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Homöopathie
11.07.2017

Auch homöopathische Ärzte wissen nicht, warum ihre Mittel wirken

Millionen Menschen schwören auf die kleinen Kügelchen, „Globuli“ genannt.
Foto: lucaar, Fotolia.com, Archivbild

Selbst die Vorsitzende des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte kann sich nicht erklären, warum die verdünnten Medikamente wirken.

Frau Bajic, Sie haben jüngst öffentlich gesagt, dass es in puncto Homöopathie „verschiedene Erklärungsansätze gibt, aber nichts, was richtig belastbar ist“. Nachdem Sie ja Vorsitzende des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte sind, wirkt diese Aussage – gelinde gesagt – etwas irritierend. Ist das ein Eingeständnis dafür, dass homöopathische Medikamente gar nicht wirken, wie viele Kritiker behaupten?

Cornelia Bajic: Mitnichten. Diese Aussage bezieht sich nur auf den Wirkmechanismus von homöopathischen Medikamenten. Bisher gibt es tatsächlich keine belastbare wissenschaftliche Theorie, die erklärt, wie genau sie im Körper wirken. Das Problem gibt es übrigens auch in manchen Bereichen der konventionellen Medizin. Dort weiß man zwar genau, dass eine Narkose wirkt, aber nicht, wie sie das ganz konkret tut. Die Wirksamkeit der Homöopathie ist allerdings in zahlreichen wissenschaftlich geführten Studien belegt worden.

Um welche Art von Studien handelt es sich dabei?

Bajic: Es gibt beispielsweise Studien, bei denen die Patienten ein homöopathisches Medikament oder ein Placebo, also ein Scheinarzneimittel ohne Wirkstoff, erhalten. Die Patienten wissen aber nicht, ob sie nun ein homöopathisches Medikament oder ein Placebo bekommen.

Und wie ist das Ergebnis?

Bajic: Es zeigt, dass homöopathische Mittel dem Placebo überlegen sind – sie also eine Wirkung haben. Zum anderen gibt es Studien aus der sogenannten Versorgungsforschung.

Was ist das?

Bajic: Die Versorgungsforschung untersucht mit großen Patientenzahlen unter anderem, wie gut die medizinische Versorgung wirkt. Und dabei kam heraus, dass die Homöopathie in der ärztlichen Praxis sehr wohl einen therapeutischen Nutzen bringt, der mit dem Nutzen der konventionellen Medizin vergleichbar ist – jedoch mit deutlich weniger Nebenwirkungen.

Welches Prinzip steckt eigentlich hinter der Homöopathie?

Bajic: Die Grundlage der Homöopathie bildet das Ähnlichkeitsprinzip. Es besagt, dass ein Wirkstoff, der bei gesunden Menschen krankhafte Symptome auslöst, einen Kranken, der die gleichen Symptome zeigt, heilen kann. Oder seine Symptome zumindest deutlich lindert. Der Wirkstoff wird dann in potenzierter, das heißt verdünnter bis sehr stark verdünnter und verschüttelter Form verabreicht.

Klingt irgendwie seltsam.

Bajic: Das mag sein. Es ist aber durch viele Studien belegt. Wichtig ist, dass der homöopathische Arzt mit dem Patienten eine sogenannte Erstanamnese erstellt, die ein bis zwei Stunden in Anspruch nehmen kann. Dabei wird die individuelle Ausprägung der Erkrankung eines Patienten erfasst. Dann sucht der Arzt das nach dem Ähnlichkeitsprinzip passende homöopathische Mittel. Aber noch einmal: Wissenschaftlich im Dunkeln liegt der genaue Wirkmechanismus der Arznei im Körper.

Wie ein Tropfen Wirkstoff im Atlantik

Ist es nicht merkwürdig, dass Sie nach einer Methode arbeiten, die nicht genau geklärt ist?

Bajic: Rund 7000 Ärzte praktizieren in Deutschland die Homöopathie. Warum? Weil sie wirkt. Das ist das entscheidende Kriterium. Je nach individuellem Fall wird die Homöopathie allein, ergänzend zur konventionellen Therapie oder eben gar nicht angewendet. Wie ich es bereits anführte: Narkoseärzte befinden sich in einer ähnlichen Situation. Trotzdem würde ihnen niemand übel nehmen, dass sie ihre – sehr wichtige – Arbeit verrichten.

Samuel Hahnemann ist der Entdecker der Homöopathie
Foto: Daniela David, dpa

Das Mischungsverhältnis C12 bzw. D24, das ja in der homöopathischen Therapie durchaus angewandt wird, entspricht einem Tropfen des unverdünnten Wirkstoffes im Atlantischen Ozean. Wie erklären Sie sich als naturwissenschaftlich ausgebildete Medizinerin eine heilende oder zumindest lindernde Wirkung?

