
HIV-Neudiagnosen: Zahl ist auch wegen Flüchtlingen angestiegen

Die Zahl der HIV-Neudiagnosen in Deutschland ist gestiegen. Dafür gibt es mehrere Gründe. Auch steigende Flüchtlingszahlen sind ein Grund für viele Neudiagnosen.
Das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin hat am Montag einen Bericht über HIV-Neudiagnosen in Deutschland veröffentlicht. Im Vergleich zum Vorjahr waren die Zahlen um 7 Prozent angestiegen. Das liegt auch an den steigenden Flüchtlingszahlen. Denn viele Betroffene kämen aus Ländern, in denen HIV besonders häufig ist, so die Deutsche Aids-Hilfe. Die Übertragung habe auch meist im Herkunftsland stattgefunden. Das erkläre auch, warum die Zahl der Heterosexuellen mit HIV um 30 Prozent angestiegen war.
HIV-Neudiagnosen sind abhängig von Datenerhebung
Das RKI hatte zudem festgestellt, dass der relative Anteil von HIV-Neudiagnosen bei Menschen aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara um fünf 5 Prozent gestiegen war. Der relative Anteil der Neudiagnosen bei Menschen deutscher Herkunft fiel dafür um vier Prozent. Berlin war im bundesweiten Vergleich das Bundesland mit den meisten Neudiagnosen. Am niedrigsten war der Wert in Thüringen. Im Schnitt kommen auf 100.000 Einwohner 4,4 HIV-Neudiagnosen.
Doch nicht nur wegen höherer Flüchtlingszahlen ist der Wert der HIV-Neudiagnosen gestiegen. Das RKI gibt an, dass das auch auf eine verbesserte Datenerhebung zurückgeht. Wichtig ist, dass die Neudiagnosen nicht mit den Neuinfektionen verwechselt werden dürfen. Das Infektionsgeschehen in Deutschland wird dadurch nicht abgebildet. Die Schätzung von HIV-Neuinfektionen in Deutschland wird am Welt-Aids-Tag (1.12.) veröffentlicht. dpa/sh
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