
In Deutschland macht es einen großen Unterschied, was man erbt und wo man etwas erbt. Warum die Steuer nicht gleich ganz abschaffen? Ein Kommentar.
Vor dem Gesetz sind alle Menschen gleich, nicht aber vor dem Finanzamt. Wer, zum Beispiel, von einer verstorbenen Tante drei Wohnungen im Wert von 1,5 Millionen Euro erbt, zahlt darauf 440.910 Euro an Erbschaftssteuer. Erbt der gleiche Neffe einen kleinen Handwerksbetrieb, der ebenfalls 1,5 Millionen Euro wert ist, bittet der Fiskus ihn nur mit 4725 Euro zur Kasse, weil 85 Prozent des Betriebsvermögens in diesem Fall steuerfrei sind.
Natürlich soll niemand eine Firma verkaufen müssen, damit er (oder sie) die Erbschaftssteuer bezahlen kann. Deren Berechnung aber strotzt heute nur so vor Widersprüchen: Ein Aktiendepot kann im Erbfall anders besteuert werden als eine gleichwertige Gemäldesammlung, ein vermietetes Haus anders als ein selbst genutztes und ein großes Vermögen tendenziell günstiger als ein kleines, weil die Gestaltungsspielräume über das Gründen von Stiftungen oder mehrere Schenkungen hier um einiges größer sind.
Verfassungsklage Bayerns trifft wunden Punkt des Steuerrechts
Dass Bayern das geltende Regelwerk nun vom Bundesverfassungsgericht überprüfen lassen will, hat sicher auch mit dem beginnenden Wahlkampf zu tun. Trotzdem zielt die Klage auf einen wunden Punkt des Steuerrechts: Weil die Immobilienpreise kräftig gestiegen sind, die Freibeträge aber seit 14 Jahren nicht erhöht wurden, rutschen gerade in den teureren Regionen immer mehr Erben in die Steuerpflicht. Markus Söder hat das in die saloppe Formel gegossen, eine Gartenlaube in Miesbach sei heute so viel wert wie manche alte Villa in Greifswald – das Problem aber ist damit treffend beschrieben.
Die einfachste Lösung, die von Bundesland zu Bundesland teilweise enormen Unterschiede bei der Steuerlast zu beseitigen, wäre die komplette Abschaffung der Erbschaftssteuer, die den Landesregierungen zwar jedes Jahr rund elf Milliarden Euro einbringt, deren Einnahmen aber auch mit einem gewaltigen bürokratischen Aufwand erkauft werden. Österreich, Portugal, Schweden, Israel, Kanada und etliche andere Länder gehen diesen Weg des Verzichts längst. Die deutsche Debatte aber krankt daran, dass beim Thema Erben stets auch eine Portion Neid im Spiel ist und die linken Parteien die Steuer als Symbol für ihre Umverteilungsfantasien betrachten – obwohl die Einkommenssteuer dafür viel besser geeignet wäre.
SPD und Grüne würden Erbschaftssteuer sogar noch erhöhen
Die Bundesregierung, die die Erbschaftssteuer in Deutschland abschafft, muss allerdings erst noch gewählt werden. Ginge es nach Sozialdemokraten und Grünen, würden Erben künftig sogar noch deutlich stärker zu Kasse gebeten. Dass ein Erbe nicht aus heiterem Himmel entsteht, sondern aus bereits mehrfach versteuertem Geld, unterschlagen sie dabei nur allzu bereitwillig. Eine Erbschaft ist entgegen der landläufigen Meinung ja kein leistungsloses Vermögen, sondern eines, für das schon Einkommens- und Mehrwertsteuer geflossen sind und je nach Art des Erbes auch Grund-, Grunderwerbs- oder Kapitalertragssteuer. Auch deshalb stünde dem deutschen Steuerstaat etwas mehr Zurückhaltung gut zu Gesicht.
Wenn die Abschaffung der Steuer politisch nicht durchzusetzen ist, bleibt nur eine gründliche Entrümpelung der geltenden Regeln und Ausnahmen. Deutlich höhere Freibeträge, unabhängig von der Art des Erbes, und ein niedriger Steuersatz von sechs oder sieben Prozent für alle Erbschaften: Das würde auch viele Menschen, die etwas zu vererben haben, mit dem System versöhnen. Eltern bauen ihre Häuser schließlich nicht für das Finanzamt, sondern für sich und ihre Kinder. In Miesbach genauso wie in Greifswald.
Die Diskussion ist geschlossen.
Die Erbschaftssteuer und ihre Befürworter - eben typisch "Links", typisch Sozialisten!
