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HIV und Aids: Immuntherapie: Antikörper reduzieren HIV im Blut

HIV und Aids

Immuntherapie: Antikörper reduzieren HIV im Blut

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    HIV bekämpfen oder sogar eine Infektion verhindern - das soll durch eine Immuntherapie möglich werden.
    HIV bekämpfen oder sogar eine Infektion verhindern - das soll durch eine Immuntherapie möglich werden. Foto: Oliver Berg (dpa)

    Eine Studie im Fachmagazin Nature hat sich mit der Wirksamkeit von Immuntherapien bei HIV auseinandergesetzt. Während Therapien mit Antikörpern bei bestimmten Krebsarten bereits erfolgreich getestet worden sind, haben erste Tests von monoklonen Antikörpern als Therapie gegen HIV bislang enttäuschende Ergebnisse geliefert. Eine neue Methode zur Zellklonung könnte jetzt auch die erfolgreiche Immuntherapie bei HIV und Aids ermöglichen.

    HIV im Blut reduzieren mithilfe von Antikörpern

    HIV und Aids weltweit: Zahlen und Fakten

    Dank moderner Medikamente (antivirale Therapien) überleben weltweit immer mehr Menschen trotz der Immunschwächekrankheit HIV/AIDS.

    Regionen: HIV/AIDS grassiert weiterhin mit großem Abstand am häufigsten in Afrika südlich der Sahara. Hier leben 23,5 Millionen Menschen mit HIV, darunter auch 3,1 Millionen Kinder. Das sind 90 Prozent aller Kinder, die weltweit infiziert sind. In Süd- und Südostasien haben rund 4,2 Millionen Menschen HIV. Weiter angespannt ist die Lage auch in Osteuropa und Zentralasien mit 1,5 Millionen HIV-Patienten. In der Russischen Föderation stiegen die erfassten Fälle zwischen 2005 und 2010 von rund 39.000 auf 62.500.

    Den größten Fortschritt bei der Versorgung mit Medikamenten gab es in Afrika südlich der Sahara - der Anteil stieg innerhalb eines Jahres von 37 auf 56 Prozent. Weltweit bekommt nun rund die Hälfte aller geeigneten Patienten antivirale Therapien. Der Zugang hängt aber immer von der Region ab: In Osteuropa und Zentralasien erhalten zum Beispiel weniger als ein Viertel der HIV-Patienten Medikamente. Als Folge starben dort 2011 rund 90.000 Menschen an AIDS. 2001 waren es 15.000.

    Geschlecht: HIV/AIDS ist weltweit die Haupttodesursache für Frauen im gebärfähigen Alter. 63 Prozent aller jungen Erwachsenen, die mit HIV leben, sind Frauen vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern. Ein Hauptgrund für die Infektion ist Unwissenheit. Nur ein Viertel der jungen Frauen und rund ein Drittel der jungen Männer in diesen Ländern konnten Fragen zur HIV-Prävention und -Übertragung korrekt beantworten.

    Alter: Das größte Risiko für HIV-Infektionen ist die Jugend. Jeden Tag stecken sich weltweit rund 2400 junge Erwachsene zwischen 15 und 24 Jahren mit HIV an - 2011 waren es insgesamt rund 890.000. 4,9 Millionen junge Leute leben mit der Krankheit, davon 75 Prozent in Afrika südlich der Sahara.

    Polyklone Antikörper kommen im menschlichen Körper natürlich vor, monoklone Antikörper dagegen sind von Menschenhand gemacht. Da inzwischen eine neue Methode zur Klonung entwickelt worden ist, gibt es eine neue Generation von solchen Antikörpern, deren Neutralisierungsfähigkeit gegen HI-Viren stärker ausgeprägt und weiter gefächert ist. Die monoklonen Antikörper haben in Tests mit Mäusen und Primaten der Infektion mit HIV vorgebeugt und die Verbreitung der Viren im Körper verhindert.

    In einem ersten Versuch, einen menschlichen HIV-Träger mithilfe der Immuntherapie zu behandeln, konnten die Antikörper erneut vor einer Infektion schützen und die Konzentration von HI-Viren im Körper eindämmen. Die Antikörper wurden von den Probanden körperlich gut angenommen. Eine 30 mg Konzentration je Kilogramm konnte die Zahl der Viren im Blut reduzieren. Die verringerte Menge von Viren vermehrte sich 28 Tage lang nicht. Für die Forscher ist das ein deutliches Anzeichen dafür, dass HIV und Aids mithilfe dieses monoklonen Antikörpers effektiv in einer Immuntherapie behandelt werden können. sh

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