Startseite
Icon Pfeil nach unten
Geld & Leben
Icon Pfeil nach unten

Demenz: Kardiologen: Niedriger Blutdruck erhöht wohl Demenz-Risiko

Demenz

Kardiologen: Niedriger Blutdruck erhöht wohl Demenz-Risiko

    • |
    Schwindel nach dem Aufstehen - ein eindeutlges Zeichen für einen plötzlichen Blutdruckabfall. Dieser könne das Risiko, an Demenz zu erkranken, um 15 Prozent erhöhen, so Forscher.
    Schwindel nach dem Aufstehen - ein eindeutlges Zeichen für einen plötzlichen Blutdruckabfall. Dieser könne das Risiko, an Demenz zu erkranken, um 15 Prozent erhöhen, so Forscher. Foto: Monique Wüstenhagen (dpa)

    Forscher des Erasmus Medical Centre in den Niederlanden wollen im Rahmen einer Studie herausgefunden haben, dass ein plötzlich abfallender Blutdruck, wie zum Beispiel direkt nach dem Aufstehen durch Schwindel signalisiert, das Risiko für Demenz erhöht. Dieser plötzlich abfallende Blutdruck wird auch orthostatische Hypotonie genannt. Die Ergebnisse der Studie veröffentlichten die Forscher im Fachblatt "PLoS Medecine".

    Eine Studie zeigt: Das Risiko für Demenz soll durch regelmäßige orthostatische Hypotonie, also einen plötzlichen Blutdruckabfall, erhöht werden.
    Eine Studie zeigt: Das Risiko für Demenz soll durch regelmäßige orthostatische Hypotonie, also einen plötzlichen Blutdruckabfall, erhöht werden. Foto: Jens Kalaene (dpa)

    Dabei griffen die Forscher auf Daten einer 1990 begonnenen Untersuchung zurück, als sie den plötzlich abfallenden Blutdruck bereits an über 6.000 Probanden untersucht hatten - und dies bis 2014 fortführten. Innerhalb dieser knapp 25 Jahre stellte sich heraus, dass das Risiko, später an Demenz zu erkranken, durch orthostatische Hypotonie um 15 Prozent erhöht wird. Besonders gefährdet waren außerdem jene Patienten, die die plötzliche Hypotonie nicht zeitnah wieder kompensieren konnten.

    Demenz: Plötzlicher Blutdruckabfall erhöht wohl Risiko

    Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass auch ein kurzzeitiger und minimaler Sauerstoffmangel, der im Zuge der orthostatischen Hypotonie entsteht, langfristig schädliche Auswirkungen auf unser Gehirn haben kann. Zwar betonen die Forscher, dass trotz der Studie keine unbedingte Kausalität zwischen dem plötzlich abfallenden Blutdruck und der Entstehung von Demenz entsteht. Dennoch beweise die Studie ein eindeutig höheres Risiko für Demenz.

    Für die Zukunft wünschen sich die niederländischen Wissenschaftler weitere Studien und tiefgreifende Analysen über den Zusammenhang der orthostatischen Hypotonie und Demenz. Sollte tatsächlich eine Kausalität bestehen, so könnten Mediziner diese Form der Hypotonie zukünftig im Hinblick auf Demenz behandeln. Zudem rufen die Wissenschaftler zu mehr Vorsicht im Umgang mit orthostatischer Hypotonie auf: Das plötzliche Schwindelgefühl nach dem Aufstehen solle von Ärzten nicht länger als Nebenwirkung abgetan, sondern als medizinisches Phänomen gezielt behandelt werden. jd

    Das ist Alzheimer

    Alzheimer ist eine bis heute unheilbare, neurodegenerative Erkrankung. Sie führt dazu, dass in bestimmten Bereichen des Gehirns Nervenzellen und Nervenzellkontakte zugrunde gehen.

    Alzheimer ist die häufigste Ursache für Demenz, an der nach Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft bundesweit 1,5 Millionen Menschen leiden (Stand 2014). Die meisten Patienten sind 85 Jahre und älter.

    Da die Gesellschaft altert, gehen Experten davon aus, dass die Zahl der Demenzkranken bis zum Jahr 2050 auf rund drei Millionen steigen wird - sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt.

    Alzheimer ist zwar nicht heilbar, doch das Fortschreiten der Symptome lässt sich mit Medikamenten vorübergehend hinauszögern. Oft ist eine Beaufsichtigung rund um die Uhr nötig - eine immense Herausforderung für pflegende Angehörige.

    Das Wesen des Erkrankten verändert sich. Viele Patienten erkennen ihre Angehörigen nicht mehr, manche werden aggressiv. In fortgeschrittenem Stadium weiß ein Patient nicht mehr, wo er sich befindet und wer er ist.

    Um das Risiko einer Erkrankung zu verhindern, kann man sich lediglich an ein paar Faktoren halten. Dazu zählen eine ausgewogene Ernährung sowie geistige, soziale und körperliche Aktivität.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden