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Der Kampf gegen die Inflation ist noch nicht gewonnen

Kommentar Von Michael Kerler
25.07.2023

Die EZB hat zuletzt viel richtig gemacht. Nun wächst der Druck, es bei den Zinserhöhungen bitte nicht zu übertreiben. Doch die Geldentwertung ist längst nicht besiegt.

Entscheidet der Rat der Europäischen Zentralbank mit Präsidentin Christine Lagarde an diesem Donnerstag über eine weitere Erhöhung des Leitzinses, wird dieser Schritt mit besonderer Spannung verfolgt. Die EZB hat mit ihrem Kampf gegen die Inflation spät begonnen und dafür viel Kritik eingesteckt, in letzter Zeit hat sie aber auch viel richtig gemacht. Binnen eines Jahres haben die Hüter der Gemeinschaftswährung die Leitzinsen schrittweise von 0 auf stolze 4 Prozent angehoben. Die Inflation, die durch den Ausbruch des Ukraine-Krieges und die Energiekrise nach oben geschnellt war, hat deutlich an Macht verloren. 

Lag die Geldentwertung im Euroraum im Oktober bei dramatischen 10,6 Prozent, waren es im Juni dieses Jahres noch 5,5 Prozent. Fachleute erwarten, dass die EZB am Donnerstag den Leitzins nochmals einen Tick höher auf 4,25 Prozent anheben wird. Danach, so die Erwartung, könnte sie aber eine Pause einlegen. Der Zinsgipfel könnte erreicht sein. Doch besiegt ist die Inflation noch lange nicht. Zu früh darf sich die EZB deshalb nicht von ihrem Kurs abbringen lassen. 

Der steigende Zins dämpft das Wirtschaftswachstum

Tatsächlich hat die Arznei einer Leitzins-Erhöhung unschöne Nebenwirkungen, die den Druck auf die EZB erhöhen, es mit ihrer Kur nicht zu übertreiben. Höhere Zinsen verteuern Kredite und Investitionen. Auf dem Bau hat die Zinswende spürbare Folgen hinterlassen: Bauträger haben Projekte auf Eis gelegt, der Immobilienmarkt in Deutschland ist aus voller Fahrt auf die Bremse getreten. Noch gibt es keine Immobilienkrise, aber riskieren will sie keiner. Start-ups fällt es bereits schwerer, sich zu finanzieren, die Insolvenzen steigen. 

Die steigenden Zinsen dämpfen das Wirtschaftswachstum in der Eurozone, in Deutschland ist es praktisch zum Erliegen gekommen. Auch das Finanzsystem, das sich fast schon mit dem jahrelangen Nullzins arrangiert hatte, muss die steigenden Zinsen verkraften. Dies zeigt der Kollaps der kleinen Silicon Valley Bank im März in den USA. Kurzzeitig herrschte Panik an der Börse, die Sorge vor einer neuen Finanzkrise machte die Runde. Nicht zuletzt macht es ein höherer Zins für die Staaten teurer, Schulden aufzunehmen. Und Schulden gibt es im Euro-Raum reichlich. 

Das Inflationsziel von 2 Prozent ist noch in weiter Ferne

Trotzdem darf die Zentralbank bei der Inflationsbekämpfung nicht locker lassen. Ihr Auftrag Nummer eins ist die Sicherung der Geldwertstabilität. Die Inflation mag in Deutschland auf 6,4 Prozent und im Euro-Raum auf besagte 5,5 Prozent gefallen sein, damit ist sie aber immer noch deutlich entfernt vom offiziellen Ziel der EZB, das bei 2 Prozent liegt. Die Kerninflation – ohne die jahreszeitlich schwankenden Preise von Lebensmitteln und Energie – ist sogar besonders hartnäckig. Die Preissteigerung muss noch deutlich nachlassen.

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Die Gefahr ist zu groß, dass sich die Erwartung einer hohen Inflation dauerhaft verfestigt. Es ist richtig und wichtig, dass die Gewerkschaften mit mutigen Forderungen in die letzte Tarifrunde gegangen sind, um den Beschäftigten die Existenzsicherung zu ermöglichen, zum Beispiel forderte die IG Metall 2022 8 Prozent mehr Gehalt, bei der Eisenbahnergewerkschaft EVG sind es gerade 12 Prozent. Es wäre ein Fehler, wenn als einzige Folge der Handel die Preise anhebt und in der nächsten Tarifrunde die Gewerkschaften wieder zweistellige Lohnerhöhungen fordern müssten. 

Ein Vertrauensverlust in den Euro darf nicht riskiert werden

Eine sich festbeißende Inflation hätte eine Entwertung zahlreicher Sparguthaben zur Folge und erschwert die private Altersvorsorge. Die Folge wäre ein massiver Vertrauensverlust in den Euro. Die EZB steht vor einem Balanceakt. Sie mag bald den Zinsgipfel erreichen. Jetzt aber schon über Zinssenkungen zu spekulieren, ist definitiv zu früh. 