Bajic: Die Kritik an Homöopathie bezieht sich im Wesentlichen auf die sogenannten Hochpotenzen. Das sind genau jene homöopathischen Arzneien, die im Herstellungsverfahren, dem sogenannten Potenzieren, mehrfach verdünnt und verschüttelt werden. Zum Teil, bis man den Wirkstoff kaum oder gar nicht mehr nachweisen kann. Aber auch dieses Phänomen betrifft nicht die Homöopathie allein. Um bei Ihrem Beispiel vom Ozean zu bleiben: Haie können Blutspuren im Wasser noch in millionenfacher Verdünnung wahrnehmen. Wie genau das möglich ist, wissen wir auch nicht.

Sind alle homöopathischen Medikamente so stark verdünnt?

Bajic: Es gibt auch viele Homöopathika, die nicht sehr stark verdünnt sind. Bei ihnen ist der Wirkstoff im Labor nachweisbar. Der homöopathische Ansatz ist stets, dass die verabreichten Dosierungen so gering sind, dass giftige Nebenwirkungen vermieden werden. Übrigens: Die Erfahrung, dass eine Substanz in großen Mengen eingenommen schädlich, in kleinen Mengen dagegen nützlich sein kann, ist in der Wissenschaft nun wirklich nicht neu. Auf diesem Prinzip basieren ja auch einige konventionelle Arzneimittel.

Gibt es eigentlich Grundlagenforschung zum Thema Homöopathie?

Bajic: Ja. Der Physiker Stefan Baumgartner vom Institut für Integrative Medizin der Universität Witten/Herdecke beispielsweise hat in Experimenten gezeigt, dass Hochpotenzen selbst bei Pflanzen Effekte auslösen.

Wie sehen Sie die Zukunft der homöopathischen Therapie in der Bundesrepublik?

Bajic: Die Homöopathie hat eine blendende Zukunft, global und in Deutschland. Der Markt der Homöopathika in Deutschland wächst derzeit stärker als der der chemisch-synthetischen rezeptfreien Arzneimittel. Laut neuester Datenerhebung von Forsa wünschen sich 73 Prozent der Befragten, dass ausgewählte Leistungen der homöopathischen Medizin von den Krankenkassen erstattet werden.

Wie wird die Homöopathie im Ausland gesehen?

Bajic: Hier lohnt beispielsweise ein Blick in die Schweiz. Dort ist die Homöopathie nun tatsächlich Regelleistung der Krankenversicherung.

Studien, die nach Angaben von Cornelia Bajic die Wirksamkeit der Homöopathie belegen, finden sich beispielsweise auf der Website des Londoner Homeopathy Research Institute (www.hri-research.org), auf „Homöopathie Online“ im Bereich Forschung (www.homoeopathie-online.info) oder auf der Website der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Homöopathie (www.wisshom.de).

Themen folgen

Die Diskussion ist geschlossen.

14.07.2017

@Josef S.

Ich habs immerhin versucht, kann jeder hier nachlesen. Von Ihnen immer nur in sich widersprüchliches Rumgetrolle ("interessiert mich eigentlich gar nicht" und dann wieder drei Seiten dieselbe Prosa, oder "ich bin für die evidenzbasierte Medizin" und dann wieder nur ein Kübel Unterstellungen und Geblöke.

Is jut jezz. Sie schreiben "Habe die Ehre". Die hatten Sie in der Tat.

15.07.2017

Oh je. Leider wieder keine Fakten auf konkret gestellte Fragen. Drei Seiten? Sind Sie nicht so kleinlich und zählen Ihre Zeichen.

Stattdessen "Unterstellungen und Geblöke?"

Ein netter Verein seid ihr.

13.07.2017

Lieber Herr S.,

Zu Ihrem Kommentar "Warum so verbittert" von heute vormittag (13.07.17)

Verbittert? Hm. Vielleicht angesäuert, weil Sie völlig unbeeindruckt von Herrn Austs, Herrn Harders und meinen Argumenten hier mit immer mehr Worten die immer gleiche Leier vortragen und offenbar Stunden damit zubringen, gegen weitgehend unbestrittene Missstände in der Medizin zu poltern, aber Leuten, die tatsächlich aktiv dagegen antreten, das auch noch vorwerfen. Ist es nicht menschlich, dass einer da auch mal zu Vokabeln wie "Quatsch" greift?

Sie sagen, Sie seien erstaunt über den Drive bei einem Thema, das Ihnen unwichtig erscheint. Ihr gutes Recht! Auch wenn Sie dabei einige Fakten, die Ihrer Meinung widersprechen, einfach ignorieren, z.B. bei der Kostenlast für das Gesundheitssystem. So machen die Homöopathieverfechter das auch alle. Die brauchen auch keine Fakten, die wissen ja aus Erfahrung ohnehin Bescheid.

Aber warum wollen Sie mich von meinem Tun abbringen? Woher Ihr missionarischer Anspruch, mich einem anderen Thema zuzuwenden, nur weil es IHNEN wichtiger ist? Ich sags Ihnen nochmal: Nutzen Sie Ihre eigene Zeit besser und tun sie selbst etwas. ODER gehen Sie wenigstens mal auf unsere Argumente ein. Und das Thema hier ist nunmal die Homöopathie und nicht Antibiotikakonsum oder unnötige Operationen.

