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Tollwut: Kind an Tollwut erkrankt: Virus kam wohl aus Sri Lanka

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Kind an Tollwut erkrankt: Virus kam wohl aus Sri Lanka

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    Füchse gelten als Hauptüberträger der Tollwut. In Deutschland sind durch Impfköder nur noch wenige Wildtiere vom Virus betroffen.
    Füchse gelten als Hauptüberträger der Tollwut. In Deutschland sind durch Impfköder nur noch wenige Wildtiere vom Virus betroffen. Foto: DPA

    In europäischen Ländern wie Frankreich und Deutschland ist die Krankheit Tollwut sehr selten geworden. Doch in anderen Regionen der Welt wie in Asien und Afrika kursiert die tödliche Krankheit noch immer - das ist besonders Touristen häufig nicht bewusst.

    Wenn ein Kind an Tollwut erkrankt, kann das schlimme Folgen haben. Nun wurde bekannt, dass in Frankreich ein zehnjähriges Kind nach einem Aufenthalt in Sri Lanka Tollwut nachgewiesen worden ist.

    Zehnjähriges Kind: Tollwut wurde über Hundebiss übertragen

    Die Gesundheitsbehörde der Region Auvergne-Rhône-Alpes teilte am Dienstag in Lyon mit, das Kind habe sich im August infiziert, als es an einem Strand von einem Hund gebissen wurde. Seit vergangener Woche soll es im Krankenhaus betreut werden. Einmal ausgebrochen ist die Krankheit fast zu 100 Prozent tödlich.

    Die regionale französische Behörde in Lyon betonte, dass weltweit noch keine Ansteckung zwischen Menschen nachgewiesen worden sei - abgesehen von sehr seltenen Fällen, bei denen Organe eines infizierten Spenders transplantiert wurden. Trotzdem seien vorsichtshalber die Menschen identifiziert worden, die direkten Kontakt zu Speichel oder Tränen des betroffenen Kindes hatten - es werde nun von Fall zu Fall geprüft, ob sie geimpft werden sollten.

    Was ist die Tollwut?

    Auch Rabiesvirus genannt, ist das Tollwutvirus eine Erkrankung, die das zentrale Nervensystem angreift. Von ihr betroffen sind Säugetiere - bei Menschen erfolgt die Übertragung meistens über einen Tierbiss, aber auch über den Kontakt von infiziertem Speichel mit offenen Wunden oder Schleimhäuten, laut Apotheken-Umschau.

    Da in Deutschland die Tollwut bei Wildtierendurch Impfköder weitesgehend eingedämmt wurde, sind Erkrankungsfälle äußerst selten und ergeben sich meistens dadurch, dass sich Reisende in anderen Ländern mit dem Virus infiziert haben - wie im Falle des zehnjährigen Kindes. Außerdem können auch mitgebrachte Tiere vom Tollwutvirus betroffen sein.

    Sie stehen auf der Liste der Todesursachen ganz oben. An Pneumonie sterben jährlich nahezu 4 Millionen Menschen, vorwiegend Kinder. Die Lungenentzündung ist damit trauriger Spitzenreiter der Krankheiten, die die meisten Todesopfer fordern.
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    Tollwut wird meistens eingeschleppt

    Tollwut ist in Frankreich wie auch in Deutschland extrem selten: Seit 1970 wurden von französischen Behörden nur 23 Fälle registriert - stets war die Infektion im Ausland erfolgt. Weltweit ist die Krankheit laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) jedoch für rund 59.000 Todesfälle im Jahr verantwortlich, vor allem in Afrika und Asien. Übertragen werden die Viren von infizierten Säugetieren meist durch Bisse oder Kratzen. Es gibt wirksame Impfstoffe, die auch kurz nach einem Tierbiss noch helfen können. 

    Die meisten warmblütigen Tiere können mit Tollwutviren infiziert werden, bei Pflanzenfressern ist das aber selten. Hauptüberträger ist in europäischen Ländern der Fuchs, in Ländern wie dem stark betroffenen Indien sind es streunende Hunde. Der Abwurf von Impfködern hat in Deutschland dazu geführt, dass die Krankheit bei Füchsen nur noch vereinzelt auftritt. Tollwut-Fälle hierzulande sind daher wie der in Frankreich meist eingeschleppt.  AZ/dpa

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