allem für die, die ihr Unternehmen nie hinterfragen mussten, bei denen es immer linear weiterging. Man hat immer genügend Arbeitskräfte bekommen, doch plötzlich bekommt man sie nicht mehr.
Wird es mit Blick auf die gegenwärtige Wirtschaft schwerer, der Generation Z diese Wünsche zu erfüllen?
Maas: Das Problem entsteht erst dadurch, dass wir die Wünsche erfüllen. Wenn man die Vier-Tage-Woche anbietet, um die Jüngeren zu bekommen, dann brauchen wir uns nicht zu wundern, dass sie nur vier Tage arbeiten. Wir brauchen uns aber auch nicht zu wundern, dass es dann schwerer wird, später auf fünf Tage hochzugehen und auch nicht darüber, dass bestimmte Branchen dadurch auch außen vor bleiben, weil sie es aufgrund des Fachkräftemangels gar nicht leisten können, etwa momentan in der Pflege, Gastronomie oder der Hotellerie. Es gibt einfach auch unangenehme Arbeitszeiten, und je mehr die Branchen sich gewissermaßen spalten, desto schwieriger wird es, leere Stellen aufzufüllen. Wir müssen uns insgesamt komplett hinterfragen. Damit müssen aber die Älteren anfangen, nicht die Jüngeren.
Viele Führungskräfte müssen jetzt also umdenken. Wieso hat die Generation Z einen so großen Einfluss auf zukünftige Unternehmenskulturen?
Maas: Weil zu viele in Rente gehen und zu wenig Jüngere nachkommen, können sich die Jüngeren den Arbeitsplatz aussuchen. Es gibt keine 100 Bewerber mehr auf eine Stelle. Wenn ich mir etwas aussuchen kann, wird es entwertet. Das heißt also, wenn es mir im Unternehmen nicht gefällt, gehe ich einfach weiter. Eigentlich müssten die ganzen Führungskräfte nichts anderes machen als das, was sie immer schon hätten machen müssen: Nämlich führen. Jetzt kommt eben eine Gruppe, die sagt: Wenn du nicht vernünftig führst, gehe ich.
Also trifft die Generation Z auf eine Arbeitswelt, die anscheinend nicht auf sie vorbereitet ist.
Maas: Vom soziologischen Wandel wissen wir seit 1970. Das ist die Geschwindigkeit, in der wir in Deutschland arbeiten oder Innovationen umsetzen. Trotzdem wundern wir uns, dass uns andere Länder überholen. Es ist gut, dass die jüngere Generation bestimmte Punkte, wie die Anforderungen an die Führung eben, hinterfragt. Andererseits wird die Generation Z den Leistungsgedanken, wie andere Generationen ihn hervorgebracht haben, nicht so weitertreiben. Das heißt, die Konzepte, die jetzt funktionieren, werden mit der Generation Z nicht mehr weitergeführt werden können. Das sind Themen, bei denen jetzt umgedacht werden muss.
Arbeitskräfte aus der Generation Z bleiben durchschnittlich ein Jahr im Unternehmen. Wieso sind sie fast schon sprunghaft auf dem Arbeitsmarkt unterwegs?
Maas: Die Jüngeren leben in einer Welt, in der sie jeden Tag entscheiden können, was sie wann tun möchten. Sie müssen nicht bis 20.15 Uhr auf den Film warten. Sie entscheiden, mit wem sie hier und jetzt kommunizieren. Das geht in der Arbeitswelt weiter. Es gibt nicht mehr dieses eine Unternehmen, in dem alle arbeiten wollen, alles ist in gewisser Hinsicht entwertet. Warum sollte ich etwas durchziehen, wenn ich fünf weitere Zusagen bei anderen Unternehmen hatte? Die meisten haben schon beim Berufsstart solche Optionen. Zudem ist es auch so, dass die Eltern ein höheres Verständnis dafür haben, dass ihr Kind abbricht.
Die Eltern tragen also gewissermaßen zur Situation bei. Welche Rolle spielen sie?