Immer wieder wird ja dann zur Scheinbegründung die Mär vom "leistungslosen Vermögen" erzählt.
Unterschlagen wird natürlich, daß insbesondere Immobilien , aber auch andere Vermögenswerte eines Erblasser von diesem oder einer Vorgeneration erarbeitet (!) wurden.
Für jede Immobilie fallen im Laufe ihrer Existenz erhebliche (Steuer) sowohl für den Eigentümer als auch für die Erben erhebliche und jahrelange, wiederkehrende Aufwendungen an - von der Grundsteuer bis zu den Zahlungen nebst Steuern, die für Erhalt und Umbau/Modernisierung aufgewandt werden müssen (oder haben unsere Sozialisten die kürzlich ja heftig geführte Diskussion um den Immobilenumbau infolge der "Energiewende" nicht mitbekommen, hier sind alle Nichterben und Nichteigentümer ja fein raus ?!).
Bei der ständigen Befürwortung der Erbschaftssteuer handelt es sich schlicht und einfach um eine eindeutige Neiddebatte, derjenigen, die -man kann es ja bedauern - nicht erben.
Die Behauptung, daß "Arbeit ja viel höher besteuert werde" stimmt zudem ganz und gar nicht, betrachtet man die Vielzahl von teils sehr niedrigen Steuersätzen, Steuerstufen, Freibeträgen, und die steuerlichen Abzugsmöglichkeiten, die in Deutschland im Übermaß und jedem Arbeitnehmer zur Verfügung stehen.
Es wird schlicht und einfach eine Neiddebatte geführt !
Ich habe in meinem bisherigen Leben zweimal geerbt, einmal ohne Steuer zu zahlen, einmal mit einem 15% igen Steuerabschlag. Ich wüsste nicht, was meine Leistung dabei war. Ich habe das Geld zwar nicht gebraucht, aber ich habe es gerne genommen.
@Maria T.
Ja, Frau T. Sie schreiben es selbst. Die Vermögenswerte wurden von jemandem erarbeitet. Aber halt nicht vom Erben.
@Maja S.: „Ggf. 'beneide' ich mal jemand um seine Intelligenz oder Eloquenz oder andere Fähigkeiten, die ich gerne hätte“
Frau S., hier stapeln Sie aber sehr tief. Zumindest was die Intelligenz angeht zu tief, wie ich meine.
Was allerdings Ihren Vergleich der Erbschaftssteuer mit Arbeitslohn angeht, so hinkt dieser. Beim Arbeitslohn wird nämlich der Ertrag und bei der Erbschaftssteuer dagegen die Substanz und die nach dem Nominalwert besteuert. Wenn es „Wertsteigerungen“ durch Inflation gibt oder weil die Politik es versäumt hat, durch ausreichend Baulandangebot beruhigend auf den Immobilienmarkt einzuwirken und stattdessen die Nachfragekurve mit z. B. Baukindergeld noch weiter ansteigen ließ, dann darf man schon ein Fragezeichen hinter diese Substanzbesteuerung machen. Ich sehe allenfalls eine Gerechtigkeitslücke darin, dass es hier fast nur die Mittelschicht trifft, denn für die wirklich Reichen gibt es ausreichend Gestaltungsmöglichkeiten, um die Erbschaftssteuer zu umgehen.
Danke für die Blumen, Herr Eimiller.
Die Substanz wird aber doch jemandem zugerechnet. Und beim Erben erfolgt ein Wechsel in der Zurechnung. Und für den, der das Erbe erhält, ist das im Regelfall ein Zugewinn - für den er im Regelfall nichts getan hat.
Gehen wir doch mal von den Immobilien weg. Es werden ja durchaus auch Ersparnisse vererbt und dann fällt das ganze schöne Kartenhaus der Argumente, doch in sich zusammen. Wie lange muss jemand arbeiten um 400.000 Euro zu verdienen und was zahlt er dafür an Steuern? Und warum bekommt das ein Kind einfach so, weil es Kind ist?
Wenn vorher schon entsprechend was per Schenkung übertragen wird, geht das sogar mehrmals.
Aufregen über die Erbschaftssteuer tun sich vor allem die Erblasser. Aber die trifft es ja gar nicht. Die sind dann ja schon unter der Erde. ;-) Für die Erben, ist es einfach ein Einkommen. Und zwar eines, zu dem sie OHNE EIGENES ZUTUN gekommen sind. Familie hin oder her, das spielt keine Rolle. Jeder Handgriff, für den Geld fließt, wird vom Staat angezapft (Ausnahmen gibt es - ich weiß). Aber ein Vermögen soll dann einfach so rüberwachsen, ohne dass dafür Steuern gezahlt werden müssen - weil's ja schon mal versteuert wurde. Ja, aber eben nicht von dem, der die Kohle jetzt hat.
