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  3. Horror-Strompreiserhöhung: Kilowattstunde Strom plötzlich über 80 Cent

Stromanbieter
03.02.2023

Wenn die Kilowattstunde Strom plötzlich über 80 Cent kostet

Stromkosten ARCHIV - 06.09.2022, Bremen: Ein Stromzähler zeigt in einem Mietshaus die verbrauchten Kilowattstunden an. (zu dpa "Strom wird teurer: Preiserhöhungswelle zum Jahresbeginn") Foto: Sina Schuldt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Foto: Dpa / Sina Schuldt

Plus Ein Mann aus der Region staunt nicht schlecht, als sein Stromanbieter über 80 Cent pro Kilowattstunde verlangt. Die Firma heißt ausgerechnet "Billig? Will ich!"

Dass die Zeit sehr günstiger Stromtarife vorbei ist, war vergangenes Jahr sicher vielen Bürgerinnen und Bürgern klar. Als ihm aber sein Stromanbieter die Preisänderung im November 2022 mitteilte, staunte Burkhard Dummann-Lucenti aus Asbach-Bäumenheim nicht schlecht. Das Unternehmen erhöhte seinen Tarif ab dem 1. Januar 2023 um rund 41 Cent pro Kilowattstunde auf rund 83 Cent, eine Steigerung auf fast das Doppelte. Für einen durchschnittlichen Zwei-Personen-Haushalt mit 2500 Kilowattstunden Jahresverbrauch würden damit ohne Strompreisbremse 1025 Euro Mehrkosten anfallen. Und das Unternehmen, das ihm den Tarif anbot, heißt bezeichnenderweise "Billig? Will ich!", eine Tochter der Stadtwerke Augsburg

"Haben Sie eigentlich schon von Strompreisanpassungen in dieser Höhe gehört oder gelesen? Ich noch nicht und war sehr überrascht", sagt Dummann-Lucenti. "Von dem angebotenen Strompreis einmal abgesehen, finde ich die neckische Wortspielerei zwischen dem Namen des Stromanbieters und der Höhe der Preisanpassung fast witzig", meint er mit einem Augenzwinkern.

Stadtwerke Augsburg: "Energiepreise sind regelrecht explodiert"

Licht in das Dunkel dieser massiven Strompreiserhöhung kann Ulrich Längle bringen, Leiter Vertrieb bei den Stadtwerken Augsburg. "Die Energiepreise waren bereits vor dem Ukraine-Krieg gestiegen, mit dem Kriegsausbruch sind sie regelrecht explodiert", erinnert er. Kostete im Großhandel eine Kilowattstunde lange Zeit um die 3 Cent, waren in der Krise zeitweise über 100 Cent fällig. Das muss irgendwann an die Kundinnen und Kunden weitergegeben werden. "Privatkunden schließen Verträge zum Beispiel über 12 Monate ab, läuft der Vertrag aus, müssen die Preise angeglichen werden", erklärt Längle. In der extremen Hochphase kam man so auf Verbraucher-Strompreise von 80 Cent. "Zu dem Zeitpunkt konnten wir nur solche Angebote machen, da vollkommen unklar war, was die Zukunft am Strommarkt bringt." In extremen Hochphasen habe das Unternehmen auch Verträge kündigen und neu anbieten müssen, um mit ihnen keinen Verlust zu machen.

Mit dem Tochterunternehmen "Billig? Will ich!" hatten sich die Stadtwerke in guten Zeiten bundesweit am Markt der Stromdiscounter beteiligt. Rund 20.000 Kunden konnten gewonnen werden. Dann kam die Energiekrise. Einige Stromdiscounter zogen sich ganz vom Markt zurück. Beispielsweise kündigten Stromio und Gas.de ihren Kunden, die Betroffenen kehrten dann über die Grundversorgung zu regionalen Anbietern zurück, auch zu den Stadtwerken Augsburg. Was die Tochter "Billig? Will ich!" betrifft, wollten die Stadtwerke die Verträge nicht kündigen oder auslaufen lassen, sondern zumindest ein Alternativangebot machen, erklärt Längle.