Zur Frage, wieviel Schaden und Nutzen durch Hinauszögern realmedizinischer Interventionen entsteht und meiner Antwort, dass das vermutlich nicht bekannt ist, weil es - denken Sie mal drüber nach - auch nicht so leicht statistisch zu ermitteln sein dürfte: Herr S., bitte: Sie ballern uns hier mit Behauptungen, Unterstellungen und Vorwürfen zu, ohne eine einzige Zahl zu nennen (und sie dort, wo man Ihnen welche gibt, ignorieren), aber von mir verlangen Sie eine quantitativ gestützte Aussage? Zu einer Behauptung, die Sie selbst aufgestellt haben? Liefern Sie die gefälligst selbst.

Achja, die (oder wenigstens: viele) Fehler der richtigen Medizin sind dokumentiert und die der Homöopathie nicht, sagen Sie. Ja. Schaden durch Antibiotika oder durch Chirurgenfehler usw kann man eben nur in der richtigen Medizin machen. Die müssen Sie dann alle der richtigen Medizin zurechnen, während beim Homöopathen niemand durch Globuli und erst recht nicht durch invasive Eingriffe stirbt. Ganz tolles Argument! Beim richtigen Arzt sind eben vor allem alle die Patienten, die auch richtig krank sind. Wo das Risiko etwas größer, der therapeutische Nutzen aber um ein Vielfaches größer ist.

Mein Problem mit Homöopathen ist, dass dort die Gefahr groß und real ist, dass Patienten richtige Therapien vorenthalten werden mit der Abwartestrategie (=Globuli). Globuli = Abwarten, sagten Sie ja selbt korrekterweise auch. Wenn ein Patient selbst abwartet, ist das sein gutes Recht und im Alltag sehr oft auch die richtige Entscheidung, aber jemand anderem dazu zu raten, ist hochproblematisch, wenn der Ratgebende nur den begrenzen medizinischen Horizont z.B. eines Heilpraktikers hat. Denn wenn Abwarten nicht anschlägt, werden die Patienten eben doch zum richtigen Arzt geschickt oder sie gehen selbst dorthin, aber die dann eintretenden Schäden stehen in der Statistik der richtigen Medizin, nicht der des Homöopathen, der weiterhin glauben und behaupten darf, alles richtig gemacht zu haben.

Ist Ihnen schon mal in den Sinn gekommen, dass es gerade ein großer Vorzug der Evidenzbasierten Medizin ist, selbstkritisch mit den eigenen Fehlern umzugehen und daraus zu lernen? Während es plausibel ist anzunehmen, dass die Homöopathen aus naheliegenden Gründen, aber auch mangels Wissen und mangels Kontrolle nur Erfolgsgeschichten publizieren?

14.07.2017

Wissen Sie, mir ist es völlig egal wenn Sie die Homöopathie als Quatsch bezeichnen. Was werfen Sie mir denn vor? Warum soll mich das Genöle um die Homöopathie denn beeindrucken und von welchen Kosten zu Lasten der Solidargemeinschaft reden wir dabei? Nenne Sie doch erstmal konkrete Zahlen:

-Wie viele Patienten kommen durch die Homöopathie und das (glucks) "Abwarten"zu Schaden.

-In welcher Höhe bewegen sich die Kosten für die Solidargemeinschaft der Versicherten.

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Die paar Kassen die die Globuli ausschließlich durch Verordnung von speziell ausgebildeten Vertragsärzten zahlen? Wenden Sie sich doch an die.

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Sie wollen Zahlen? Reichen Ihnen ca 15.000 bis 20.000 Tote durch MRSA Keime?

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Nur richtig (echte) Kranke beim Arzt oder im KH? Von was haben Sie eine Ahnung? Was glauben Sie wie viele Scheinkranke, Simulanten oder Lustlose und Langweiler sich jeden Tag in den Praxen einfinden und des Nächtens die Notaufnahmen blockieren. Für Unsummen diagnostische Maßnahmen verlangen.DAS sind Kosten die auf die Allgemeinheit gehen und die von mir bereits vorher geschilderten Probleme.

.

Diese genannten Probleme jucken die Gesellschaft auch nicht sonderlich. Viele Player im Gesundheitswesen verdienen sich mit allem möglichen die goldene Nase. Warum sollte ich mich über -wie Sie sagen- "Zuckerkügelchen" aufregen. Meine Güte. Ich werfe Ihnen und Ihren Mitstreitern gar nichts vor. Aber die Stunden welche Sie mir vorwerfen verplempern Sie doch selber mit Problemen die keine sind. Den Großteil der Gesellschaft wird das nicht jucken, verlassen Sie sich drauf.

Habe die Ehre.

13.07.2017

Lieber Josef S.

Zu ihrer Replik vom 12.7. ca 21 Uhr: Es ist schade, dass Sie auf meine Argumente nicht so recht eingehen mögen, sondern recht wahllos einfach alle möglichen Missstände erneut anprangern, die mit dem vorliegenden Thema Homöopathie rein gar nichts zu tun haben.