Gemessen an dem, was man für echte ehrliche Arbeit abdrücken muss (es kommen ja noch die Sozialabgaben dazu) , ist Erbeinkommen einfach zu gering versteuert.
>>Familie hin oder her, das spielt keine Rolle. Jeder Handgriff, für den Geld fließt, wird vom Staat angezapft (Ausnahmen gibt es - ich weiß). Aber ein Vermögen soll dann einfach so rüberwachsen, ohne dass dafür Steuern gezahlt werden müssen - weil's ja schon mal versteuert wurde. Ja, aber eben nicht von dem, der die Kohle jetzt hat. <<
Sie sind offensichtlich Single, Maja S. Denn so eine Aussage kann nur von jemand ohne Familie kommen. Denn während ein Immoblienwert aufgebaut wird, muss die Familie oft auf vieles verzichten. Über viele Jahre sind dann oft jede Menge Einschränkungen angesagt, damit das Haus bezahlt werden kann. Es mag ja sein, dass die Immobilie im Grundbuch nur die Eheleute als rechtliche Besitzer sieht, aber das Haus gehört der ganzen Familie. Hier zu behaupten, die Kinder oder der Ehepartner kämen ohne eigenes Zutun zu einem Vermögen, ist völlig daneben.
<< Aufregen über die Erbschaftssteuer tun sich vor allem die Erblasser. Aber die trifft es ja gar nicht. Die sind dann ja schon unter der Erde. ;-) >>
Und wie soll das gehen?
Wenn jemand ein Haus baut, dann sind alle (Ehefrau und Kinder) davon betroffen! Dann kann man keinen Urlaub, der 20.000€ oder mehr kostet noch machen - dann ist man auf der Baustelle!
Geld kann man erst dann verdienen, wenn das Haus verkauft wird und hier fallen dann Steuern an - zuerst zahle ich Erbschaftssteuer (evtl. auch noch Grunderwerbssteuer) und dann zusätzlich noch für den Hausverkauf?
Außer man mach es so wie Herr Wolfgang L: man verprasst das ganze Geld.
Sehe ich in meinem Bekanntenkreis deutlich anders, Herr K. Da haben die Eltern (noch Kriegsgeneration) geschuftet und auf vieles verzichtet, richtig, aber den Kindern, die jetzt dann zu Erblassern werden, denen fehlte es an nichts auch nicht an Urlauben, Wohlstandgütern etc. und erst recht nicht den Enkeln, die von großzügigen Erbschaftssteuerregeln profitieren. Die haben inzwischen selbst Häuser und profitieren von den Wertsteigerungen sehr wohl, wenn das ererbte Haus verkauft wird.
Genau, da haben wir sie, Frau Maja S., die angeführte Neiddebatte.
Der Vorwurf des Neides kommt immer dann, wenn die Argumente ausgehen Herr Johann K. Nachdem ich mich gründlich selbst hinterfragt habe, kann ich behaupten, dass ich ein neidfreier Mensch bin. Ggf. 'beneide' ich mal jemand um seine Intelligenz oder Eloquenz oder andere Fähigkeiten, die ich gerne hätte - aber niemals um etwas Materielles.
Ich setze die Erbschaft in Relation zum Arbeitslohn und da kommen die Erben zu gut weg. Das hat nichts mit Neid aber viel mit Gerechtigkeit zu tun.
"Geld kann man erst dann verdienen, wenn das Haus verkauft wird und hier fallen dann Steuern an - zuerst zahle ich Erbschaftssteuer (evtl. auch noch Grunderwerbssteuer) und dann zusätzlich noch für den Hausverkauf?"
Offensichtlich herrscht mal wieder die absolute Unkenntnis.
Beispiel: Zwei leibliche Kinder erben von ihrer Mutter eine selbstgenutzte Immobilie im Wert von 950.000 Euro zu gleichen Anteilen. Die Freibeträge betragen jeweils 400.000 Euro, der Steuersatz für den verbleibenden Betrag beträgt 7%, was jeweils zu einer Erbschaftssteuerzahlung von 5.250 Euro führt. Das sollte verkraftbar sein. Selbst, wer das nicht auf dem Konto hat, wird es von der Bank zu niedrigen Zinsen erhalten.
Grunderwerbssteuer fällt natürlich keine an und wenn das Haus schon länger als 10 Jahre in Familienbesitz ist, auch keine Steuer für einen Spekulationsgewinn.