"Billig? Will ich!" nimmt keine Neukunden mehr auf

Neukunden nimmt "Billig? Will ich!" inzwischen nicht mehr auf, das Angebot ist eingestellt. "Die Volatilität an den Börsen ist sehr hoch, sodass wir uns bewusst auf Heimatmarkt zurückgezogen haben", sagt Längle. Die Stadtwerke bedienen nun ihre Privat-, Grundversorgungs- und Firmenkunden in Augsburg. Die hohen Preise werden zudem durch die Strompreisbremse gedämpft: Rückwirkend zum 1. Januar 2023 sind sie ab dem Frühjahr auf 40 Cent pro Kilowattstunde mindestens für das gesamte Jahr 2023 gedeckelt.

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Doch nicht jeder profitiert von der Preisbremse, das zeigt ein anderes Beispiel: Peter Lamprecht besitzt ein Haus in Biburg im Kreis Augsburg mit einer Nachtspeicher-Fußbodenheizung. Für diese kauft er Wärmestrom ein. Am 1. Juli 2021 schloss er einen Vertrag mit den Lechwerken für zwei Jahre, Kosten damals: 19,75 Cent pro Kilowattstunde. Der Preis reduzierte sich zum 1. Juli 2022 angesichts der wegfallenden EEG-Umlage auf 15,32 Cent, dann kam die Energiekrise. Zum 1. Januar 2023 werden nun 30,59 Cent fällig, eine deutliche Erhöhung. "Ich versuche seit Jahren, Strom zu sparen und habe den Verbrauch von 20.000 auf 16.000 Kilowattstunden gesenkt, mehr Sparen geht bei der Heizung nicht", sagt er. "Insofern schlägt eine 100-Prozent-Erhöhung voll auf mein Haushaltsbudget durch." 

Strompreise: Starke Erhöhungen auch bei Wärmestrom

Aus Sicht der Lechwerke war die Preiserhöhung unausweichlich: "Durch unsere Beschaffungsstrategie konnten wir die Auswirkungen der Energiekrise für viele unserer Kunden lange abfedern, während die Preise an den Großhandelsmärkten nach oben schossen, zum Teil um das Achtfache und mehr", teilt das Unternehmen auf Anfrage mit. "Den Verwerfungen an den Energiemärkten und dem anhaltend deutlich höheren Preisniveau an den Energiemärkten können jedoch auch wir uns auf Dauer nicht entziehen. Vor allem die massiv gestiegenen Beschaffungskosten haben Preisanpassungen zum Jahreswechsel notwendig gemacht. Da gerade die speziellen Wärmestromangebote preislich im Vergleich zu vielen Haushaltsstromprodukten niedrig waren, fällt hier der Anstieg im Verhältnis höher aus als bei vielen anderen Angeboten." Die Lechwerke stehen auch noch recht gut da: In anderen Städten ist Wärmestrom nochmals rund 10 Cent pro Kilowattstunde teurer.

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Das Paradoxe: Während der Staat das Heizen mit Strom, insbesondere mit Wärmepumpen, fördern will, greift die Entlastung der Strompreisbremse in den meisten Fällen nicht. "Zweifellos – für den Kunden stellen diese deutlich gestiegenen Kosten eine Belastung dar", sagt LEW-Sprecher Ingo Butters. "Die Entlastung durch die Strompreisbremse greift aber erst ab einer Schwelle von 40 Cent pro Kilowattstunde, das LEW-Wärmestromprodukt des Kunden beispielsweise liegt deutlich darunter", erklärt er. "Deshalb plädieren wir für eigene Entlastungsregelungen für Wärmestromkunden." Auch der Bundesverband Wärmepumpe hatte sich für einen Deckel auf Wärmestromtarife von 30 Cent pro Kilowattstunde ausgesprochen. "Der Gesetzgeber kann und muss jetzt nachlegen und zumindest die Mehrwertsteuer für Strom sowie die Stromsteuer absenken", forderte unlängst Geschäftsführer Martin Sabel. 