Niemand hält Sie davon ab, die Homöopathie für unwichtig zu halten und sich den anderen Themen in Ihrer Liste zuzuwenden. Tun Sies! Tun Sie wichtigere Dinge und verschwenden Sie Ihre Zeit nicht damit, etwas (in Ihren Augen) so Unwichtiges wie Homöopathie zu verteidigen.

Engagieren Sie sich doch z.B. für eine Reform des völlig verkorksten Vergütungssystems für Ärzte und Apotheker, das sie ja auch kritisieren und das eine der Ursachen für so manchen Missstand ist, den Sie zu recht beklagen und für viel bedeutender halten als gerade die Homöopathie. Die Begründung für so einen Unfug wie die Homöopathie erledigen Sie damit im Vorbeigehen gleich mit.

Sie schreiben: "Was ist nun an den Globuli so schlimm? Wie viele Fälle gibt es denn, bei denen Patienten wirklich durch Hinauszögern zu Schaden kamen?"

Das weiß man wahrscheinlich nicht genau, aber es ist ein Argument gegen die Homöopathie. Abwarten als Therapie war ja erst ein Thema in den Medien, und dafür braucht man gute Diagnostiker, Zeit für die Patienten und Vertrauen. Das geht alles prima ohne das geradezu irrwitzige Denkgebäude der Homöopathie und Hundertschaften von Fläschchenschüttlern.

Sie schreiben: "Da hilft Ihnen als Patient der wissenschaftliche Wirksamkeitsnachweis auch nicht weiter."

Wenn Sie der eine von hundert oder tausend Patienten sind, die eine Therapie nicht heilt oder sogar schädigt, hilft Ihnen die Statistik in der Tat nichts. So wie umgekehrt nicht alle Raucher früh sterben, nur die meisten. Den allermeisten Patienten hilft die betreffende Therapie aber eben doch. Statistik eben. Eins von mehreren Mitteln, das hilft, zu entscheiden, was in einer konkreten Situation richtig ist. Nur ist es halt so, dass die Homöopathie im Verlauf von rund 200 Jahren seit ihrer Erfindung keinerlei statistischen Wirkungsnachweis über die Placebowirkung hinaus erbringen konnte.

Da können Frau Bajic und Herr Behnke zum zweihundertsten Mal etwas anderes behaupten. Die leben von der Homöopathie, da darf man nichts anderes erwarten. Unrecht haben sie trotzdem.

Man braucht diesen Quatsch einfach nicht. Das, was er tatsächlich bewirkt, erreicht ein Therapeut auch ohne diesen Quatsch, und das viel billiger /und/ ohne das Schadenspotential. Eigentlich eine ganz einfache Argumentation, oder?

13.07.2017

Warum so verbittert, sorry anders kommt es mir nicht vor? In Zeiten der Toleranz und Offenheit.

Ich verteidige garnichts,, bin nur erstaunt über ein Engagement welches ich nicht als Problem sehe. Wie Sie lesen können hatte ich bereits geschrieben, dass ich für die evidenzbasierte Medizin bin.

.

Man braucht diesen Quatsch einfach nicht. Das, was er tatsächlich bewirkt, erreicht ein Therapeut auch ohne diesen Quatsch, und das viel billiger /und/ ohne das Schadenspotential. Eigentlich eine ganz einfache Argumentation, oder?

.

Sehr einfach. Wirklich sehr einfach. Bei den Kosten und dem Schadenspotential bin ich mir allerdings nicht sicher. Und welche Therapeuten?

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Wie viele Fälle gibt es denn, bei denen Patienten wirklich durch Hinauszögern zu Schaden kamen?"Das weiß man wahrscheinlich nicht genau, .

Ach, das ist aber sehr schade. Hier hätte ich als Argument schon mehr erwartet -weil ja besonders hervorgehoben. Im Gegensatz dazu sind Fehler in der evidenzbasierten Medizin relativ gut dokumentiert. Die Dunkelziffer will ich aber gar nicht wissen.

.

Zeit für die Patienten und Vertrauen.

Die finden Sie aber unbestritten eher bei den homöpatisch arbeitenden Ärzten.

12.07.2017

Herr Josef S.

Sie schreiben: "Ich denke, dass man als Erwachsener selbst entscheiden kann welche Methode einem zusagt oder wo man hingehen will."

Da hat keiner der Homöopathiekritiker etwas dagegen. Wir sind ein freies Land und jeder kann in relativ weiten durch Gesetze vorgegebene Grenzen tun und lassen, was er will. Das soll auch so bleiben.

Die Frage sei aber erlaubt: Wie kommt der Erwachsene zu seiner Entscheidung, welcher Methode er sich zuwendet? Auf welchen Informationen baut er diese Überzeugung auf? Und wenn man hier genauer nachforscht, dann merkt man, in welch hohem Ausmaß seitens der Verfechter der Homöopathie Falschaussagen verbreitet werden.

Schon die ersten paar Sätze von Frau Bajic hier in diesem Artikel sind solche Falschaussagen. Etwa indem suggeriert wird, man wisse nicht GENAU, wie Homöopathie funktioniere, was impliziert, dass man im Großen und Ganzen doch eine Vorstellung davon hätte. Nur wenn man es ganz genau wissen will, hätte man ein Problem. Was nicht stimmt. Oder können Sie mir erklären, wie die Kunde, dass in Apis mellifica C30 mal Biene drin war, beim Patienten überhaupt ankommt?