"...warum also soll ich für ein Familieneigentum dann plötzlich wieder zur Kasse gebeten werden? Liefern Sie doch mal eine nachvollziehbare Begründung dafür, Wolfgang!"
Erstens wird niemand über Gebühr zur Kasse gebeten, da die Freibeträge hoch genug sind. Zweitens gibt es Vermögen, für die noch nie ein Euro Steuer gezahlt wurde wie z. B. all die steuerfreien Wertsteigerungen von Immobilien oder Goldvermögen.
Da wir doch angeblich eine Leistungsgesellschaft sind, ist es nötig, große Erbschaften angemessen zu besteuern, solange es keine Vermögenssteuer gibt. Es ist schlicht ungerecht und leistungsfeindlich, wenn Nachkommen reicher Menschen von Geburt an wissen, dass sie ausgesorgt haben, ohne sich anstrengen zu müssen. Die Vermögensunterschiede sind jetzt schon so gewaltig, dass nicht mehr von gleichen Chancen für alle gesprochen werden kann. Die Erbschaftssteuer kratzt ohnehin nur ein kleines bisschen an dieser offensichtlichen Gerechtigkeitslücke.
Wildegger, Ihnen würden die Augen tränen, wenn Sie meine Depotauszüge zu Gesicht bekämen. Aber ich werde mich bemühen, das meiste davon noch rechtzeitig zu verprassen oder sinnvoll zu spenden. Den Rest kann dann gerne der Staat haben, denn das letzte Hemd hat keine Taschen. :)))
>>Erstens wErstens wird niemand über Gebühr zur Kasse gebeten, da die Freibeträge hoch genug sind. Zweitens gibt es Vermögen, für die noch nie ein Euro Steuer gezahlt wurde wie z. B. all die steuerfreien Wertsteigerungen von Immobilien oder Goldvermögen. ird niemand über Gebühr zur Kasse gebeten, da die Freibeträge hoch genug sind. Zweitens gibt es Vermögen, für die noch nie ein Euro Steuer gezahlt wurde wie z. B. all die steuerfreien Wertsteigerungen von Immobilien oder Goldvermögen. <<
Die Frage ist doch, WARUM hier der Staat Geld haben will, Wolfgang. Die Wertsteigerungen von Immobilien gibt es nur auf dem Papier, kaufen kann man sich dafür nicht einmal eine Breze. Zum tragen kommen diese Wertsteigerungen erst dann, wenn man eine Immobilie verkauft, und dann kassiert der Staat doch wieder eifrig mit! Das selbe bei Goldvermögen.
Immobilienvermögen allein garantiert auch längst nicht ein sorgloses Leben, denn Immobilien wollen ja auch erhalten werden. Das kostet jedes Jahr eine beträchtliche Summe an Geld, da muss auch ein Erbe schauen, dass er das Geld hat. Sehen Sie, Wolfgang, Leistung muss sich auch lohnen, aber warum sollte ich hart arbeiten für meine Familie, wenn der der Lohn meiner Arbeit im Todesfall genommen wird? Denn auch Freibeträge schützen nicht davor, dass eine Erbschaftssteuer fällig wird, was unter Umständen dann dazu führt, dass die Immobilie verkauft werden muss.
(edit/mod/NUB 7.3)
Walter K., Spekulationsgewinne von Immobilien und Gold unterliegen eben nicht der Besteuerung. Für vererbtes Familienvermögen gibt es hohe Freibeträge. Hohe Erbschaften sind dagegen leistungsfeindlich und ungerecht und deswegen zu besteuern.
Die Vermögensungleichheit nimmt in unserem Staat ständig zu. Die Erbschaftsteuer ist die einzige Steuer, die diesem Misstand wenigstens marginal entgegen wirkt. Dies sollte eigentlich für jeden sozial denkenden Menschen verständlich sein, aber anscheinend setzen bei eigener Betroffenheit der Verstand und das sonst vorhandene moralische Denken plötzlich aus.
Ich lese, daß Spekulationsgewinne auf Immobilien steuerfrei sind. Stimmt m.e. nicht (ganz). So muß z.B. auf Immobilien, die nicht selbst genutzt werden, beim Verkauf Spekulationssteuer gezahlt werden. Es gibt noch weitere Sonderfälle. Fast 100%ig sicher ist, wenn man die bekannten 10 Jahre verstreichen lässt... :)
@Wolfgang L.: „Wildegger, Ihnen würden die Augen tränen, wenn Sie meine Depotauszüge zu Gesicht bekämen.“
Da wird sie wieder offenkundig, die Gerechtigkeitslücke DINK ("Dual income, no kids").