Maas: Vieles hat damit zu tun, dass die Erziehung immer behütender wird und die Generation Z sehr an ihren Eltern hängt. Das bedeutet, dass Vorgesetzte immer mehr psychologische Aufgaben und Coaching-Aufgaben übernehmen müssen. Bei Problemen in der Arbeit ist die erste Ansprechperson aber nicht der Vorgesetzte, sondern Mama oder Papa. Die sind in der Regel subjektiv und wollen nicht, dass die Kinder leiden. Sie helfen dann gerne, schnell den nächsten Job zu finden.
Ist der Generation Z die Arbeit gewissermaßen weniger wert?
Maas: Wir haben generell tatsächlich eine Entwertung der Leistung. Bei den Jüngeren ist Leistung mittlerweile negativer konnotiert. Wir sehen das in ganz vielen Dingen, beispielsweise bei den Bundesjugendspielen, die nicht mehr als Wettkampf ausgetragen werden. Das klingt vielleicht erst einmal angenehmer. Aber genau das Gegenteil ist der Fall: Wenn ich so vieles, was Leistung bedeutet, entwerte, gibt es auch nichts mehr, worauf ich stolz sein kann. Bin ich von 100 Bewerbern der Einzige, der genommen wird, dann bin ich doch stolz, dann werde ich vermutlich länger in diesem Unternehmen bleiben. Heute ist es umgekehrt: Man entscheidet sich für eines von vielen Unternehmen, behält aber das Gefühl, dass man es woanders besser hätte haben können.
Welche Auswirkungen hat das auf die Psyche?
Maas: Wenn man Glücksforschern glauben darf, sind die glücklichsten Menschen über 60 Jahre alt, also jene, die viel gearbeitet haben, die es nicht so einfach hatten, die aber dann eben stolz waren. Es gibt immer gewisse Punkte im Leben, die schwierig sind. Wenn ich die dann überwinde, kann ich stolz zurückblicken. Aber wenn ich das nie erfahre, dann werde ich auch nie diesen Progress machen. Dadurch gibt es weniger Resilienz-Inseln, also sozusagen einen Beweis für die eigene Widerstandsfähigkeit. Das findet viel weniger statt, und deswegen wäre es vielleicht doch okay, wenn die Jüngeren einfach etwas mal durchziehen, sich durchbeißen und sagen: Es war zwar völlig unangenehm, aber ich habe gesehen, dass ich das schaffe, dass ich stolz sein kann. Jetzt will ich natürlich niemandem sagen, dass man leiden und etwas durchziehen muss, wenn es überhaupt nicht passt. Aber ich muss auch nicht wegen jeder Kleinigkeit sofort abbrechen. Das ist manchmal ein schmaler Grat.
Können Unternehmen ein generationsübergreifendes Verständnis für die Wertigkeit von Arbeit etablieren?
Maas: Ja, und das wäre auch schön. Einen Ansatz dafür nennen wir „Reverse Mentoring“. Das heißt, eine junge Person berichtet einfach mal eine halbe Stunde oder Stunde, wie sie die Arbeitswelt im Unternehmen wahrgenommen hat. Dem höre ich zu, und dann sage ich in 15 Minuten, wie ich das wahrgenommen habe. Und dann einigt man sich darauf, dass die Wahrheit wahrscheinlich irgendwo dazwischen liegt. Man tastet sich heran und hört ohne Wertung zu. Da gibt es kein Richtig oder Falsch.
Dabei soll früher ja alles besser gewesen sein. Stimmt das, oder sind das verklärte Erinnerungen?
Maas: Es wäre kontrafaktisch, wenn es andersherum wäre. Wenn wir sagten, früher war alles total schrecklich. Das würde auch gar nicht zu uns Deutschen passen. Das Problem ist, wann ich mein „Früher“ überhaupt ansetze. War es damals, zwischen 15 und 18 Jahren, oder später? Und als man in seinem „Früher“ war, fand man es auch nicht so toll. Das bringt uns auch nicht weiter. Und dann bleibt die Frage: Wenn es früher besser war, wieso haben wir dieses „Besser“ verlassen?