Oder dass die Studienlage für eine Wirksamkeit der Homöopathie spräche - was nicht stimmt, wenn man sich die gesamte Evidenz ansieht. Hatte ich in einem der ersten Kommentare zu diesem Artikel bereits ausgeführt.

Wenn Sie wissen, dass es sich bei den Mittelchen um den Verdunstungsrückstand geschüttelten Wassers auf Zucker handelt, und Sie dennoch auf die Wirksamkeit vertrauen wollen - nur zu. Ist Ihr Leben und Ihre Gesundheit. (Aber bitte nicht auf Kosten der Versicherten, die sind schon dadurch genügend belastet, wenn der Pfusch, den Homöopathen verursachen, hinterher mit richtiger Medizin bereinigt werden muss).

12.07.2017

"Aber bitte nicht auf Kosten der Versicherten, die sind schon dadurch genügend belastet, wenn der Pfusch, den Homöopathen verursachen, hinterher mit richtiger Medizin bereinigt werden muss"

Ich bin zwar von der evidenzbasierten Medizin überzeugt. Aber bitte stellen Sie den von Ihnen genannten "Pfusch der Homöopathen" bzw. die möglichen Kosten dadurch einmal gegenüber der Schäden durch Ärztefehler und möglichen Organisationsverschulden von Gesundheitseinrichtungen (Hygiene, Materialeinkauf, Personaldecken....). Und sprechen mit Betroffenen, Sie werden staunen. Nochmal, da sind die Homöopathiekosten Peanuts.

13.07.2017

Ich habe mit Betroffenen gesprochen. Das Ergebnis wird Sie aber nicht sehr erfreuen. Und wenn wir eine Schadensbilanz ziehen, dann müsste man das schon etwas relativieren: Wieviel Nutzen brintgt die Hochschulmedizin und wieviel Schaden verursacht sie? Wie sieht dieses Verhältnis bei der Homöopathie aus? Zählen Sie bei der Homöopathie aber bitte nicht die Fälle mit, bei denen eine Erkrankung, die ohnehin "von selbst" vorübergegangen wäre (Erkältungen ...) genau dies auch unter Anwendung von Homöopathika passiert ist. Dies war kein Erfiolg sondern Geldschneiderei.

13.07.2017

Mit welchen Betroffenen haben Sie gesprochen?

Die Hochschulmedizin verursacht primär mal keine Schäden. Es ist der zum Teil schlampige Umgang in vielerlei Hinsicht und der Drang vieler damit reich zu werden. Auch wenn die Schäden im Verhältnis zum Nutzen gering erscheinen sind es in der Summe viele Schicksale.

Ein Homöopath wird wohl selten jemand zum Krüppel operieren. In der Regel werden auch die gefährlichen Krankenhauskeime weniger von Homöopathen verursacht und anderes mehr. Wissen Sie um die Zahlen der Toten durch MRSA?

Schaden durch Unterlassung bei der Homöopathie? Wie viel und wie oft wurde mir oben gesagt ist gar nicht zu ermitteln. Ich gehe vom zu vernachlässigenden Bereich aus. In der Regel kommen die Menschen zum Homöopathen wenn die Medizin nichts gebracht oder gar geschadet hat. Und jeder vernünftige arbeitende Homöopath wird nicht zögern die Schulmedizin zuzuschalten.

Unterlassen werden zum Beispiel auch häufig die Basics der Hygiene bei invasiven Eingriffen. Unterlassen wird auch häufig nachzufragen welche Medikamente noch eingenommen werden usw.

Scharlatane gibt es dort wie da. Überlegen Sie mal wie viel dämliche IGEL Leistungen den Leuten aufgeschwatzt wird von denen wohl auch ein großer Teil unnötig ist und nichts bringt.

Wie viele OPs sind gar nicht notwendig und in welchem Umfang kostspieligste Diagnostika durchgeführt werden wo eine klinische Symptomatik nicht beachtet wird weil es viele überhaupt nicht mehr können.

Antibiotika seit Jahrzehnten für jedes Husterle uswusf.. Unberechtigte Krankschreibungen die Volkswirtschaft schaden und vieles mehr.

Und jede Menge Erkrankungen werden wohl auch ohne Arztbesuch, Röntgen, Labor, MRT und bla..... heilen.

Nach wie vor bin ich der Meinung, dass die Kosten durch und mit der Homöopathie zu vernachlässigen sind. Und wenns den Leuten gut tut, na und? Oftmals führt doch ein ausführliches Gespräch und das Vertrauen ebenso zur Heilung, ist doch okay oder nicht?

Warum bitte regt man sich wegen ein paar Globuli so auf? Das ist es was mir völlig schleierhaft ist.

12.07.2017

Lieber Josef S.