Die Familien erbringen eine hohe gesellschaftliche Leistung und wenn diese Leistungsträger auch noch materiellen Erfolg haben, dann wollen die Kinderlosen (die vielleicht mehrmals im Jahr am Gardasee oder sonstwo Urlaub machen) über die Erbschaftssteuer von diesem Erfolg auch noch möglichst viel abhaben. Klar, nur zum Wohle aller.
Mei Leo und Ihnen würden wohl die Augen tränen,
wenn Sie das, was ich mit meinen eigenen Händen "eben durch körperliche Arbeit" geschaffen und meinen beiden Töchter "bereits gegeben habe" und noch hinterlassen werde, wenn uns der Herrgott einmal zu sich ruft.
>>Wildegger, Ihnen würden die Augen tränen, wenn Sie meine Depotauszüge zu Gesicht bekämen.<<
Gerade diese für "Nichtstun" geschaffen Vermögen müssten "viel, viel höher besteuert werden" und nicht das, was viele Eltern "durch ehrliche Arbeit" ihren Kinder einmal hinterlassen!
Jetzt bin ich doch gespannt,
ob wenigsten "DIESER Beitrag" stehen bleiben darf, wenn dem "Leo sein Protz-Beitrag" unbeschadet durch gehen durfte, Danke und Bitte!
H. Eimiller, je mehr Kinder, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass einer der Erben angesichts der hohen Freibeträge auch nur einen Euro Erbschaftssteuer zahlt.
Wir "Dinks" führen jedes Jahr hohe Einkommensteuern und Kapitalertragsteuern ans Finanzamt ab und zahlen zusätzlich noch freiwillig in die Rentenkasse ein. Ich selbst fülle im Beruf jährlich die Staatskasse mit sechs- bis siebenstelligen Beträgen und meine Frau versucht in der Schule, den Dümmsten und Faulsten den Weg ins Leben zu ebnen. Damit dürfte unser Beitrag für die Solldargemeinschaft beglichen sein.
Tja Wildegger, meine Eltern haben in erster Linie dafür gesorgt, dass ich eine sehr gute Ausbildung genossen habe. Deswegen war ich nie darauf angewiesen, dass man mir etwas "gegeben" oder "hinterlassen" hat.
(edit/mod/NUB 7.3/bleiben Sie sachlich!)
"Dass ein Erbe nicht aus heiterem Himmel entsteht, sondern aus bereits mehrfach versteuertem Geld, unterschlagen sie dabei nur allzu bereitwillig. Eine Erbschaft ist entgegen der landläufigen Meinung ja kein leistungsloses Vermögen, sondern eines, für das schon Einkommens- und Mehrwertsteuer geflossen sind und je nach Art des Erbes auch Grund-, Grunderwerbs- oder Kapitalertragssteuer. Auch deshalb stünde dem deutschen Steuerstaat etwas mehr Zurückhaltung gut zu Gesicht. "
Exakt.
(edit/mod/NUB 7.3)
(edit/mod/NUB 7.3)
(edit/mod/NUB 7.3)
Erbschaftssteuer ist aus verschiedenen Gruenden Unsinn. Was mir missfaellt:
1. Das gleiche Haus in verschiedenen Gegenden erzeugt eine unterschiedliche Steuer, bis dahin,
dass die Erben dass Haus evtl nicht halten koennen. Das fuehrt zu absurden Effekten, z.B. dass die einheimische
Bevoelkerung vertrieben wird.
2. Familien mit schnellerer Generationenfolge, d.h. Nachkommen mit 25 zahlen mehr als Familien, in denen Kinder mit ueber 40 ueblich sind.
3. Bei Unternehmen sehe ueberhaupt keinen Grund fuer Erbschaftssteuer so lange das Vermoegen im Betrieb bleibt. Fuer die Steuer muesste es reichen, wenn Entnahmen ins private erfolgen.
Natürlich ist die Erbschaftssteuer in Deutschland höchst ungerecht. Und warum ist das so? Weil sich die CSU, die Schutzpatronin der Reichen und Superreichen, seit Jahrzehnten einer Reform verweigert.