Zur Person: Rüdiger Maas, geboren 1979, hat Psychologie in Deutschland und Japan studiert. Seit 2012 erforscht er mit seinem Team unter anderem generationsbedingtes Verhalten und gründete hierzu 2017 das Institut für Generationenforschung. Schwerpunkte der Forschung liegen auf der gegenseitigen Beeinflussung der Generationen, etwa in der Erziehung, aber auch beim Umgang miteinander in Unternehmen. Sein Buch „Generation arbeitsunfähig“ ist am 11. April erschienen.
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Arbeitsunfähig Nein.. aber Arbeitsunwillig Ja.... aber das können wir uns insgesamt gesellschaftlich hinterfragen.. das zieht sich schon durch mehreren Generationen durch.
Generation Z wird den Leistungsgedanken, den andere Generationen hervorgebracht haben, so nicht weiter treiben.
Die Konzepte die jetzt funktionieren, werden mit der GZ nicht mehr geführt werden können, da sind Themen die jetzt umgedacht werden müssen.
Ach so ist das .. um die Generation Z zu schonen, geistig wie körperlich müssen WIR denen jetzt die geeigneten Arbeitsplätze schaffen. Na wie hätten die GZ es denn gerne.. ??? Ich stand am Rathausplatz als eine Schulklasse 15-20 Schüler, Alter etwa 14 Jahr mit zwei Lehrerinnen ankamen, die der Gruppe von Schülern die Geschichte des Rathaus und Perlachturm erklärten.. es fing an dass die beiden Lehrerinnen ständig die Schüler ermahnen mussten.. passt auf es kommt eine Straßenbahn, geht von den Schienen weg, lasst die Radfahrer durch, hört zu, bitte Handy weg, schaut hoch.. bitte hochschauen mit Handbewegung....usw.. Ich bin extra mit der Straßenbahn nicht weitergefahren um zu sehen wie es weiter geht. Es wurde ihnen alles gesagt, sie mussten nicht selbständig denken, ohne Handy und ohne Ansage passiert nichts.. es brennt ein Licht aber es ist keiner zu Hause..
Andere Länder lassen ihre Kinder geistig nicht so verwahrlosen, die setzen viel mehr auf Bildung und Förderung.
Wir haben in unserem Land sehr intelligente und begabte Kinder.. man will sie nicht, sie werden sie von unserer Politik, Bildungsministerium im Stich gelassen, viel wird versprochen aber nichts gehalten. Diese unsere Politik versagt auf der ganzen Linie.!.
Auf den anti-intellektuellen Reflex der deutschen ist Verlass. Das Land ist nach wie vor fest in der Hand derer, die kreative Denker für gestört halten. Wolf Lotter
@ MARIA T.
"Der Vater aller Dinge war immer schon der Krieg und wird es immer sein."
Wenn der Krieg der Vater aller Dinge sein soll ist doch Putin so eine Art Übervater.
Sie sollten ihm dankbar sein, statt ihn zu hassen und falls ihnen Deutschland inzwischen zu friedlich ist - unsere Grenzen sind für Ausreisende immer offen . . .
Eigentlich ein Unding, dieser Artikel. Der Herr arbeitet am Thema "gegenseitige Beeinflussung der Generationen...bla bla" und hat Psychologie im teuersten Land auf diesem Globus studiert - in Japan, einem Land so abgeschottet, dass Sie nur mit guten Beziehung überhaupt hinkommen. Und so einer erzählt dann anderen etwas übers Arbeiten?
Die Generation Z sind Spezialisten: Keine Allgemeinbildung, Probleme mit Kopfrechnen, verfügen reduzierte Fähigkeiten mit der Handschrift und benötigen KI (Künstliche Intelligenz). Kann man mit solchen Fähigkeiten den Lebensunterhalt finanzieren? Noch Fragen?
Es lebe die Bildung, Ausbildung, das Benehmen, die Zukunft und der Humor.
Rainer Kraus, ich hatte immer befürchtet, dass Sie sich für einen Humoristen halten. Nun haben wir es schriftlich.
Welches Freundlichkeitsserum haben Sie denn heute genommen, @Wolfgang L.? :)
Wer in einer Firma gescheiter sein will wie sein Chef und bestimmen will wo's lang geht, der kann ja weiterwandern und somit sein Ego selbst leiten, ob er dann mit seinem Verdienst seine Wünsche erfahren wird, steht auf einem anderen Papier.