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Die Diskussion ist geschlossen.

27.07.2023

"Das Inflationsziel von 2 Prozent ist noch in weiter Ferne"

Ich wusste gar nicht, dass Inflation das Ziel ist? Ich dachte immer Preisstabilität ist das Ziel?
"Unter Preisstabilität ist die Sicherung der Kaufkraft innerhalb der Union zu verstehen, die wiederum
auf der Grundlage eines durchschnittlichen Preisniveaus zu bestimmen ist."

Eine Entwertung von 2 Prozent Jährlich ist das Gegenteil! Ziel muss die 0 sein. Aber das geht in dieser Euro Gemeinschaft einfach nicht, in der sich die Schuldenländer inflationär entschulden möchten.

Fazit: Man muss nur neue Ziele definieren!

27.07.2023

>>Ich wusste gar nicht, dass Inflation das Ziel ist?<<

Nun wissen Sie's: https://blogs.faz.net/fazit/2015/09/25/die-optimale-inflationsrate-liegt-nahe-zwei-und-nicht-bei-null-prozent-6538/

27.07.2023

Leider - das Ziel wird schon lange so peopagiert. Ich halte es für ein falsches Ziel. Nicht sehr aufschlußreich was die EZB hier von sich gibt: https://www.ecb.europa.eu/ecb/tasks/monpol/html/index.de.html

27.07.2023

"Der EZB-Rat verfolgt das Ziel, die Inflationsrate auf mittlere Sicht unter, aber nahe 2 % zu halten. "

Der Grund ist ganz einfach: Ein niedrige Inflationsrate zwischen 1% und 2% ist wichtig, um einen ausreichenden Puffer zu einer Deflation zu haben, denn diese ist wirklich schädlich für die wirtschaftliche Entwicklung. Eine geringe Inflationsrate bis 2% dagegen ist wachstumsförderlich, erlaubt aber reale Wohlstandszugewinne.

27.07.2023

Ist ja fast wie bei Asterix und Obelix :-). Ein Römer spürte regelrecht seine Superkräfte aus dem Zaubertrank, in dem er nur einen Kieselstein über den Kopf hob. Die großen, schweren Brocken ignorierte er einfach.

Wir begnügen uns offensichtlich auch mit "Kieselsteinen" und denken, wir haben "Superkräfte".

27.07.2023

>>Leider - das Ziel wird schon lange so peopagiert. Ich halte es für ein falsches Ziel.<<

Sieh an, sieh an. Der Wolfgang B. verdingt sich nicht nur als Küchen-Numismatiker und Küchen-Historiker, zwischenzeitlich mal als Küchen-Verfassungsrechtler, sondern nun auch als Küchen-Ökonom.

Ein wahres Multitalent…

25.07.2023

Der Nachweis, daß das Leitzins-Management einen signifikanten Einfluß auf die Geldwertstablitität, die ja Inflation und Deflation verhindern soll, ist m.e.- nicht erbracht. Angebot und Nachfrage sind die Zauberworte die maßgeblichen Einfluss auf Inflation haben.

25.07.2023

In einem Geldsystem, das mit Zinsen arbeitet, wird es immer Inflation geben. Die Menschen die mit richtiger Arbeit echte Wertschöpfung betreiben, werden immer ärmer, die Menschen die Zinsen kassieren, immer reicher. Die reichen horten kein Geld sondern tauschen es schnellstmöglichst wieder in Sachwerte um. Wer so wenig erwirtschaftet, dass er nichts zur Seite legen kann, wird im Alter zum Bettler. Die Gewerkschaften kämpfen darum dass die Löhne mit der Geldentwertung mithalten, was wiederum durch Teuerung die Geldentwertung anheizt. Spätestens dann, wenn die Natur nicht mehr so bereitwillig ihre Ressourcen verschenkt, fängt das System zum Wanken an.

25.07.2023

Typisch und scheinheilig, die mit an der Inflation Schuld tragen, rufen nach Lösungen. Die erste Maßnahme wird die Neubewertung des Geldes und dann die Abschaffung von Bargeld sein, damit noch besser manipuliert werden kann. Dann wird der €uro zur Krypto-Währung.

25.07.2023

Ein schönes Beispiel wie Geldpolitik funktioniert. Noch vor kurzem wurde der EZB Unfähigkeit und Untätigkeit vorgeworfen bzw. wurde in Frage gestellt, ob die EZB überhaupt handlungsfähig ist. Sie ist es.

25.07.2023

Was die Handlungsfähigkeit der EZB angeht da wäre ich mir nicht sicher! Ewig kannst die Zinsen nicht erhöhen ohne die Wirtschaft endgültig abzuwürgen. Insofern kann sie zur Dämpfung der Inflation nicht so beitragen wie sie müsste!