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Ostalbkreis: Hasenpest: Hunde an die Leine!

Ostalbkreis

Hasenpest: Hunde an die Leine!

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    Bei Wasseralfingen wurde ein toter Feldhase mit Erreger der Hasenpest gefunden. Bislang soll es aber keine weiteren Fälle geben, laut dem Landratsamt.
    Bei Wasseralfingen wurde ein toter Feldhase mit Erreger der Hasenpest gefunden. Bislang soll es aber keine weiteren Fälle geben, laut dem Landratsamt. Foto:  Julian Stratenschulte (dpa)

    Der Hase flüchtet nicht und verhält sich auffällig: Grund dafür könnte die Hasenpest sein. Ein Erreger der Hasenpest (Tularämie) wurde nun im Ostalbkreis festgestellt. Die Krankheit sei auch die Todesursache des Feldhasen bei Wasseralfingen, so Veterinäre des Landratsamts. Während in umliegenden Landkreisen bereits 2016 Fälle von Hasenpest festgestellt wurden, handelt es sich demnach um den ersten Fall im Ostalbkreis.

    Nach diesem erstmaligen Auftreten der Hasenpest in der Region haben die Behörden keinen Hinweis auf weitere Fälle, sagte eine Sprecherin des Landratsamts am Freitag. Es gelte jedoch weiter die Warnung an Jäger und Hundehalter. Sie sollten ihre Hunde nicht unkontrolliert und ohne Leine laufen lassen. So lasse sich der Kontakt mit einem infizierten Wildtier und somit das Ausbreiten des Erregers vermeiden.

    Hasenpest: Was ist das?

    Das Bakterium Francisella tularensis befällt vor allem Feldhasen und Nagetiere, jedoch können Kaninchen und Nagetiere wie Mäuse, Wühlmäuse, Ratten oder Eichhörnchen genauso wie Wildwiederkäuer, Fleischfresser und sogar Vögel infiziert sein.

    Stechinsekten und insbesondere Zecken können bei der Übertragung eine wichtige Rolle spielen. Der Erreger kann zum Beispiel durch die Berührung infizierter Nagetiere oder Zecken auf den Menschen übertragen werden und zeigt sich häufig durch Hautgeschwüre oder Entzündungen der Lymphknoten.

    Die Pest - "Schwarzer Tod" im Mittelalter, Gefahr bis heute

    Die Infektionserkrankung Pest wird erstmals im 6. Jahrhundert im Mittelmeerraum nachgewiesen.

    Der Erreger Yersinia pestis tötet allein in den folgenden 200 Jahren mehr als 25 Millionen Menschen.

    Die Krankheit tritt in verschiedenen Formen auf: Die Beulenpest wird durch einen Floh, die Lungenpest wird mit der Atemluft von Mensch zu Mensch übertragen.

    Folge der Infektion ist die Pestsepsis mit Verwirrtheit, Fieber, Lethargie, Nierenversagen, Milz- und Lebervergrößerungen.

    Zwischen 1347 und 1352 sterben an der als «Schwarzer Tod» bekannten Pandemie in Europa zig Millionen Menschen.

    1894 wird das Bakterium entdeckt.

    Heutzutage sind bei früher Diagnose die Heilungschancen durch Antibiotika hoch.

    Die Weltgesundheitsbehörde WHO zählt jährlich 1000 bis 2000 Pestfälle.

    In Baden-Württemberg kommt der Erreger seit dem vergangenen Jahr wieder häufiger vor. Nach Angaben des Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamtes Stuttgart sind im Südwesten 31 der insgesamt 44 Stadt- und Landkreise betroffen.

    Hasenpest: Kadaver und auffällige Tiere meiden

    Das Landratsamt warnt davor, verendet aufgefundene Feldhasen oder Feldhasen mit fehlendem Fluchtverhalten zu berühren. Auch der Kontakt von Hunden mit verendeten oder auffälligen Hasen sollte unbedingt vermieden werden, heißt es weiter. Hunde sollten deshalb an die Leine genommen werden. Als besonders gefährdet gelten jedoch Jäger und Metzger, die geschossene Wildtiere aufbrechen.

    Die im Fachjargon Tularämie genannte Krankheit wird auch in Bayern immer wieder festgestellt. Nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit sind seit 2007 bei Feldhasen bereits mehr als 20 Fälle im Freistaat nachgewiesen worden, mehrfach erkrankten auch Menschen. Die Hasenpest kann bei Menschen schwerwiegende Symptome wie Lungenentzündungen hervorrufen, bei rechtzeitiger Antibiotikagabe ist eine Behandlung aber gut möglich. AZ/dpa

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