Wenn wir die Erbschaftssteuer abschaffen, weil sie strukturell ungerecht ist, dann gibt es nur zwei Alternativen: entweder eine Vermögenssteuer einführen, die z.B. alles über 10 Millionen ("mehr als man ausgeben kann") hoch besteuert, oder die Alternative, dass alles Vermögen über 10 Millionen, das vererbt wird, an den Staat fällt, und damit jedem Bundesbürger zum 18. oder 21. Geburtstag ein "Bundesstartgeld" von vielleicht 20.000 (oder mehr?) ausbezahlt wird. Denn wir erben ja alle erst mit 45, 50ff, wenn wirs nicht mehr brauchen, und als junge Familien (wenn wirs brauchen) haben wirs knapp! Das allerdings, was Herr Wais vorschlägt (ersatzlos streichen), ist der wohlfeile Populismus einer kleinbürgerlich-konservativen Zielgruppe, die kein Verantwortungsgefühl fürs soziale Gemeinwohl hat, und um alles was sie besitzt, eine Gartenmauer zieht - die Staatsfinanzen sind ihnen egal, weil sie verdrängen, dass wir alle DER STAAT SIND. Wenn sich diese Haltung durchsetzen würde- gute Nacht Deutschland. Gott sei Dank tut sie das vor allem nur in Bayern.
...und das Motiv für die beiden Alternativen ist immer gesamtgesellschaftliche Vernunft, keine "Umverteilungsphantasien"(Wais). Umverteilt haben längst die Ultrareichen, und DAS mit ganz viel Fantasie! und Steuerschlupflöchern.
Dann müsste man verhindern das zu Lebzeiten eine doppelte Familienstiftung gegründet wird und so das Vermögen vor dem Erbfall verräumt wird.
Und ob es wirklich sinnvoll ist 18 jahrigen 20.000€ in die Hand zu geben bezweifel ich.
@Friedrich E.: das Konstrukt der doppelten Familienstiftung dürfte wohl nur für einen sehr kleinen Teil der Bevölkerung infrage kommen. Einerseits rentiert sich der Aufwand wiklich nur, wenn ein bestimmtes Vermögen vorhanden ist und andererseitzs ist dieses Konstrukt doch ziemlich komplex und nur mit juristischem Beistand realisierbar. Siehe z.B. https://www.juhn.com/fachwissen/erbschaftsteuer-schenkungsteuer/doppelte-familienstiftung/
Für 90% oder vielleicht noch mehr guibt es ganz legale Möglichkeiten Erbschaftssteuer zu vermeiden: die bekannteste ist wohl die rechtzeitige Schenkung
@Wolfgang L.: Steuervermeidung durch rechtzeitige Schenkung
Bei einer langfristigen Nachfolge-Planung mittels mehrerer Schenkungen kann man zwar alle 10 Jahre die Freibeträge des Erbschaftssteuergesetzes in Anspruch nehmen, aber es besteht dann eben die Gefahr, von den Beschenkten enttäuscht zu werden.
@Herr Eimiller: ich neme mal an, daß Sie mich meinten... - wenn nicht gilt das Folfgnde als nicht geschrieben. Bei größeren Vefehlungen können Schenkungen auch rückgängig gemacht werden. Aber wenns im Verwandten- und Bekanntenkreis schon so ausschaut => dann sollte man sein Vermögen entweder verprassen oder es gegen den Hunger in der Welt einsetzen.
"Für 90% oder vielleicht noch mehr guibt es ganz legale Möglichkeiten Erbschaftssteuer zu vermeiden: die bekannteste ist wohl die rechtzeitige Schenkung"
Das Problem hierbei ist aber das nur alle 10 Jahre 500.000€ Steuerfrei sind. Wenn nun eine Immobilie vorhanden ist mit 1,5 Millionen Wert dauert der Vorgang nur fürs Haus 30 Jahre.
Ja, Herr B., es stimmt, ich wollte auf Ihren Kommentar antworten, Sie aber an keiner Stelle kritisieren, sondern nur Ergänzungen beitragen.
In der Sache selbst: Ein ehemaliger Tenniskumpel war vor Jahren den ganzen Tennisabend lang stocksauer, weil seine Tochter die Terrasse und den Balkon für viel Geld abreißen und neugestalten ließ, obgleich er selbst erst vor einigen Jahren – als ihm das Haus noch gehörte – hierfür bereits große Geldbeträge ausgegeben hatte. Sicherlich keine im Sinne des Gesetzes großartige Verfehlung der Tochter.
(Übrigens, der Hunger in der Welt ist ohne Geburtenkontrolle unbesiegbar, erkannte bereits 1984 Hoimar von Ditfurth, der Vater der ehemaligen Grünen-Spitzenpolitikerin Jutta Ditfurth. – https://www.spiegel.de/politik/die-moerderische-konsequenz-des-mitleids-a-ecbe994a-0002-0001-0000-000013508565.)
Manche hier würden sich lieber einen Fuß oder eine Hand abfaulen lassen, als dem Staat und der Bürgergemeinschaft auch nur einen Euro Erbschaftssteuer zukommen zu lassen.