Jaja die Bundesjugendspiele, die richtigerweise Bundesnazispiele heißen müssten - da liegen nämlich die Ursprünge - sind ja ein vortreffliches Beispiel. Ich kann aus langer Lebenserfahrung nur sagen: endlich eine Generation die sich nicht mehr für fremde und fragwürdige Interessen ausbeuten lässt .
Egal, wie und wo Sie Ihre Lebenserfahrung gewonnen haben - die Bundesjugendspiele, insbesondere die Vorbereitung darauf, ist nichts für Sieche und Lahme. Ein wenig Wettkampf, Körperertüchtigung hat noch niemandem geschadet und ist eine gute Vorbereitung auf das spätere Leben. Auch wenn sie ihre Wurzel in den Reichsjugendwettkämpfen haben müssen sie deswegen nicht schlecht sein, sind sie auch nicht.,
"Nazispiele"
Dann ist bei Ihnen sicherlich jeglicher Sport eine "Nazientwicklung" - stimmt's?
Etwa Seniorengymnastik - deren Grundstock "Gymnastik" ist , und "Gymnastik" von den Nazis für die Mädchen des BDM zur körperlichen Ertüchtigung eingeführt wurde.
"Sport" wurde übrigens im Antiken Griechenland von den Spartanern erfunden - um sich von Kindesbeinen an für das spartanische Militär zu stählen.
Die olympischen Disziplinen wie Fechten, Speerwurf, Diskuswerfen, Laufen, Rudern, Ringen, Boxen, usw - alles wurde erfunden mit militärischen Zielsetzungen - durch die Griechen.
Aber auch die Inkas etwa hatten schon militärisch ausgerichteten "Sport" "im Programm" - ganz unabhängig von der Alten Welt, zu der es zu jener Zeit ja noch gar keinen Kontakt gab.
Der Vater aller Dinge war immer schon der Krieg und wird es immer sein.
Wohin die Gesellschaft der Wohlbehüteten und jugendlichen Nichtstuer führt, kann man doch bestens sehen.
Die Deutschen können sich einem militärischen Angriff der Russen mit absoluter Sicherheit nicht erwehren!
Und sie wollen es auch gar nicht. Lieber ließen sie sich erobern.
Und auch im Inneren nicht mehr gegen Salafisten, Kalifat-Anhänger, Terroristen, Banden usw.
Das alles ist das unheilvolle Ergebnis der Erziehung zum in Watte gepackten Töchterchen und Söhnchen!
Deutschland wird bald, sehr bald untergehen!
@ Maria T.
Russland schafft es derzeit nichtmal die Ukraine die halbherzig von Europa und den USA unterstützt wird groß zu bedrohen. Aber natürlich würde die überlegene russische Armee mit Deutschland kurzen Prozess machen...
Und die Griechen haben Fechten und Rudern bei den olympischen Spielen dabei gehabt? Bitte melden Sie sich beim nächstgelegenen archäologischen Institut - Sie könnten damit sicher einen Ehrendoktor bekommen!
Die "Gesellschaft der Wohlbehüteten" hat in den letzten 60 Jahren vor allem zu einem geführt: Einem bisher unbekannt hohen Lebensstandard in den "verweichlichten" Staaten. Wer das nicht erkennen mag, der kann gerne in eine der "harten" Nationen umziehen.
Der Vater aller Dinge war und ist eben nicht der Krieg - der Höhepunkt der griechischen Kultur war eben die vergleichsweise Friedliche Zeit nach den Perserkriegen.
Das römische Reich feierte seine bis heute weitgerühmten Erfolge während der Pax Augusta und unter der relativen Friedenszeit der Flavier.
Der 30 jährige Krieg hat in Deutschland ein Trümmerfeld hinterlassen, der westfälische Friede eine relative Beruhigung gebracht.
@ MARIA T.
"Wohin die Gesellschaft der Wohlbehüteten und jugendlichen Nichtstuer führt, kann man doch bestens sehen."
Das alles ist das unheilvolle Ergebnis der Erziehung zum in Watte gepackten Töchterchen und Söhnchen!"
"Flink wie Windhunde, zäh wie Leder, hart wie Kruppstahl" entspräche schon eher ihren Vorstellungen von Erziehungszielen . . .
