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Studie zu Demenz: Heiraten ist gut fürs Hirn

Studie zu Demenz

Heiraten ist gut fürs Hirn

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    Eine Partnerschaft tut dem Menschen gut - auch mit Blick auf Krankheiten wie Alzheimer und Demenz, so eine Studie.
    Eine Partnerschaft tut dem Menschen gut - auch mit Blick auf Krankheiten wie Alzheimer und Demenz, so eine Studie. Foto: Waltraud Grubitzsch, dpa (Symbol)

    Langjährige Partnerschaften erhalten das Denkvermögen. Wer mit dem Partner altert, der erkrankt seltener an Alzheimer und Demenz. Dies ergab eine am Mittwoch veröffentlichte Studie, für die Wissenschaftler des University College London die Daten von mehr als 800.000 Männern und Frauen auswerteten.

    Alleinstehende erkranken häufiger an Demenz

    Das Ergebnis fiel unerwartet eindeutig aus: Alleinstehende haben demnach ein um 40 Prozent erhöhtes Risiko einer Demenzerkrankung. "Wir waren selbst von der Deutlichkeit des Befunds überrascht", sagte Studien-Hauptautor Andrew Sommerlad zu AFP.

    Zwischen Männern und Frauen gab es demnach keine erkennbaren Unterschiede beim Demenz-Risiko. Auffällig ist, dass dieses Risiko auch bei verwitweten Männern und Frauen steigt - nämlich um 20 Prozent -, nicht aber bei Geschiedenen.

    Für die Studie werteten die Wissenschaftler die Daten von 15 früheren Studien mit 812.000 Testpersonen aus. Diese stammten aus Ländern wie Schweden, Deutschland, China, Japan und den USA. Die Befunde zum Demenz-Risiko von Singles und Menschen in Partnerschaften fielen über die Grenzen hinweg konstant aus.

    Zehn Anzeichen für Alzheimer

    Die Initiative Alzheimer Forschung nennt zehn Anzeichen für Alzheimer.

    1. Gedächtnislücken in Alltag und Beruf.

    2. Probleme beim Planen und Problemlösen, zum Beispiel beim Backen altbekannter Rezepte.

    3. Probleme mit gewohnten Tätigkeiten wie Routineaufgaben bei der Arbeit.

    4. Räumliche und zeitliche Desorientierung beim Lesen der Uhr oder Nennen der Jahreszahl.

    5. Wahrnehmungsstörungen beim Erkennen von Farben, Kontrasten oder beim Lesen.

    6. Neue Sprach- oder Schreibschwäche mit Stocken im Satz oder den "Faden verlieren".

    7. Verlegen von Gegenständen - die Brille im Kühlschrank oder der Autoschlüssel im Brotkorb.

    8. Eingeschränktes Urteilsvermögen bei der Wahl der Kleidung oder im Umgang mit Geld.

    9. Rückzug aus dem Leben und aus dem Freundeskreis.

    10. Persönlichkeitsveränderung: starkes Unbehagen außerhalb vertrauter Räume oder plötzliches Misstrauen.

    Ein Partner stimuliert das Gehirn

    Der Studienaufbau lieferte keine Erklärung dafür, warum Menschen in Partnerschaften seltener an Demenz erkranken. Studienautor Sommerlad hat allerdings Vermutungen: Nicht die Ehe an sich sei gesund für das Gehirn, sondern der Lebensstil, der mit Partnerschaften einhergeht: Menschen in Partnerschafte gäben besser auf sich acht und kümmerten sich mehr um ihre Gesundheit. Zudem stimuliere es das Gehirn, wenn ein Partner da ist, mit dem sich immer reden lässt. afp/AZ

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