Ich frage mich, woher diese sonderbare Denkweise kommt. In nordischen Staaten mit der allgemein hohen Lebenszufriedenheit zahlen die Menschen gerne Steuern und sind stolz darauf.
@Friedrich E.: wohl ein eher seltener Fall wie Sie ihn beschreiben. Haus: 1,5 Millionen, dann gibts vielleicht eine Ehefrau, ein Kind, vielleicht noch einen Enkel => so weit ist das nicht hergeholt.
@Herr Eimiller: ich fürchte mich nicht vor konstruktiver Kritik :)
"wohl ein eher seltener Fall wie Sie ihn beschreiben. Haus:"
Obwohl ich nicht jedes Haus in diesem Bereich kenne dürften aber in der Innenstadt + Antonsviertel wenig Häuser stehen die weniger Wert sind wie 1,5 Millionen. Neusäß, Stadtbergen, Gersthofen und Königsbrunn wo der qm2 Preis bei ca. 1300€ liegt ist man auch schnell dabei.
So selten wie sie meinen ist der Fall nicht.
@Wolfgang L.: „Manche hier würden sich lieber einen Fuß oder eine Hand abfaulen lassen, als dem Staat und der Bürgergemeinschaft auch nur einen Euro Erbschaftssteuer zukommen zu lassen.“
Gibt es für diese doch recht seltsame Behauptung belastbare Belege?
Wenn Sie aber total haltlos abfällig über die urteilen wollen, die ein Leben lang für das Wohlergehen der eigenen Familie hart gearbeitet haben, dann tun Sie mir echt leid. (Auch mir ist Familie sehr wichtig. – vgl. https://corporate.dw.com/de/die-familie-als-wichtigste-soziale-institution-im-leben/a-16703077)
@Friedrich E.: „Wenn nun eine Immobilie vorhanden ist mit 1,5 Millionen Wert, dauert der Vorgang nur fürs Haus 30 Jahre“
Also wenn ich bei einem Erbschaftssteuer-Freibetrag von 500.000 € an meinem 50. Geburtstag das erste Mal Vermögen in dieser Höhe übertrage, dann wäre das das zweite Mal an meinem 60. Geburtstag und das dritte Mal an meinem 70. möglich gewesen. (Zwischen meinem 50. und meinem 70. liegen allerdings nur 20 Jahre.)
Leider hatte ich aber an meinem 50. keine Immobilie im Wert von 1,5 Mio. in meinem Besitz. Aber wenn, dann wäre mir eine Übertragung in Raten zu unsicher gewesen. Es fallen dabei nämlich höhere Gebühren und Beraterkosten an und dann ist da auch noch der vermutlich höhere Wert der Schenkung wegen der Wertsteigerung der Immobilie. Der Fall „außer Spesen nichts gewesen“ wäre mit Sicherheit eingetreten, wenn ich ziemlich bald nach meinem 50. verstorben wäre.
(edit/mod/NUB 7.2)
>>Manche hier würden sich lieber einen Fuß oder eine Hand abfaulen lassen, als dem Staat und der Bürgergemeinschaft auch nur einen Euro Erbschaftssteuer zukommen zu lassen. <<
Wie kommen Sie denn auf so etwas? Bei einer Immobilie bekommt der Staat alljährlich Grundstückssteuer, beim Bau derselben bekommt er seinen Anteil durch Umsatzsteuer und Lohnsteuer, um nur mal ein paar zu nennen. Aber irgendwann muss auch mal gut sein mit der Zahlerei, eine Immobilie kostet für deren Unterhaltung auch nach der Baufertigstellung ganz schön Geld. Für die Bestattung des Erblassers muss auch nicht der Staat aufkommen, sondern dessen Angehörige. Mit welchem Recht also beansprucht der Staat Zahlungen für ein Vermächtnis, welches längst schon für beträchtliche Staatseinnahmen gesorgt hat? Die einzige Steuer, die in meinen Augen legitim wäre, ist die Kapitalertragsteuer bei einem Verkauf des Hauses oder Grundstücks! Wenn ich heute im Lotto eine Million gewinne, dann ist die auch steuerfrei, warum also soll ich für ein Familieneigentum dann plötzlich wieder zur Kasse gebeten werden? Liefern Sie doch mal eine nachvollziehbare Begründung dafür, Wolfgang!
@Friedrich E.: es mag mehr Häuser für 1,5 Millionen geben. Aber i.d.R. ist doch mehr als eine Person da (Frau, Kinder, Enkel) denen ich etwas schenken kann.