Ich kenne niemand, der einem erwachsenen Bürger Erwerb und Einnahme homöopathischer Präparate verbieten möchte. Mit welchem Recht könnte man das verbieten wollen? Da es sich aber nicht um Arzneien handelt, sollten sie halt nicht in der Apotheke verkauft werden müssen, und es sollte draufstehen, was drin ist, und zwar auf deutsch. Homöopathika sind die einzigen zum menschlichen Verzehr bestimmten Substanzen, bei der das nicht vorgeschrieben ist.

Das Problem sind Ärzte und Heiler, die ihren Patienten Homöopathika /statt/ angezeigter wirksamer Mittel geben. Eltern, die ihren Kindern für und gegen alles Globuli reindrücken und ihnen damit vermitteln, dass man für und alles Pillen nehmen soll. Doch, Herr S., Homöopathie kann schaden, und deren lächerliche Kassenfinazierung sowie die universitäre Vermittlung schadet auch den Beitrags- und Steuerzahlern, die Homöopathie für sich ablehnen. Dass Homöopathie nicht schadet, ist schlicht falsch.

Im weiteren beklagen Sie die teilweise systematischen, teilweie einzelfallbezogenen Fehler in der richtigen Medizin, und wiederum: Hier widerspricht Ihnen niemand! Man kann sich über den Schweregrad der Fehler unterhalten, denn immerhin verhindert die moderne Medizin ja auch ein paar Krankheiten, lässt Sie nach Infektionen und schweren Verletzungen weiterleben etc.

Generell gilt aber, dass diese Probleme die Globuli nicht wirksamer machen. Schlimmes wird durch Schlimmereres nicht besser.

Sie schreiben: "Wo ist das Problem? Wenn jemand damit geholfen wurde ist es doch wunderbar." Lassen Sie das denn nur für die Homöopathie gelten?

Dass die Homöopathie zwar Geld kostet, dem Gesundheitssystem aber per Saldo Geld spart, scheint ein Mythos zu sein, den man nicht mehr loswird, egal wie oft das Gegenteil festgestellt wurde. Recht aktuell zum Beispiel hier: https://www.researchgate.net/publication/281817649_Can_Additional_Homeopathic_Treatment_Save_Costs_A_Retrospective_Cost-Analysis_Based_on_44500_Insured_Persons?ev=prf_high

12.07.2017

Hallo Herr Sommer, von mir aus müssen Homöopathika auch nicht in der Apotheke verkauft werden. Genausowenig wie die vielen anderen Mittelchen wie irgendwelche Salben nach denen man als Neunzigjähriger wieder ins Fitness gehen kann oder irgendwelche fragwürdigen Tees deren Herkunft von Blättern oder Blüten ich garnicht wissen will. Der ganze Krempel von Husten und Halspastillen und völlig überteuerten Bonbons. In den Apotheken sind die Regale bis oben hin mit allem möglichen befüllt und der Rubel rollt.

Warum regt man sich grad so über die Homöopathie auf? In anderen Ländern bekommen Sie selbst Antibiotika freiverkäuflich und in Mastbetrieben gehören diese schon bald zur Nahrung und die Verbreitung von MRSA schreitet fort. Was ist nun an den Globuli so schlimm? Wie viele Fälle gibt es denn bei denen Patienten wirklich durch Hinauszögern zu Schaden kamen?

Wissen Sie wie viel schon von Ärzten übersehen wurde, Fehldiagnosen, Fehler bei OPs, die MRSA Toten, schlimmste Nebenwirkungen, Multimedikation bis zum Abwinken....? Nur mal im Vergleich. Da hilft Ihnen als Patient der wissenschaftliche Wirksamkeitsnachweis auch nicht weiter. Und das sind Schäden welche die Solidargemeinschaft richtig treffen. Da sind die Summen für Globuli Peanuts.

12.07.2017

@Josef S.:

"Suchmaschine hilft": Bitte schauen Sie dort mal nach, was "Whataboutism" bedeutet.

Die Schwächen der wissenschaftsbasierten Medizin machen Homöopathie um keinen Deut wirksamer oder sinnvoller. Diese Schwächen, die Sie aufzählen, sind übrigens systemimmanent, wären also politisch leicht zu lösen, während Homöopathie weder eine Wirksamkeit noch irgendeinen Sinn und Zweck im Gesundheitswesen hat.

Zweitens: Homöopathie und andere "Alternativ"-Verfahren schaden in vielfältiger Weise, vom Unterlassen einer wirksamen Behandlung, bis es zu spät ist (Suchmaschine hilft) bis hin zur eklatanten Geldverschwendung in einem Gesundheitssystem, wo es überall an Geld für sinnvolle Behandlungen mangelt.

Ergebnis einer Krankenkassen-Umfrage: "Patienten wollen Brillen statt Globuli".

12.07.2017

Sie müssen hier nicht so pseudoarrogant herumätzen und mit diesem blödsinnigen neudeutschen Wort Whataboutism daherkommen und mich nachäffen. Wer eine Brille will bekommt sie künftig auch ohne Homöopathie nicht bezahlt. Es gibt andere Baustellen im Gesundheitswesen im Bezug auf eklatante Geldverschwendung.

