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  3. Zimmerer: Das müssen Sie zu Ausbildung, Tarif, Lohn und Arbeit wissen

Lehrstellenoffensive
03.03.2023

Hier geht's ums Holz: So läuft die Ausbildung zum Zimmerer

Akribisch bei der Arbeit: Azubi Jens Siebachmayer sägt einen Dachsparren zurecht.
Foto: Noa Hüper

Jens Siebachmayer macht eine Ausbildung zum Zimmerer. Dabei kraxelt er auf Dächer und lernt, wie ganze Gebäude aus Holz entstehen. Über einen Traditionsberuf mit modernem Einschlag.

Jens Siebachmayer zeichnet mit einem Bleistift und Geodreieck akribisch Linien auf den Holzbalken. Dann schnappt er sich eine Handsäge und sägt sorgfältig Kerben aus einem sogenannten Dachsparren, die als Träger von der Traufe zum First verlaufen. Anschließend kommt der große Moment. Der 19-jährige Zimmerer-Azubi setzt den Balken an den Dachstuhl an – er passt perfekt. 

Eine Woche lang übt Siebachmayer mit den zehn weiteren Azubis der Zimmerei Stark aus Auhausen. In einer riesigen Lagerhalle des Unternehmens haben sie unter dem eigentlichen Dach einen kleinen Dachstuhl aufgebaut, an dem verschiedenste Montagen geübt werden. Die Lehrlinge lernen, wie das Gefüge aus Fichtenholz Stück für Stück aufgebaut wird, sägen die einzelnen Balken selbst zurecht und integrieren Dachfenster in das Konstrukt. Üben, üben, üben laute die Devise, damit die Azubis nach ihrer Lehre eigenverantwortlich arbeiten können, sagt Ausbilder Jörg Steinmaier.

Bei Wind und Wetter auf dem Dach: Für Zimmerer kann es ungemütlich werden

Während der Projektwoche bleiben die Zimmerer-Azubis stets auf dem sicheren Boden. Höhenangst sollten die Lehrlinge aber nicht haben. Denn auf der Baustelle geht es für Zimmerer teils in schwindelerregende Höhen – etwa beim Aufstellen eines Dachstuhls auf einem mehrstöckigen Gebäude. Und das bei Wind und Wetter, Sommer wie Winter. "Für uns Zimmerer kann es schon mal ungemütlich werden", sagt Siebachmayer.

Die schweißtreibende Arbeit sei aber genau das Richtige für ihn, sagt der Azubi, der bereits im dritten Lehrjahr ist. Während seiner Realschulzeit hat er ein Praktikum bei seinem Ausbildungsbetrieb absolviert. "Danach stand fest: Ich will Zimmerer werden", erzählt der 19-Jährige, während er die Säge ein letztes Mal zielgenau durch den Holzbalken zieht. Einen Bürojob auszuüben, habe er sich nie vorstellen können. "Ich will draußen sein, immer Neues lernen und bei coolen Projekten mit anpacken." Die Arbeit der Zimmerer beschränkt sich aber nicht nur auf Dachstühle. Bei Stark errichten sie Ein- und Mehrfamilienhäuser und teils ganze Gebäudekomplexe aus Holz.

Jens Siebachmayer (rechts) hievt mit Ausbilder Jörg Steinmaier einen sogenannten Kehlsparren in die richtige Position.
Foto: Noa Hüper

Ein Projekt ist dem Lehrling dabei in besonderer Erinnerung geblieben. Dreieinhalb Monate habe die Firma an einem vierstöckigen Bürogebäude in Neusäß bei Augsburg gearbeitet. "Das war ein riesiges Projekt mit teilweise bis zu 50 Leuten auf der Baustelle. So etwas bereits in der Ausbildung mitzuerleben ist schon cool." Nach seiner Abschlussprüfung will Siebachmayer als Geselle bei seinem Ausbildungsbetrieb weiterarbeiten – am Liebsten auf den Dächern in der Region.