Erben ist grundsätzlich mal ungerecht, weil es die Schere zwischen arm und reich mit jeder Generation immer weiter aufklappt. Wer ein Haus erbt, spart sich schon mal mindestens 20 Jahre Arbeit. Bei vier Häusern kann er/sie irgendwann einmal die Beine hochlegen und von den Mieteinnahmen leben, andere für sich arbeiten lassen. Sein wir mal ehrlich, wer heutzutage zur Miete wohnen muss und keinerlei Rücklagen bilden kann, ist ein richtig armes Schwein.
Eine Erbschaftssteuer sollte weder eine selbst bewohnte Immobilie noch eine Firma zerschlagen. Ich finde es aber schon gut, einen Teil eines übermäßig hohen Erbes wieder zum Allgemeinvermögen zu machen, anstatt die Bildung neuer Feudalsysteme zu begünstigen, wo die Chancen im Leben von der Gnade der richtigen Geburt abhängen.
Es gibt halt nunmal verschiedene Lebensmodelle. Die einen wollen ihren Kindern einen guten Start ermöglichen und ihnen möglichst viel mitgeben. Die haben auch eher wenig Kinder. Andere haben fünf bis acht Kinder, um sich selbst im Alter versorgen zu lassen. Da haben die Kinder dann eher Pech gehabt. Aber ob der Staat da mit Erbschaftssteuer eingreifen und alle wieder gleich machen muss?
"Wer ein Haus erbt, spart sich schon mal mindestens 20 Jahre Arbeit."
Und wo ist das Problem? Während andere 2 mal im Jahr in Urlaub fahren/fliegen gibt es auch welche die das nicht machen und eben ein Haus/Wohnung abzahlen um ihren Kindern was weiter geben zu können.
Ich habe für den Hauskauf einen ordentlichen Batzen Steuern bezahlt und bezahle den Hauskredit von versteuertem Einkommen.
Warum hier der Staat meint nochmal zulangen zu können ist eh schön zweifelhaft.
Wie immer der einfache Bürger wird belangt während Milliarden und Millionen Vermögen wahrscheinlich ohne Steuer weitergereicht werden.
@ Christina M.
"Andere haben fünf bis acht Kinder, um sich selbst im Alter versorgen zu lassen."
Das glauben Sie doch selbst nicht. Die Zeiten sind längst vorbei. Wenn das so wäre hätten wir genug Arbeitskräfte und die Renten wären gesichert. Mittlerweile ist es normalerweise nicht mal als Durchschnittsverdiener möglich viel Vermögen zu sammeln. Große Erbsachen wie Grundstücke und Häuser lassen das Vermögen von Generation zu Generation steigen ohne dafür sich im Geringsten anzustrengen.
Grundsätzlich spricht nichts gegen eine Erbschaftssteuer und alle gleich machen wäre ganz was anderes.
Die Mär vom "leistungslosen Vermögen".
Dabei wird immer - natürlich absichtlich - unterschlagen, daß das vererbte Vermögen ja auch durch Arbeit - der jeweiligen Erblasser-Generationen ! - geschaffen wurde.
Ja - besagte Erbmasse ist i.d.R. bereits mehrfach besteuert worden.
Erbschaftssteuer ist eine Grundsatzfrage. Mit welchem Recht nimmt sich der Staat beim Tod eines Menschen einen Anteil des Nachlasses? Nichts dafür getan und im Laufe der Jahrzehnte x-fach daran bereichert, wird beim letzten Atemzug erneut ein erheblicher Teil gefordert. Mit der Erbschaftssteuer muss grundsätzlich Schluss sein. Freibeträge hin oder her: sie ist unmoralisch, gierig und ungerecht.
Auch hier liest man deutlich heraus, wie viele Menschen den Staat als "Gegner" abspalten, und meinen "ich hier und der Staat da". Der Staat hat jedes Recht, sich Steuern zu nehmen, um seine Aufgaben zu erfüllen,wenn es demokratisch und juristisch legitimiert ist, denn der Staat - SIND WIR.
So umstritten und stellenweise ineffizient das manchmal abläuft - da möchte man verzweifeln. Aber es bleibt dabei: die Hetzer hetzen über den Ast, auf dem sie sitzen und sehen es nicht. Schade, denn Sie machen die Stimmung kaputt.
Richtig: der Staat sind WIR - aber doch wohl mit großen Einschränkungen. Nur ein Beispiel: Sie wählen eine Partei weil Sie glauben, das Wahlprogramm passt. Was tun Sie, wenn sich das Programm besagter Partei nach der (gewonnenen) Wahl um 180% ändert? Man könnte jetzt noch über die indirekte Demokratie fabulieren - aber ich lasse es. Im alten Athen gab es eine direkte Demokratie die seither nie mehr erreicht wurde.