Und wenns nicht wirkt, was juckt Sie das? Oder soll die von M.Müller genannte "Beweisaufnahme Homöopathie" eine Schleichwerbung für Austs Büchlein sein?

12.07.2017

Ich denke, dass man als Erwachsener selbst entscheiden kann welche Methode einem zusagt oder wo man hingehen will.

Man macht hier einen Bohei um eine Sache die letztlich niemand schadet. Wenn man sich schon ereifert frage ich mich, wo die Sorgen und die Energie um Behandlungsfehler und Ärztepfusch bleiben.

Es soll ja bei Eingriffen auch schon mal schlimme Vorkommnisse gegeben haben, Folgen von Hygienefehlern und ähnliches sind ebenso nicht unbekannt uns spaßig ist das auch nicht. Suchmaschine hilft.

Was die Kosten betrifft, erst mal schauen was so an Antibiotika rausgeht und Medikamenten die aufgrund von Multimedikation nichts mehr nützen oder eher noch Schaden und Nebenwirkungen hervorrufen. An Verordungen und Leistungen die nichts oder nicht viel bringen und ebenso die Solidargemeinschaft belasten. Vermutlich um eine vielfache Größe der homöopathischen Produkte.

Wo ist das Problem? Wenn emand damit geholfen wurde ist es doch wunderbar.

Übergewicht, Diabetes, Fehlernährung, Nikon, Alkohol und Bewegungsmangel haben höhere Prioritäten -meine Meinung.

12.07.2017

"Wie wird die Homöopathie im Ausland gesehen?Bajic: Hier lohnt beispielsweise ein Blick in die Schweiz."

Hier lohnt sich beispielsweise ein Blick in die USA, wo Homöopathika mit Warnhinweisen bezüglich ihrer Wirkungslosigkeit versehen werden müssen.

Oder nach England und Australien, wo Politiker und Gesundheitsbehörden längst zu der Überzeugung gelangt sind, dass Homöopathie keine sinnvolle Behandlungsmethode ist.

In der Schweiz dagegen hat politischer Lobbyismus vorerst über wissenschaftliche Fakten triumphiert. Das von Frau Bajic gepriesene Schweizer Modell besteht lediglich darin, sowohl den Homöopathie-Kritikern inhaltlich Recht zu geben, die, mangels Beweisen für therapeutischen Nutzen usw., die Homöopathie für Unfug halten, als eben auch den Anhängern der Magie am Krankenbett ihren Willen zu lassen.

Man wird sehen, wie lange dieser populistische Spagat Bestand hat.

12.07.2017

"Die Ablehnung der Homöopathie ohne vorherige Prüfung der zahlreichen positiven Befunde aus der klinischen und der Grundlagenforschung entspricht nicht der wissenschaftlichen Methode der Erkenntnisgewinnung."

Herr Behnke beliebt zu scherzen.

Die angeblichen "zahlreichen positiven Befunde" sind intensiv geprüft worden - mit dem Ergebnis: Nichts dran

https://www.netzwerk-homoeopathie.eu/faq/49-aber-es-gibt-doch-studien-die-zeigen-dass-homoeopathie-wirkt-2

12.07.2017

"Die Homöopathie hat eine blendende Zukunft."

Immer schön zu lesen, wie Frau Bajic sich ungewollt selbst entlarvt.

In der Tat ist Homöopathie ein Blendwerk, mit dem Patienten getäuscht werden, denen eine (nicht vorhandene) Wirkung vorgegaukelt wird.

Ohne es zu merken, führt Frau Bajic längst verzweifelte Rückzugsgefechte, denn die tatsächliche Studienlage zur Homöopathie sagt eindeutig, dass Globuli keinerlei Wirkung über den Placeboeffekt hinaus haben.

"Um bei Ihrem Beispiel vom Ozean zu bleiben: Haie können Blutspuren im Wasser noch in millionenfacher Verdünnung wahrnehmen. Wie genau das möglich ist, wissen wir auch nicht."

Wie stets strapaziert Frau Bajic skurrile Beispiele, die völlig an der Realität vorbeigehen.

Der entscheidende Unterschied zur Homöopathie ist, dass

a) der besagte Tropfen Blut wirklich da ist, während bei der Homöopathie schon bei relativ geringen Verdünnungen *nichts* mehr da ist, was wirken könnte.

b) Haie nachweisbare Rezeptoren besitzen, um solche Informationen aus ihrer Umwelt aufnehmen zu können.

Der Mensch dagegen besitzt keinerlei Wahrnehmungsmöglichkeiten für "Nichts" oder "geistartige Kräfte" oder "Informationen" oder "Schwingungen". Oder anders gesagt:

Weder existiert in der Homöopathie etwas, das wirken kann, noch verfügt der Patient über Rezeptoren, mit denen er hochverdünnte angebliche homöopathische "Informationen" aufnehmen und verarbeiten könnte.

Und in der Tat hätte man sich von dem Fragesteller mehr kritische Einwände als Floskeln wie "Das klingt seltsam" gewünscht. Offenkundig arbeitet die Augsburger Allgemeine weiter massiv daran, das Zentralorgan der Homöopathie-Lobby in Deutschland zu werden.

