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Allergie: Die ersten Pollen fliegen schon wieder

Allergie

Die ersten Pollen fliegen schon wieder

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    Die Blütenkätzchen an der Korkenzieherhasel sind schon zu sehen. Allergiker freut dieser Anblick nicht so sehr.
    Die Blütenkätzchen an der Korkenzieherhasel sind schon zu sehen. Allergiker freut dieser Anblick nicht so sehr. Foto: Angelika Warmuth (dpa)

    Der Heuschnupfen lässt Menschen mit Allergie kaum noch durchatmen. Dieses Jahr hat der Pollenflug schon wieder angefangen - dabei ist es erst Januar. Die letzten Allergiebeschwerden hatten viele Betroffene noch Ende November vergangenen Jahres. Haselpollen lösen jetzt wieder Schnupfen, juckende Augen und Kopfweh aus.

    Der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) hat den frühen Pollenflug ebenfalls bemerkt. Erste Pollenallergiker meldeten schon an Weihnachten Beschwerden. Professor Karl-Christian Bergmann, Allergologe und Vorstand der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst, bestätigt: "Es gibt immer mehr Jahre, in denen die Haselnusspollen teilweise schon Ende Dezember fliegen, die allerersten in bestimmten Regionen." Das Rhein-Ruhr-Gebiet und das Saarland seien die ersten.

    Pollenallergie: Allergiker sollten sich behandeln lassen

    So schützen Sie sich gegen Pollen

    Beim Betreten der Wohnung sollte man die Kleidung wechseln.

    Allergiker sollten sich vor dem Schlafengehen die Haare mit Wasser ausspülen.

    Die Pollenbelastung ist nicht überall gleich: Erreicht sie ihr Maximum auf dem Land in den frühen Morgenstunden, ist sie in der Stadt hingegen erst abends am stärksten. Experten empfehlen daher, das Schlafzimmer nachts zu lüften, die Fenster am frühen Morgen zu schließen und auch tagsüber geschlossen zu halten.

    Hilfreich ist auch ein Fensterschutz, ebenso wie ein Lüftungsfilter im Auto.

    Sport im Freien sollten Allergiker vermeiden.

    Wäsche sollte nicht an der frischen Luft getrocknet  werden, weil sich sonst die Pollen überall festsetzen.

    Bei ihrer Urlaubsplanung sollten sich Allergiker am Pollenkalender orientieren. Eine Ferienreise ist dann am günstigsten, wenn zu Hause der jeweils allergieauslösende Pollen «Hochsaison» hat. Vor allem in den Hochgebirgen und am Meer, wo es reichlich pollenarme Luft gibt, können Allergiker durchatmen.

    Werden die Beschwerden dennoch zur Qual, helfen Medikamente. Antiallergisch wirkende Antihistaminika werden bei akuten Symptomen eingesetzt, haben aber häufig auch unerwünschte Nebenwirkungen. Es gibt sie als Nasenspray oder Augentropfen sowie als Tabletten und Tropfen.

    Bei stärkerem Heuschnupfen kann der Arzt kortisonhaltige Mittel verordnen. Gut wirksam ist die sogenannte Grastablette. Studien zufolge kann die Allergietablette Heuschnupfensymptome deutlich senken.

    Auch die Wirksamkeit von Akupunktur bei der Behandlung von Allergien und Asthma ist belegt.

    Früher blühte die Hasel im Februar, dieses Jahr macht sie bereits im Januar vielen Allergikern das Leben schwer. Baumpollen fliegen dieses Mal früh, auch die Birke. Gräserpollen blühen nach wie vor erst Ende Mai bis Mitte Juli, Kräuterpollen dagegen können bis Oktober oder sogar November Allergien auslösen. Die kostenlose Pollen-App des Polleninformationsdienst zeigt Allergikern eine genaue Pollenvorhersage für ihren Standort.

    Früher, so erinnert sich der Mannheimer Allergologe Professor Ludger Klimek, hatten Pollenallergiker vier bis sechs Wochen im Jahr Beschwerden. Inzwischen sei das umgekehrt, besonders auch, weil viele Betroffene nicht mehr nur auf eine Pollenart allergisch reagieren. Doch nur 10 Prozent der Allergiker lassen sich medizinisch richtig behandeln. Eine unbehandelte Allergie kann im schlimmsten Fall zu Asthma führen. dpa/sh

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