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Als Azubi auf Montage in ganz Deutschland

Sein Kerngeschäft hat das über 100 Jahre alte Familienunternehmen Stark, das sich aus einer Zimmerei mit etwa 140 Mitarbeitern sowie einer Schreinerei mit rund 70 Beschäftigten zusammensetzt, im Umkreis von 50 Kilometern rund um Auhausen. Der Ort mit knapp 1000 Einwohnern liegt unmittelbar an der Grenze zu Franken. Allerdings gibt es auch immer wieder Aufträge in der Ferne. In München, Berlin, Köln oder auch den Niederlanden.

Die Auftragslage in der Branche ist gut, die teils extrem hohen Holzpreise der vergangenen beiden Jahre haben sich wieder auf einem niedrigeren Niveau stabilisiert. Auszubildende fehlen, wie in so vielen Handwerksberufen, aber auch im Zimmerer-Handwerk. Aktuell sind es pro Jahrgang drei bis vier Azubis bei Stark. Vor wenigen Jahren seien es teils schon acht pro Jahrgang gewesen. Ein Trend, der Zimmereien in ganz Schwaben betrifft. 463 Auszubildende gibt es in der Region aktuell. Zum Ausbildungsstart im September 2022 war der Zimmerer immerhin auf Platz fünf der am häufigsten abgeschlossenen Ausbildungsverträge. "Wir hätten aber gerne mehr", sagt Ausbilder Steinmaier.

Fundierte mathematische Kenntnisse sind als Zimmerer unabdingbar

Ein Hindernis für potenzielle Bewerber ist das verpflichtende Berufsgrundschuljahr im ersten Lehrjahr. Gehalt gibt es meist erst ab dem zweiten Jahr, wenn die Azubis in ihren jeweiligen Betrieben arbeiten. Und die Anforderungen an die Lehrlinge sind hoch. Vor allem gute mathematische Kenntnisse seien unabdingbar, sagt Ausbilder Steinmaier. Zimmerer arbeiten zudem längst auch digital, etwa mit komplexen Konstruktionsprogrammen. Der Großteil der Bauteile wird in der firmeneigenen Produktionshalle mit Maschinen gefertigt. Von Hand gesägt wird kaum noch.

Dennoch ist der Beruf nach wie vor eng verbunden mit seiner langen Historie. Traditionell tragen Zimmerer noch heute stolz ihre Kluft, bestehend aus schwarzer Weste, weißem Hemd und schwarzer Schlaghose. Diese symbolisiert die Zusammengehörigkeit im Zimmererhandwerk und präsentiert den Beruf nach außen. Auch das Richtfest, gefeiert, wenn ein Rohbau eines Gebäudes fertiggestellt und der Dachstuhl errichtet ist, gehört seit Jahrhunderten dazu. "Ich finde es schön, dass solche Traditionen erhalten bleiben und Teil unserer Arbeit sind", sagt Azubi Jens Siebachmayer.

Teamwork hat in der Zimmerei einen großen Stellenwert

Der Beruf sei einer, der ungemeine Teamfähigkeit erfordere, erklärt sein Ausbilder. "Alleine geht nichts. Als Zimmerer muss man stets zusammen anpacken." Das Vorurteil, Zimmerer müssten besonders kräftig sein und für Frauen sei der Job nichts, entkräftet der Ausbilder. "Klar, anstrengend ist der Beruf. Aber ist ein Balken zu schwer, trägt man ihn zu zweit." Außerdem gebe es auf den Baustellen eine Vielzahl an Hilfsmittel, wie Hebebühnen und Kräne.

Das Arbeiten im Team steht auch bei der Projektwoche der Zimmerei Stark im Fokus. Die erfahrenen Lehrlinge wie Jens Siebachmayer zeigen den jüngeren Kniffe und Tricks. Und wenn es mal hackt, etwa beim Konstruieren mit einem Zeichenprogramm, ist Ausbilder Steinmaier zur Stelle. In Windeseile ist das Problem gelöst und die Azubis dürfen in ihre verdiente Mittagspause.

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