12.07.2017

Sehr gutes Interview. Die Ablehnung der Homöopathie ohne vorherige Prüfung der zahlreichen positiven Befunde aus der klinischen und der Grundlagenforschung entspricht nicht der wissenschaftlichen Methode der Erkenntnisgewinnung. Denn hier findet eine Immunisierung gegenüber der Erfahrung statt, ähnlich wie im Mittelalter. http://bit.ly/2sSdv8V

12.07.2017

... aber Cherrypicking der Evidenz zu berteiben ist auch keine Wissenschaft.

12.07.2017

Es ist sehr schade, Herr Bär, dass Sie sich von Frau Bajic so haben einwickeln lassen, wo Sie doch in der Vorrecherche auf das kürzliche Interview in der ZEIT (26/2017) hätten stoßen müssen, in dem ihre Argumentation, die sie hier ungeniert wiederholt, Satz für Satz regelrecht zerlegt wird. Die Vermutung, dass Sie der Frau Bajic mit scheinkritischen Fragen eine Plattform bieten wollten, hier ihren Glauben zu verbreiten, verbietet sich von selbst, da dies der journalistischen Ethik widerspräche.

Nur einige Punkte... Sie lassen Frau Bajic unwidersprochen von "konventioneller" Medizin schwadronieren, als ob an der vor 200 Jahren aus dem Nichts heraus erfundenen und seitdem nicht weiterentwickelten Homöopathie irgendetwas Modernes wäre. Es ist im Gegensatz dazu die richtige Medizin, die in dieser Zeit unfassbare Fortschritte gemacht hat.

Die Wirksamkeit homöopathischer Arzneien wurde seit 1835(!) in hunderten Studien untersucht, konnte aber nie belegt werden. Frau Bajic sagt hier schlicht die Unwahrheit. Sie möge bitte konkrete positive Studien benennen. Die kann man dann auseinandernehmen, das ist bisher immer gelungen (Beispiele hier: http://www.homöopedia.eu/index.php/Kategorie:Studien).

Es ist richtig, dass man den Wirkmechanismus eines Arzneimittels nicht kennen muss, wenn man Wirkungen nachweisen kann. Das ganze Denkgebäude der Evidenzbasierten Medizin beruht auf diesem Ansatz, und Narkosemittel sind in der Tat ein gutes Beispiel dafür. Nur dass deren Wirkung sprichwörtlich umwerfend ist und völlig außer Zweifel steht, während bei Globuli die Beweislage niederschmetternd ist.

Und nur dies noch - die Baumgartnersche Pflanzenhomöopathie!! Das, was an der homöopathischen Methode tatsächlich Wirkung zeigt (im Rahmen der Placeboeffekte, die man nicht geringschätzen oder für Einbildung halten sollte), sind die Anamnese- und die Folgegespräche mit dem Therapeuten. Wie wollen Sie das mit Pflanzen machen, ohne Zweifel an Ihrer geistigen Gesundheit zu wecken? Und für die Behauptung, dass man die spezifische Wirksamkeit einer Arznei am Menschen durch Versuche an Pflanzen belegen könne, würden Sie gleich in mehreren Fächern von der Uni fliegen.

Jedenfalls hoffe ich für Sie, dass Sie nichts einnehmen, dessen "Wirksamkeit" ausschließlich an Wasserlinsen getestet wurde.

11.07.2017

"Es zeigt, dass homöopathische Mittel dem Placebo überlegen sind – sie also eine Wirkung haben" - Nein, Frau Bajic, auch diese Aussage ist falsch. Die Faculty of Homeopathy gibt auf ihrer Webseite Zahlen zu den vorliegenden Studien an (http://facultyofhomeopathy.org/research/). Danach kommen wesentlich mehr Studien zu dem Schluss, dass Homöopathika dem Placebo nicht überlegen sind ("non conclusive"), bei einigen wenigen waren die Homöopathika sogar signifikant schlechter als Placebo. Die letzten Meta-Analysen von Mathie et al - einem Mitarbeiter des Homeopathy Research Institute und beileibe kein Homöopathiekritiker - kommen zu dem Schluss, dass die Qualität der Studien zu schlecht ist, um endgültige Schlussfolgerungen zu ziehen - selbst die mickrigen positiven Effekte, die in den positiven Studien aufgetreten sind, sind also wahrscheinlich nur Schrott.

11.07.2017

Schon einer der ersten Sätze von Frau Bajic regt zum Widerspruch an. "wie genau sie im Körper wirken. Das Problem gibt es übrigens auch in manchen Bereichen der konventionellen Medizin". Der Bezug auf eine Genauigkeit ist irreführend. Frau Bajic: Sie wissen noch nicht einmal ansatzweise, wie die Mittel aus der Urtinktur überhaupt an/auf/in den Körper der Patienten gelangen! Vielleicht fehlt in vielen Therapien der konventionellen Medizin die Kenntnis über das letzte Glied in der Kette - aber bei der Homöopathie ist noch nicht mal der Anfang einer Kenntnis gegeben, noch nicht einmal in groben Umrissen.