Startseite
Icon Pfeil nach unten
Geld & Leben
Icon Pfeil nach unten

Heuschnupfen: Arme Allergiker: Die ersten Pollen fliegen schon

Heuschnupfen

Arme Allergiker: Die ersten Pollen fliegen schon

    • |
    Wer unter Heuschnupfen leidet, muss jetzt sehr stark sein: Die ersten Pollen sind schon unterwegs. Allergiker tun gut daran, umgehend zu reagieren.
    Wer unter Heuschnupfen leidet, muss jetzt sehr stark sein: Die ersten Pollen sind schon unterwegs. Allergiker tun gut daran, umgehend zu reagieren. Foto:  Patrick Pleul (dpa)

    Vor allem Hasel- und Erlenpollen sind dieses Jahr besonders früh unterwegs, meldet die Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF). Diese Pollen sind auch noch besonders stark. Denn im Vorjahr haben die Sträucher weniger Pollen produziert. "Ich gehe davon aus, dass sich die Phase des starken Pollenflugs verschoben hat", sagt Karl-Christian Bergmann, Leiter der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst.

    Und auch Jakob Berger, schwäbischer Bezirksvorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbands, hat keine guten Nachrichten: Dieses Jahr könnte der Pollenflug so heftig wie noch nie werden.

    "Wir haben gerade ähnliche Wetterverhältnisse wie sonst im Frühjahr. Es kann sein, dass da noch viel kommt. Die Blütenstände waren heuer kaum gefroren", sagt Julia Welzel, Chefärztin der Klinik für Dermatologie und Allergologie am Augsburger Klinikum. Und der Pollenflug habe schon begonnen. Hasel und Erle hätten jetzt sogar schon Hauptsaison. "Die Pollen lösen bei Allergikern jetzt heftige Reaktionen aus".

    Besonders gemein: Es gibt Pollen, die oft Allergien hervorrufen, wie Hasel, und welche, die selten sensibilisieren, wie Raps. Laut Welzel liege das auch an der Pollengröße und Verteilung über Wind. "Die Pollen werden durch Umweltverschmutzung, also Feinstaub, aggressiver und auch die Atemwege und Schleimhäute werden empfindlicher", sagt die Ärztin.

    Was tun gegen Heuschnupfen?

    So schützen Sie sich gegen Pollen

    Beim Betreten der Wohnung sollte man die Kleidung wechseln.

    Allergiker sollten sich vor dem Schlafengehen die Haare mit Wasser ausspülen.

    Die Pollenbelastung ist nicht überall gleich: Erreicht sie ihr Maximum auf dem Land in den frühen Morgenstunden, ist sie in der Stadt hingegen erst abends am stärksten. Experten empfehlen daher, das Schlafzimmer nachts zu lüften, die Fenster am frühen Morgen zu schließen und auch tagsüber geschlossen zu halten.

    Hilfreich ist auch ein Fensterschutz, ebenso wie ein Lüftungsfilter im Auto.

    Sport im Freien sollten Allergiker vermeiden.

    Wäsche sollte nicht an der frischen Luft getrocknet  werden, weil sich sonst die Pollen überall festsetzen.

    Bei ihrer Urlaubsplanung sollten sich Allergiker am Pollenkalender orientieren. Eine Ferienreise ist dann am günstigsten, wenn zu Hause der jeweils allergieauslösende Pollen «Hochsaison» hat. Vor allem in den Hochgebirgen und am Meer, wo es reichlich pollenarme Luft gibt, können Allergiker durchatmen.

    Werden die Beschwerden dennoch zur Qual, helfen Medikamente. Antiallergisch wirkende Antihistaminika werden bei akuten Symptomen eingesetzt, haben aber häufig auch unerwünschte Nebenwirkungen. Es gibt sie als Nasenspray oder Augentropfen sowie als Tabletten und Tropfen.

    Bei stärkerem Heuschnupfen kann der Arzt kortisonhaltige Mittel verordnen. Gut wirksam ist die sogenannte Grastablette. Studien zufolge kann die Allergietablette Heuschnupfensymptome deutlich senken.

    Auch die Wirksamkeit von Akupunktur bei der Behandlung von Allergien und Asthma ist belegt.

    Gefährlich an der landläufig als Heuschnupfen bezeichneten Pollenallergie ist ein mögliches allergisches Asthma. Um solch eine gesundheitliche Beeinträchtigung zu vermeiden, müssen Betroffene lernen, mit der Allergie umzugehen. Neben Strategien für den Alltag ist  eine Hyposensibilisierung ratsam. Dabei wird der Patient durch eine dreijährige Therapie an das Allergen "gewöhnt".

    Auch Medikamente können eingesetzt werden: Antihistaminika wirken gegen alle Formen von allergischem Schnupfen. Die meist rezeptfreien Präparate unterdrücken das Histamin, einen Botenstoff des Körpers, der für die Entzündungsreaktion verantwortlich ist. Bei schwereren Allergien können Ärzte auch Kortison verschreiben, das zum Beispiel als Spray eingesetzt wird. AZ, dpa

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden