
Forschungsinstitute erwarten 2023 Einbruch der deutschen Wirtschaft

Führende Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen mit deutlichen Kaufkraftverlusten bei privaten Haushalten. Sie sagen für 2023 einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,4 Prozent voraus.

Deutschland kann einer Rezession wohl nicht entgehen. Das haben führende Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem Herbstgutachten prognostiziert. Drei Quartale hintereinander werde die deutsche Wirtschaft schrumpfen. Für das Gesamtjahr 2022 rechnen die Experten wegen des besseren ersten Halbjahrs noch mit einem kleinen Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent, für 2023 sagen sie dann einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,4 Prozent voraus. 2024 soll die Wirtschaft laut dem Spiegel wieder um 1,9 Prozent wachsen.
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Angesichts der Energiekrise rechnen die Institute mit deutlichen Kaufkraftverlusten bei privaten Haushalten. Die Zuspitzung auf den Gasmärkten bedeute für Deutschland einen "permanenten Wohlstandsverlust". Weil die höchsten Verbraucherpreise für Energie erst Mitte 2023 erwartet würden, werde sich die Lage im kommenden Jahr noch verschlechtern, so Wirtschaftsforscher Torsten Schmidt vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung am Donnerstag in Berlin. Erst 2024 soll sich der private Konsum wieder erholen.
Inflation soll im Schnitt auf 8,8 Prozent steigen
Wie der Spiegel berichtet, soll die Inflation 2023 die Marke von im Schnitt 8,8 Prozent erreichen. In diesem Jahr lag sie bei 8,4 Prozent. Erst 2024 soll langsam wieder die Marke von zwei Prozent erreicht werden.
Die Teuerungsrate hatte sich im September zunächst deutlich erhöht, in Bayern erreichte die Inflation 10,8 Prozent. Grund dafür ist insbesondere, dass Waren und Dienstleistungen nach dem Wegfall des 9-Euro-Tickets und des Tankrabatts nun durchschnittlich spürbar mehr kosteten als ein Jahr zuvor.
Institute rechnen nicht mit Gasmangel
Die Institute rechnen allerdings derzeit nicht mit einem Gasmangel. "Im Mittel ist keine Gasknappheit in Deutschland zu erwarten im kommenden Winter", sagte Schmidt. Trotzdem bleibe die Versorgungslage äußerst angespannt.