Kritik: Wann erhöht werden kann, ist nur im Kleingedruckten erkennbar

Auch der normale Haushaltsstromtarif erhöht sich für Peter Lamprecht. Dieser dachte, mit einem Produkt, das das Wort "Garant" im Namen trägt, bis zum Ende der Vertragslaufzeit am 31. Dezember dieses Jahres auf der sicheren Seite zu sein. Nun muss er ab 1. März mehr bezahlen. Die Lechwerke verweisen darauf, dass Preisgarantie und Vertragslaufzeit nicht deckungsgleich sein müssen: "Der Tarif Natur Garant umfasst eine eingeschränkte LEW-Preisgarantie, die zum 28.2.2023 endet. Die Dauer der Preisgarantie ist – ebenso wie die Vertragslaufzeit – in den Produktunterlagen dokumentiert. Nach Ablauf der eingeschränkten Preisgarantie wird vor allem aufgrund der massiv gestiegenen Beschaffungskosten der Preis angepasst", beschreibt es das Unternehmen.

Peter Lamprecht ist seit rund 30 Jahren Kunde des Unternehmens. "Dass Stromversorger nach Ablauf der Vertragslaufzeit die Preise angesichts der politischen und wirtschaftlichen Großwetterlage anheben, war mir klar", sagt er. "Allerdings nicht, dass man im absolut Kleingedruckten nach Erhöhungsmöglichkeiten sucht", kritisiert er. "Das Kleingedruckte zu lesen, ist mir nur mit einer Lupe gelungen."

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Unzufriedenheit bleibt auch bei "Billig? Will ich!"-Kunde Dummann-Lamberti zurück. Er hat das Angebot eines Strompreises von über 83 Cent ausgeschlagen und gekündigt. Die Kündigungsbestätigung hat das Unternehmen aus seiner Sicht mit einer gehörigen Portion Humor, wenn nicht gar Sarkasmus versehen. Dort steht: "Sie wollen keinen billigen Strom mehr? Sehr schade!"

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27.01.2023

Mein Strom Anbieter sendete ein Schreiben um den kWh von vorher 29 Ct auf 93 Ct zu erhöhen hab sofort gekündigt.

26.01.2023

Das gilt auch für die Hintermänner der Billiganbieter, die sonst vorgeben, seriöse Unternehmer zu sein.
Lustig sind vor allem die Begründungen: "...Kostete im Großhandel eine Kilowattstunde lange Zeit um die 3 Cent, waren in der Krise zeitweise über 100 Cent fällig...". Man beachte das Wort "zeitweise" und hinterfrage dies mal. Auch die reflexartige Forderung nach dem Einspringen des Steuerzahlers darf nicht fehlen:"..."Deshalb plädieren wir für eigene Entlastungsregelungen für Wärmestromkunden."

26.01.2023

Billiganbieter sind halt, nicht nur beim Strom, stets mit Vorsicht zu genießen.
Denn irgendwo ist meist doch irgendein Pferdefuß versteckt.

26.01.2023

Glaube nicht, dass explizit Billiganbieter (wer/was ist überhaupt Billiganbieter) das Problem sind. Wenn analog der "Strompreisbremse" alles über 40 Cent durch den Staat gezahlt wird, und dies ist so im Gesetz vorgesehen, dann dürfte dies für schwarze Schafe in den Unternehmen im Grunde genommen eine Einladung sein. Zumal weiterhin das politisch gewollte Merit-Order-Prinzip beibehalten werden soll, d.h. der Einkaufspreis für zusätzliche Energie richtet sich immer nach dem Preis für die teuerste Energieart in der Erzeugung.