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Nacktschlafen: Auch im Sommer: Wer nackt schläft, kann sich schnell erkälten

Nacktschlafen

Auch im Sommer: Wer nackt schläft, kann sich schnell erkälten

Nicht nur wenn es im Sommer nachts heiß ist, schlafen viele Menschen gerne nackt. Experten warnen aber: Wer nackt schläft, fängt sich schnell eine Erkältung ein.
Nicht nur wenn es im Sommer nachts heiß ist, schlafen viele Menschen gerne nackt. Experten warnen aber: Wer nackt schläft, fängt sich schnell eine Erkältung ein. Foto: Felix Hörhager/dpa

Nacktschläfer aufgepasst: Wer ohne Kleidung schläft und keine Bettdecke benutzt, erkältet sich leicht. Auch wenn es in der Dachgeschosswohnung nachts noch so heiß wird, nackt zu schlafen ist darum keine gute Idee, sagt ein Experte. Damit man sich trotzdem nicht bei gefühlten 40 Grad die ganze Nacht schlaflos hin- und herwirft, gibt er ein paar andere Tipps.

Warum Nacktschlafen zu Unterkühlung und Erkältung führen kann

Wenn man nackt schläft, besteht die Gefahr, im Schlaf auszukühlen - auch wenn es im Zimmer noch so warm ist. Der Grund: Wenn wir träumen, funktioniert die Temperaturregelung des Körpers nicht. Das Risiko einer Unterkühlung steigt. Darum sollte man auch im Sommer nicht nackt schlafen, sondern leichte Schlafbekleidung tragen und sich mit einem Laken zudecken, um keine Erkältung zu provozieren, sagt Prof. Thomas Penzel vom Interdisziplinären Schlafmedizinischem Zentrum der Charité Berlin.

"Wir sind es gewohnt, bei Zimmertemperaturen um die 20 Grad zu schlafen. Wenn es wärmer ist, schwitzen wir mehr", erklärt der Schlafmediziner den Grund für unruhigen Schlaf bei hohen Temperaturen. Aber was kann man tun, wenn es zu heiß ist, um einzuschlafen, wenn man durch Nacktschlafen eine Erkältung riskiert?

Bei Hitze einschlafen: Besser viel trinken als nackt schlafen

Das hilft beim Schlafen

Regelmäßige Zeiten Immer ungefähr zur selben Zeit zu Bett zu gehen und wieder aufzustehen, ist wichtig für den biologischen Rhythmus.

Schlafdruck aufbauen Wer sich abends erst dann hinlegt, wenn er richtig müde ist, schläft in der Regel besser. Deshalb sollte man insgesamt nicht zu lange schlafen und auf längere Nickerchen tagsüber verzichten.

Wenig Alkohol, kein Koffein Zwei Gläser Wein am Abend helfen zwar, schneller einzuschlafen. Insgesamt verschlechtert Alkohol die Schlafqualität aber gravierend. Zudem reagieren manche Menschen sehr empfindlich auf Koffein. Wer dazu gehört, sollte ab etwa 13 Uhr weder Kaffee noch Schwarztee trinken.

Viel Bewegung Wer regelmäßig Sport treibt, schläft meistens besser. Empfehlenswert ist vor allem, sich bei Tageslicht an der frischen Luft zu bewegen.

Maß halten Nach umfangreichen Menüs schläft es sich schlecht. Besser ist es, abends in Maßen zu essen und zu trinken. Manchen Menschen hilft es, tryptophanreiche Kost wie dunkle Schokolade, Nüsse oder Milch zu sich zu nehmen.

Abendliche Rituale Von Einschlafritualen (etwa eine Bettlektüre oder ein Entspannungsbad) profitieren nicht nur Kinder. Sie helfen dem Körper, auf Entspannung umzuschalten.

Nicht im Bett herumliegen Wer längere Zeit nicht mehr einschlafen kann und deshalb unruhig wird, sollte besser aufstehen und einer ruhigen Tätigkeit nachgehen (etwa Bügeln, Musik hören). Sich im Bett herumzuwälzen und zu ärgern, ist eher kontraproduktiv. (toll)

Der Experte rät, zwei Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr zu essen - und möglichst nur leichte Kost. Denn Verdauen strengt den Körper zusätzlich an und stört beim Schlafen.

Tipps bei Hitze von Meteorologe Dominik Jung

Den Tag im Einkaufszentrum verbringen, denn die haben meist eine Klimaanlage!

Leichte Kost zu sich nehmen und keine fettigen Sachen.

In der Sonne eine Kopfbedeckung tragen!

Wer nicht auf seinen Outdoor- Sport verzichten möchte, der sollte seine Aktivitäten in die frühen Morgenstunden legen, dann ist es am kühlsten! Bitte nicht am Abend joggen gehen, denn dann ist es noch sehr heiß. Die Höchstwerte werden derzeit erst zwischen 17 und 18 Uhr erreicht!

Wohnungen morgens ganz früh durchlüften, dann die Rollläden runter- sofern man welche hat!

Viel trinken ist bei hohen Temperaturen wichtig.

Im Freibad oder am Badesee Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor benutzen.

Wenn man im Freibad oder am Badesee ist, nicht aus der prallen Sonne heraus mit heißem Körper ins Wasser springen. Den Körper langsam an das kühle Nass gewöhnen!

Die pralle Mittagssonne meiden. Gerade in mitten in der Sonne ist es oftmals noch sehr viel heißer!

Darauf achten, dass auch alte Menschen und Kinder viel trinken!

Penzel rät außerdem, vor dem Schlafengehen ein Glas Wasser zu trinken und ein weiteres neben das Bett zu stellen. Durch reichliches Trinken lasse sich verhindern, dass die Schleimhäute in der Nacht austrocknen und der Schlaf durch Durstgefühl gestört wird. Für einen ruhigen Schlaf ist außerdem von Vorteil, wenn das Schlafzimmer möglichst immer kühl gehalten wird. Tagsüber sollten die Bewohner es abdunkeln und die Fenster schließen, um die warme Luft nicht hereinzulassen. Nachts könne das Fenster dann geöffnet werden.

Trotz Erkältungsgefahr: Viele Menschen schlafen gerne nackt

Und wenn man schon nicht nackt schlafen sollte, kann man dann wenigstens einen Ventilator im Schlafzimmer aufstellen? Grundsätzlich sei das bei warmen Wetter sinnvoll, sagt Penzel. Aber die gekühlte Luft dürfe während der Nacht nicht den Kopf der Schlafenden treffen. Sonst droht wie beim Nacktschlafen eine Erkältung - und dann ist es mit dem ruhigen Schlaf ebenfalls vorbei.

Übrigens: Wer nachts gerne nackt schläft, ist nicht alleine. Eine Umfrage des amerikanischen Textilherstellers Cotton USA hat 2013 ergeben, dass 15 Prozent der Frauen unter 30 nackt schlafen. Bei Frauen ab 53 waren es sogar 25 Prozent. Ein Viertel aller Männer in jedem Alter schläft gerne nackt. AZ, dpa

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