Herr G.
"Fechten" ist die Nachfolge des vom Altertum bis zum Ende des Mittelalters gebräuchlichen Schwertkampfes!
Da die Griechen tatsächlich den Schwertkampf als antike olympische Disziplin durchführten, hat die moderne Form des Schwertkampfes tatsächlich seine olympischen Ursprung dort
Übrigens - beim "Boxen“ fiel Ihnen der moderne Begriff, diese moderne Form des antiken "Faustkampfs" ( antiker olympischer Sport) nicht auf.
Wohl hat Sie der "Furor" Ihrer "Kenntnis" in dem Fall geblendet ?!
Und natürlich geht auch das heutige olympische Rudern auf die maritime Kriegsdisziplin zurück.
Die griechischen Kriegs-Galeeren wurden - anders als die Galeeren anderer antiker Völker - nicht von Sklaven gerudert!
Die außenpolitische Sicherheit - und damit der wachsende und hohe Lebensstandard der westlichen Länder
- wurde durch das amerikanische Militar (über die NATO bzw die ständigen südpazifischen Sicherheitsgarantien der USA für Südkorea, Japan, Taiwan - im Verbund mit GB, Australien,Neuseeland)
erst möglich gemacht und hatten bis heute nur dadurch Bestand !
In Deutschland gab es im ersten Jahr des russischen Angriffs auf die Ukraine eine seriöse Infrage mit der Frage, was denn die Deutschen machen würden im Fall eines russischen Angriffs:
Die Mehrheit der Antworten schwankte
zwischen "Weiterleben wie bisher und Abhauen in andere Länder oder Weltregionen".
Nur ein kleiner Teil -ein Viertel etwa- gab an, dann zur Bündnis- und Landesverteidigung bereitzustehen.
So wie im Berufsleben will sich die heutige Jugend auch bei den großen gesellschaftlichen Fragen (Verteidigung, tätige Auseinandersetzung mit radikalen Gruppen und verbrecherischen Clans etc)
nicht mit den dann zwangsläufig auftretenden Anstrengungen und Nachteilen beschäftigen und diese aufsichnehmen !
Sie wollen nicht heraus aus ihrer komfirtablen Wohlbefindlichkeitsecke und dann auch harte Zeiten aufsichnehmen- selbst dann nicht, wenn das Überlebendes eigenen Landes, die eigene Freiheitlichkeit und Lebensweise auf dem Spiel steht.
Maria T, gerne können Sie mit Ihrer Unwissenheit prahlen, aber es wurde bei den antiken olympischen Spielen nicht gefochten, oder mit Schwertern gekämpft.
Und wenn Sie das heutige Rudern auf die antiken Schiffe zurück führen möchten, dann gehen wir doch einen Schritt weiter, nämlich zu den geruderten Einbäumen?
Und was Ihre krude 'die deutschen wollen sich nicht verteidigen' Sache angeht: 25% wären ca 20 Mio - stattliche Zahl.
Wenn sie es nicht wahr haben wollen, dass die 'verweichlichten' Länder einen gnadenlosen Erfolg darstellen was Lebensstandard und Qualität angeht.
Und dass sich die Jugendlichen nicht mit Nachteilen beschäftigen wollen stimmt so überhaupt gar nicht! Viele sehen die Gefahren (z. B. Klimawandel) und fordern etwas zu tun, bis hin zu persönlichen Einschränkungen, bis ihnen jemand wie sie erzählt dass es gar nicht so wichtig ist, und sie doch erstmal was arbeiten sollen.
Die Generationen mit der höchsten Selbstmordrate
(zu früh auf senden geklickt) Suizid rate möchte den Jungen erklären dass sie doch mit dem Work life balance schnickschnack aufhören sollen.
Und Personen wie sie, die wahrscheinlich der Generation angehört die viele der Probleme von heute produziert und die Lösungen blockiert stellen sich hier hin und werfen wie schon tausende vor ihnen der Jugend vor verweichlichten und verdorben zu sein.
In der 'guten alten Zeit' in der man noch so richtig schön die Probleme die sie überall heute sehen noch 'richtig angepackt' hat war übrigens die Sicherheitslage (Morde, etc.) in Deutschland massiv schlechter.
