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Astronomie: Sonnensturm: Forscher erwartet noch heftigere Eruptionen

Astronomie

Sonnensturm: Forscher erwartet noch heftigere Eruptionen

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    Die Sonne wird derzeit aktiver. Für die Menschen am Erdboden ist das aber nicht gefährlich. dpa
    Die Sonne wird derzeit aktiver. Für die Menschen am Erdboden ist das aber nicht gefährlich. dpa

    Die Sonne hatte am Dienstag geladene Partikel und eine gigantische Plasmawolke ins All geschleudert. Wissenschaftler beobachteten das mit gewisser Sorge: Die Eruption könnte auf das Magnetfeld der Erde treffen und dort geomagnetische Stürme verursachen, fürchteten sie. Dadurch wären Störungen in Stromnetzen und in der Satellitennavigation möglich gewesen - aber zum Beispiel auch Polarlicht über Deutschland.

    Tatsächlich waren die Auswirkungen des Sonnensturms weit geringer als erwartet. "Es wird nichts mehr passieren, die Wolke ist eigentlich schon durch", sagte Werner Curdt vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung im niedersächsischen Katlenburg-Lindau der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag. "Das Gefährdungspotenzial ist vielleicht ein bisschen hoch angesiedelt worden", meinte der Forscher.

    Er erwartet aber, dass es in den kommenden Jahren mit zunehmender Aktivität der Sonne wieder öfter zu ähnlichen Eruptionen kommen wird. "In den nächsten zwei, drei Jahren wird es solche Ereignisse häufiger geben, und sie werden vermutlich auch noch heftiger werden", sagte Curdt.

    Die Sonnenaktivität schwankt in einem etwa elfjährigen Rhythmus. "Wir sind jetzt im ansteigenden Zyklus. In den Jahren 2006, 2007, 2008 und 2009 war die Sonne sehr wenig aktiv, da waren schon Leute beunruhigt, weil das sehr wenig Aktivität war", sagte der Wissenschaftler.

    Jetzt beginne aber eine Phase, in der es öfter - sogar mehrmals pro Monat - vergleichbare Sonnenstürme geben könnte. "Das ist jedenfalls immer so gewesen, aber man kann es nicht vorhersagen", sagte Curdt.

    Sollten die Stürme heftiger werden und die Erde mit voller Wucht erwischen, sind nach Worten des Wissenschaftlers auch gravierendere Folgen denkbar. "Es kann in der Tat Szenarien geben, die man sich lieber nicht vorstellen würde", sagte Curdt. Ein besonders starker Sonnensturm hatte zum Beispiel etwa am 1. und 2. September 1859 die gerade eingeführten Telegrafenleitungen lahmgelegt und Polarlichter erzeugt, die noch in Rom und Havanna sichtbar waren. dpa, AZ

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