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Ratgeber Gesundheit
05.04.2014

Buch "Darm mit Charme": Wie der Darm funktioniert und wie man ihm Gutes tut

2 Bilder
Foto: Bodo Schackow/Illustration (dpa)

Der Darm und seine Belange hatten bislang wenig Fürsprecher. Giulia Enders will das ändern. Sie hat ein Buch geschrieben, um der Verdauung mehr Beachtung zu schenken.

Mit dem Darm verbinden viele Menschen vor allem das, was er ausscheidet - und auf einer Party veranlasst das Thema eher peinliche Stille als eine anregende Diskussion.

Dieses Tabu will Medizinstudentin Giulia Enders brechen. Denn die Medizin entdeckt erst nach und nach, wie essenziell die Verdauung und der Darm für unser Wohlbefinden sind. Neuere Studien belegen gar, dass eine schlecht funktionierende Verdauung Depressionen hervorrufen kann.

Erfrischend klärte die 24-Jährige beim "Freiburger Science Slams" über das mutmaßlich miefige Thema auf und gewann den ersten Preis. Daraus entwickelte sich die amüsante Betrachtung "Darm mit Charme". Im Interview mit unsere Zeitung erklärt sie, wie der Darm  und die menschliche Verdauung funktionieren, was ihnen gut tut und was Probleme machen kann.

Woher stammt Ihre Faszination für den Darm?

Giulia Enders: Weil ich eine Hautkrankheit hatte, interessierte ich mich schon vor meinem Medizinstudium für den Darm. Denn unter anderem durch die richtige Ernährung habe ich die Krankheit in den Griff bekommen. Der ausschlaggebende Impuls kam aber von meinem Mitbewohner. Nach einer Partynacht kam er in die WG-Küche. Er war noch ziemlich betrunken und fragte mich: "Giulia, du studierst Medizin. Wie funktioniert Kacken?" Dadurch kam ich ins Grübeln, las nach und stellte schnell fest, wie toll sogar dieser Teil des Darms ist.

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Und wie funktioniert "Kacken" nun?

Enders: Wir haben zwei Schließmuskel. Wir kennen eigentlich nur den Äußeren. Denn der Innere dient nur den Interessen des Darms. Dem geht es wirklich nur um uns und dass es uns im Inneren gut geht. Wenn die Überreste bei ihm ankommen, lässt er einen Testhappen durch, die Nerven im Zwischenraum melden dann, ob es fest oder gasförmig ist. Die Info bekommt das Hirn, das guckt dann und entscheidet. Sitzen wir in einer Besprechung können wir gasförmig vielleicht so ganz vorsichtig raustwitschen, aber fest wäre eher ungut. 

Was können wir daraus lernen?

Enders: Bei mir hat diese Einsicht meine Einstellung verändert. Wenn sich der Schließmuskel ankündigt, geht es ihm nur mich. Seitdem kann ich sogar auf ein Campingklo gehen, weil ich ja weiß: Er will ja nur das Beste für mich.

Mal zurück auf Anfang? Was geschieht bei der Verdauung?

Enders: Wenn wir etwas essen, wird es im Magen hin und hergeschaukelt und dadurch zerkleinert. Dann kommt es für vier bis sechs Stunden in den Dünndarm. Dort wird das Essen weiter geknetet und dabei werden Stoffe herausgelöst, die wir dann durch die Darmwand ins Blut aufnehmen. Was der Dünndarm nicht schafft, kommt in den Dickdarm. Dort werden wichtige Sachen rausgeholt. Hier hausen auch die Darmbakterien, die wichtige Vitamine produzieren. Wichtige Mineralien wie Calcium werden hier erst aufgenommen.  Der Rest, der übrigbleibt, nimmt dann eben den Weg ins Klo.

Das passiert im Idealfall. Aber was passiert, wenn man etwas nicht verträgt oder sogar eine Allergie hat?

Enders: Zu Allergien gibt es einige Hypothesen. Eine davon besagt, dass man dabei etwas nicht zu Ende verdaut. Das ruft dann die Immunzellen auf den Plan, die bilden Abwehrstoffe. Das führt dazu, dass manchen Menschen bei Ei, Fisch oder Erdnüssen das Gesicht oder die Zunge anschwillt. Auch Pollen schlucken wir herunter.

Aber nicht immer muss die Reaktion ja so heftig sein. Wie merke ich, wenn ich etwas nicht vertrage, wie zum Beispiel Gluten oder Milch?

Enders: Man sollte sich bewusst ernähern und auf sich achten. Es ist nicht normal, immer mal wieder Bauchweh oder Durchfall zu haben. Wenn man mal eine oder zwei Wochen beispielsweise auf Milchprodukte oder dann mal auf Weizenprodukte verzichtet, kann man ausprobieren, ob es einem damit besser geht.

Wie können sich Unverträglichkeiten noch auswirken?

Enders: Verdauungsprobleme können uns sogar auf die Psyche schlagen, zum Beispiel die Fruktose-Intoleranz. Wenn wir Fruchtzucker schlecht aufnehmen können und dann zu viel davon essen, wird er einfach wieder ausgeschieden. Problem: Wir brauchen den Zucker, um andere Nährstoffe aufzunehmen. Zum Beispiel Tryptophan. Das ist ein Stoff, aus dem wir das „Glückshormon“ Serotonin bauen. Wenn wir die Fructose unverdaut ausscheiden, verlieren wir auch das Tryptophan. Außerdem sind Darm und Hirn stark vernetzt. Daher kommt es, dass "einem etwas auf den Magen schlägt". Wenn wir Stress haben, kann sich das auch auf unsere Verdauung auswirken. Aber andersherum können wir uns auch schlecht fühlen, wenn etwas im Bauch nicht stimmt.

Die Verdauung scheint ja wirklich etwas sehr Privates im doppelten Sinne zu sein. Jeder Mensch reagiert anders. Wie verhält es sich mit der Darmflora?

Enders: Auch so. Jede Darmflora ist so individuell wie der Mensch selbst. Man sammelt mit dem Mund sein Darmflora-Schicksal - je nachdem mit was man als Kind in Kontakt gekommen ist. Und je nach Kombi der Darmbakterien könnten manche Menschen auch eher zu Übergewicht neigen als andere mit einer anderen Zusammensetzung. Allerdings weiß man das alles noch nicht genau.

Was kann ich denn meinen Bakterien und meinem Darm Gutes tun?

Enders: Gute Lebensmittel sind beispielsweise Spargel, Knoblauch, Zwiebeln, kalter Kartoffelsalat, Sushireis oder Chicoree. Fleisch hingegen sollte man in Maßen essen. Für eine vegetarische Ernährung muss man clever kombinieren: Zum Beispiel Nudeln mit Käse, Reis mit Bohnen, Fladenbrot mit Humus oder Toast mit Erdnussbutter. In diesen Kombinationen sind alle Stoffe drin, um menschliche Proteine zu bauen.

Giulia Enders: Darm mit Charme, Ullstein Verlag, 288 Seiten, 16,99 Euro.

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