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Hepatitis C: Hepatitis C-Medikamente sollen günstiger werden

Hepatitis C

Hepatitis C-Medikamente sollen günstiger werden

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    Millionen Menschen, die sich mit Hepatitis C infiziert haben können sich eine Behandlung nicht leisten.
    Millionen Menschen, die sich mit Hepatitis C infiziert haben können sich eine Behandlung nicht leisten. Foto: Matthias Hiekel, dpa (Symbolbild)

    Preissenkungen für Arzneimittel gegen Hepatitis C könnten Millionen Menschen eine Behandlung ermöglichen - das gab die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" beim Welt-Hepatitis-Gipfel im brasilianischen São Paolo bekannt. Durch das Medikament Generika sei der Preis für eine Behandlung um ein Vielfaches gesunken.

    Hepatitis C: Therapiekosten deutlich gesunken

    "Ärzte ohne Grenzen" stellte eine Vereinbarung vor, die sie mit Herstellern des Arzneimittels getroffen haben. Für die entscheidenden Medikamente Sofosbuvir und Daclatasvir sei Preis von lediglich 1,40 Dollar pro Tagesdosis oder 120 Dollar für eine zwölfwöchige Behandlung vorgesehen. Ursprünglich fielen für diese für die USA 147.000 Dollar bei den Pharmaherstellern Gilead und Bristol-Myers Squibb an. Auch in Entwicklungsländern verlangten die Firmen sehr hohe Preise, weshalb viele Menschen dort nicht behandelt werden konnten. "Ärzte ohne Grenzen" musste 2015 noch bis zu 1800 Dollar für die zwölfwöchige Therapie bezahlen. Jessica Burry, Pharmazeutin der Medikamentenkampagne der Organisation fordert: "Die Regierungen müssen alle ihre Möglichkeiten ausschöpfen, um Zugang zu bezahlbaren Generika zu bekommen, sodass sie für die Behandlung von Millionen Menschen sorgen können, die diese benötigen."

    Viele Hepatitis-Infizierte können sich Therapie nicht leisten

    Weltweit sind etwa 71 Millionen Menschen mit chronischer Hepatitis C infiziert, 72 Prozent von ihnen leben in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Die Heilungsraten der Krankheit liegen bei bis zu 95 Prozent. Bis Ende 2016, drei Jahre nachdem Sofosbuvir eingeführt wurde, wurden schätzungsweise nur 2,1 Millionen Menschen mit diesen Medikamenten therapiert - 69 Millionen Menschen hatten demnach keinen Zugang.

    Auch für die Gesundheitssysteme reicher Länder sind diese hohen Preise eine Belastung. Auch in Ländern wie Australien, Kanada, Italien und den USA wird die Behandlung deshalb beschränkt. "Die Medikamente, die wir benötigen, sind wieder zu teuer, aber wir finden Wege, um die Behandlung erschwinglich zu machen, damit unsere Patienten geheilt werden können", verspricht Mickael Le Paih von Ärzte ohne Grenzen in Kambodscha. AZ

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