Nun muß ich doch mal was dazu schreiben. 1. Mich würde die Quelle zum olympischen Schwertkampf der grieschischen Antike interessieren. Lese ich hier zum 1. mal.. 2. Rudern war wohl nie antik griechisch olympisch. 3. Die grieschische Hochkultur beginnt nach allgemeinem Verständnis mit Homer. 4. Diue Zeit nach den Perserkriegen war wirklich nicht friedlich.
Aber das sind, bezogen auf diesen Thread, nur Nebenkriegsschauplätze.
@ Wolfgang B.
Ob man nun mit der Archaik oder erst die Klassik in Griechenland die Hochkultur beginnen lässt ist egal, es ging nämlich um den Höhepunkt, wenn man ihn so nennen darf der Kultur: und dieser ist mit den kleisthenischen Reformen und der darauf beginnenden Vorherrschaft Athens meiner Meinung nach erreicht.
Mit Frieden ist auch hier ein "relativer" Frieden gemeint - bis zur Neuzeit ist die komplette Abwesenheit von Krieg ja die absolute Ausnahme. Aber die Zeit unter Athenischer Vorherrschaft bis zum Peloponnesischen Krieg, und später noch die relative Friedfertigkeit unter Alexander (im inneren Griechenlands) haben zu herausragenden kulturellen Ergebnissen geführt.
Die arbeitsscheue Nachkriegsgeneration hat damals sogar die 5 Tage Woche und die 40 Stunden Woche eingeführt!
Komisch dass die Wirtschaft immer dann ein Problem ist wenn der Arbeitnehmer am längeren Hebel sitzt - man hat Mobilität, Veränderungswillen und keine starre Bindung an ein Unternehmen gefordert - und nun macht die junge Generation genau das.
Tja, dann muss sich halt auch mal ein Unternehmen anpassen. Wandeln oder weichen würde man wohl sagen.
Außerdem bin ich mir sicher, dass es durchaus auch in Mangelberufen Bedarf an einer 4 Tage Woche gibt: Wenn ich zum Beispiel in der Pflege sehe, dass viele Beschäftigte sagen in einer Vollzeitstelle können Sie sich nicht so um die Menschen kümmern wie sie es möchten ohne auszubrennen, dann wären vielleicht einige eher dazu Bereit in 4 Tagen den Job zu machen - da stimmt dann vielleicht die Balance eher.
Was will man auch von der "Mein Kind soll es mal besser haben als ich" Generation auch erwarten ? Am Ende des Tages sehen wir doch eine ganz natürliche Entwicklung, wie sie zu allen Zeiten der Menschheit war: Mit wachsendem Wohlstand waren die Menschen immer bequemer, ich bezogener und weniger bereit, Entbehrungen und Mühsal zu ertragen, was dann im Laufe der Zeit zum Abgleiten der Nation in die Mittelmäßigkeit oder sogar zum Verschwinden führte. Im übrigen dachten schon die antiken Römer, man könne den Wohlstand und die Dekadenz retten, in dem man Menschen aus allen möglichen eroberten Teilen des Weltreiches mit immer mehr Aufgaben betraut, sei es in der Armee oder als Sklaven (heute würde man wohl eher von niedrig qualifierter Arbeit sprechen) . Am Ende stand der Zusammenbruch des Römischen Reiches.
Lieber Christoph S.
Ich erinnere mich, dass schon mal einer mit der spätrömischen Dekadenz argumentiert hat und damit ziemlich auf die Nase gefallen ist :-)
Herr G.
der FDP-Vorsitzende und Minister - den Sie hier desavouieren - ist ganz und gar nicht mit seinem wahren Satz "auf die Nase gefallen"!
Er hat einen hellseherischen und weisen Satz - mithin die damals schon absehbare Wahrheit - gelassen ausgesprochen.
Und behält - wie man sehen kann - recht!
Natürlich - gewählt wurden er und sein Partei daraufhin nicht mehr.
Aber nur, weil gilt - was der antike griechische Philosoph Sophokles schon feststellte:
"Töte nicht den Boten"! ("denn er überbringt nur die Wahrheit")