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Rente: Riester-Rente auszahlen lassen: Ist eine Auszahlung möglich?

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Riester-Rente auszahlen lassen: Ist eine Auszahlung möglich?

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    Viele Menschen, die für das Alter finanziell vorsorgen wollten, haben eine Riester-Rente abgeschlossen.
    Viele Menschen, die für das Alter finanziell vorsorgen wollten, haben eine Riester-Rente abgeschlossen. Foto: Christin Klose, dpa (Symbolbild)

    Damit das Geld im Alter reicht und keine Rentenlücke entsteht, sollte man frühzeitig vorsorgen. Künftig könnte das mit dem Konzept der Bürgerrente gelingen, das ist aber noch Zukunftsmusik. Was es allerdings bereits gibt, ist die Riester-Rente und die haben bereits viele Menschen abgeschlossen. Aber kann man sich diese Rente auch auszahlen lassen? Das erfahren Sie im Artikel.

    Kann man sich Geld von der Riester-Rente auszahlen lassen?

    Bei der Riester-Rente handelt es sich im eine lebenslange Rente, die in der Regel dann ausgezahlt wird, wenn Versicherte das Renteneintrittsalter erreicht haben und im Ruhestand sind. Wann man in Rente gehen kann, hängt von mehreren Faktoren ab. Frühestens ist das ab 63 Jahren möglich, allerdings muss unter Umständen mit Abschlägen gerechnet werden. Manche Menschen können erst nach 40 Jahren oder nach 45 Jahren in Rente gehen. Für Menschen mit einer Schwerbehinderung oder bestimmten Krankheiten gilt das nicht, sie dürfen früher in den Ruhestand. Wem das zu lange dauert, der kann auch die Altersteilzeit ab 55 Jahren nutzen.

    Wenn es soweit ist, wird die Riester-Rente zusätzlich zur gesetzlichen Rente oder Pension ausgezahlt, die sich aus der Höhe der Einzahlungen und der Riester-Zulage zusammensetzt, wie die Deutsche Rentenversicherung mitteilt.

    In den Vertragsunterlagen ist der früheste Rentenbeginn und die garantierte Mindestauszahlung vermerkt. Die Auszahlung an sich erfolgt dann automatisch über den jeweiligen Anbieter.

    Ist bei der Riester-Rente eine Gesamtauszahlung möglich?

    Laut Deutscher Rentenversicherung ist eine komplette Auszahlung der Riester-Rente möglich, allerdings nur mit erheblichen Nachteilen. Der Gesetzgeber spricht in diesem Fall von einer sogenannten schädlichen Verwendung, weil die Riester-Rente als lebenslange Rente vorgesehen ist. Wer sich dazu entscheidet die Riester-Rente komplett auszahlen zu lassen, muss auch die gesamte staatliche Förderung zurückzahlen, die Versicherte auf ihre Beiträge bekommen haben. Außerdem müssen die Erträge aus der Einmalzahlung versteuert werden.

    Wer mit dem Gedanken spielt, sich die Riester-Rente komplett auszahlen zu lassen, sollte genau durchrechnen, was dabei am Ende übrig bleibt und ob sich der Schritt lohnt, da das zu erheblichen Verlusten führen kann.

    Allerdings gibt es auch eine Ausnahme: Ist das gesparte Riester-Kapital so gering, dass sich eine lebenslange monatliche Auszahlung nicht lohnt, dann kann die Rente auf einmal komplett ausgezahlt werden und zwar ohne Förderungen zurückzahlen zu müssen. Von so einer sogenannten Kleinbetragsrente ist dann die Rede, wenn die Auszahlung bei rund 30 Euro oder weniger pro Monat liegen würde. Solch eine niedrige Riester-Rente kann zum Beispiel dadurch entstehen, dass nur geringe Beiträge eingezahlt wurden oder der Riester-Vertrag lange geruht hat. Aber auch hier muss die Auszahlung voll versteuert werden.

    Eine weitere Ausnahme ist der Sonderfall "Wohn-Riester". Das gilt dann, wenn Versicherte ein Eigenheim bauen, kaufen oder barrierefrei umbauen. Das Riester-Kapital kann dann in diesem Fall ohne finanzielle Nachteile ausbezahlt werden und die Förderungen bleiben trotzdem bestehen. Die Auszahlung muss laut Deutscher Rentenversicherung auch erst ab Rentenbeginn monatlich versteuert werden.

    Ist eine Riester-Teilauszahlung möglich?

    Bei der Riester-Rente kann man sich auch nur einen Teil auszahlen lassen und zwar zu Rentenbeginn. Allerdings ist der Einmalbetrag der Deutschen Rentenversicherung auf bis zu 30 Prozent des Riesterkapitals gedeckelt. Der restliche Betrag fließt anschließend ganz normal in die Riester-Rente, die lebenslang jeden Monat ausbezahlt wird. Dieser fällt aber durch die Einmalzahlung am Anfang dann geringer aus.

    Wichtig zu wissen: Der Einmalbetrag muss nach der Auszahlung voll versteuert werden.

    Welche Nachteile gibt es bei der Gesamtauszahlung der Riester-Rente?

    Wer sich dafür entscheidet, dass die Riester-Rente nicht lebenslang jeden Monat ausbezahlt werden soll, sondern einmal komplett, der muss alle Zulagen und Steuervorteile zurückzahlen. Außerdem muss auf die Auszahlung Steuern gezahlt werden.

    Wenn es Betroffenen nicht möglich ist, weiter in die Riester-Rente einzubezahlen, dann rät die Deutsche Rentenversicherung dazu, den Vertrag ruhen zu lassen. Auf der einen Seite bleiben so die staatlichen Förderungen sicher auf der anderen Seite reduziert sich die finanzielle Belastung.

    Warum wird die Auszahlung der Riester-Rente besteuert?

    In Deutschland müssen auf alle Renten Steuern und mitunter auch Abgaben gezahlt werden und zwar gilt die nachgelagerte Besteuerung. Dabei sind die eingezahlten Beiträge steuerfrei, die späteren Auszahlungen allerdings müssen versteuert werden. Diese Vorgehensweise ist meistens von Vorteil für die Versicherten, da die monatliche Rente geringer ist, als das frühere monatliche Einkommen und somit auch der Steuersatz bei der Rente geringer ausfällt.

    Übrigens: Auch Rentner müssen eine Steuererklärung abgeben, sonst drohen Strafen. Wie viel Rente man haben darf, ohne Steuern zu zahlen, lässt sich ermitteln. Mit ein paar Tipps können Rentner bei der Steuererklärung außerdem sparen.

    Die gute Nachricht: Die Doppelbesteuerung der Rente soll wegfallen. Davon sollten einige Rentner profitieren. Die Tabelle zeigt, wie viel Prozent der Rente versteuert werden muss. Wer von der Doppelbesteuerung der Rente betroffen ist, kann eine Rückzahlung beantragen.

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