Startseite
Icon Pfeil nach unten
Geld & Leben
Icon Pfeil nach unten

Aids: Eine Kampagne richtet sich gegen Diskriminierung von HIV-Positiven

Aids

Eine Kampagne richtet sich gegen Diskriminierung von HIV-Positiven

    • |
    Tabuisierung, Unwissen und Angst im Umgang mit HIV-Infizierten gibt es auch in Deutschland immer noch.
    Tabuisierung, Unwissen und Angst im Umgang mit HIV-Infizierten gibt es auch in Deutschland immer noch. Foto: Oliver Berg (dpa)

    Das Bundesgesundheitsministerium und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung haben Plakate entworfen, die zum Welt-Aids-Tag die Angst der Menschen ansprechen sollen. Die neue Kampagne wirbt für ein Zusammenleben mit HIV-Infizierten ohne Vorurteile und ohne permanente Angst vor einer Ansteckung.

    Leben mit Aids ist möglich - ohne Diskriminierung von HIV-Infizierten

    Das Humane Immunschwächevirus (HIV) und Aids

    Das Humane Immunschwächevirus (HIV) ist die Ursache für die unheilbare Krankheit Aids. Es wird vor allem durch ungeschützten Geschlechtsverkehr und infizierte Injektionsnadeln übertragen.

    Das Virus baut seine Erbsubstanz fest in die DNA des Menschen ein und lässt sich derzeit nicht daraus vertreiben.

    Das Virus ist sehr wandlungsfähig. Herkömmliche Impfstrategien funktionieren deshalb nicht. Viele Tests für einen Impfstoff schlugen bereits fehl.

    Der Erreger kapert unter anderem bestimmte Immunzellen. Diese Gruppe der T-Helfer-Zellen geht an der Attacke früher oder später zugrunde.

    Damit können die Zellen ihrer Aufgabe nicht mehr nachkommen, Eindringlinge zu erkennen und das Abwehrsystem zu mobilisieren.

    In der Folge können sich viele Krankheiten weitgehend ungehemmt ausbreiten - harmlose Infektionen werden zur tödlichen Bedrohung.

    Die Plakate der Kampagne sollen verschiedene Motive enthalten und die Haltung in Beruf, Zusammenwohnen und Liebe thematisieren. Wichtig sind vor allem Normalität und Respekt im Umgang mit HIV-positiven Bekannten, Nachbarn und Kollegen. Das betonte auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU). Wissen über Forschritte in Prävention und Behandlung von Aids ist eine Voraussetzung für das Ende der Ausgrenzung und Diskriminierung.

    HIV und Aids weltweit: Zahlen und Fakten

    Dank moderner Medikamente (antivirale Therapien) überleben weltweit immer mehr Menschen trotz der Immunschwächekrankheit HIV/AIDS.

    Regionen: HIV/AIDS grassiert weiterhin mit großem Abstand am häufigsten in Afrika südlich der Sahara. Hier leben 23,5 Millionen Menschen mit HIV, darunter auch 3,1 Millionen Kinder. Das sind 90 Prozent aller Kinder, die weltweit infiziert sind. In Süd- und Südostasien haben rund 4,2 Millionen Menschen HIV. Weiter angespannt ist die Lage auch in Osteuropa und Zentralasien mit 1,5 Millionen HIV-Patienten. In der Russischen Föderation stiegen die erfassten Fälle zwischen 2005 und 2010 von rund 39.000 auf 62.500.

    Den größten Fortschritt bei der Versorgung mit Medikamenten gab es in Afrika südlich der Sahara - der Anteil stieg innerhalb eines Jahres von 37 auf 56 Prozent. Weltweit bekommt nun rund die Hälfte aller geeigneten Patienten antivirale Therapien. Der Zugang hängt aber immer von der Region ab: In Osteuropa und Zentralasien erhalten zum Beispiel weniger als ein Viertel der HIV-Patienten Medikamente. Als Folge starben dort 2011 rund 90.000 Menschen an AIDS. 2001 waren es 15.000.

    Geschlecht: HIV/AIDS ist weltweit die Haupttodesursache für Frauen im gebärfähigen Alter. 63 Prozent aller jungen Erwachsenen, die mit HIV leben, sind Frauen vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern. Ein Hauptgrund für die Infektion ist Unwissenheit. Nur ein Viertel der jungen Frauen und rund ein Drittel der jungen Männer in diesen Ländern konnten Fragen zur HIV-Prävention und -Übertragung korrekt beantworten.

    Alter: Das größte Risiko für HIV-Infektionen ist die Jugend. Jeden Tag stecken sich weltweit rund 2400 junge Erwachsene zwischen 15 und 24 Jahren mit HIV an - 2011 waren es insgesamt rund 890.000. 4,9 Millionen junge Leute leben mit der Krankheit, davon 75 Prozent in Afrika südlich der Sahara.

    Elisabeth Pott, Direktorin der Bundesgesundheitszentrale, verwies vor allem auf die Forschritte bei Medikamenten, die HIV-positiven Menschen inzwischen fast die gleiche Lebensqualität und Lebenserwartung versprechen, wie Gesunden. Infizierte könnten in jedem Beruf arbeiten, Freundschaften pflegen und sogar Kinder bekommen, die nicht mit Aids infiziert sind. epd/sh

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden