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Neoehrlichiose: Neue Zeckenkrankheit entdeckt: Hohes Fieber, Gewichtverlust, Unwohlsein

Neoehrlichiose

Neue Zeckenkrankheit entdeckt: Hohes Fieber, Gewichtverlust, Unwohlsein

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    Neoehrlichiose: Neue Zeckenkrankheit entdeckt: Hohes Fieber, Gewichtverlust, Unwohlsein.
    Neoehrlichiose: Neue Zeckenkrankheit entdeckt: Hohes Fieber, Gewichtverlust, Unwohlsein. Foto: dpa

    Die von Zecken verbreiteten Krankheiten Borreliose und die virale Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) kennt jeder. Doch jetzt ist in der Schweiz eine neue

    Neoehrlichiose: Hohes, wiederkehrendes Fieber

    Borreliose und FSME: Symptome und Behandlung

    Borreliose ist die am häufigsten von Zecken übertragene Infektionskrankheit in Deutschland.

    Erreger sind Borrelien, eine Bakterienart. Sie gelangen mit dem Stich einer Zecke ins Blut.

    Typisches Symptom der Borreliose ist die «Wanderröte», ein roter Hautring um die Einstichstelle. Weitere Symptome sind Muskel- und Gelenkschmerzen, auch Fieber.

    Behandelt wird die Infektion mit Antibiotika.

    Wird die Krankheit nicht frühzeitig erkannt, sind Spätfolgen wie Gelenkentzündungen (Arthritis), Herzmuskel- oder Nervenentzündungen möglich.

    Unbehandelt können diese jahrzehntelang Beschwerden verursachen.

    Erreger der FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) sind dagegen Viren. Auch sie können beim Zeckenstich auf den Menschen übertragen werden.

    Die FSME ist eine fieberhafte Erkrankung unter Beteiligung der Hirnhäute. In besonders schweren Fällen kann es zur Gehirnentzündung und zur Schädigung des Rückenmarks kommen. Im Extremfall verläuft die Krankheit tödlich.

    Anders als bei der Borreliose gibt es zur Behandlung der FSME keine Medikamente. Deshalb raten Ärzte zur Schutzimpfung.

    Wie die Online-Portale berichten, tauchte im Jahr 2010 dann eine neue Krankheit auf. Sie heißt Neoehrlichiose. Dabei handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die hohes Fieber, Gewichtsverlust und Unwohlsein auslöst. Die Herkunft der Krankheit fand Guido Bloemberg vom Institut für Medizinische Mikrobiologie (IMM) in Zürich heraus. Er und seine Mitforscher überprüften das Blut von Betroffenen auf Erbgutspuren möglicher Erreger. Und sie wurden fündig: Sie fanden ein Bakterium mit dem Namen Candidatus Neoehrlichia mikurensis.

    Bis heute sind in Europa insgesamt acht Patienten beschrieben. Drei davon stammen aus dem Grossraum Zürich. Sie litten an Rückfallfieber von bis zu 40 Grad, Gewichtsverlust und allgemeinem Unwohlsein.

    2000 Zecken untersucht

    Das Team um Bloemberg untersuchte rund 2000 Zecken aus der unmittelbaren Wohnumgebung der drei Schweizer Patienten, die sich häufig in Wäldern und Wiesen aufhielten. Das Resultat: Im Grossraum Zürich trägt eine grosse Zahl an Zecken, fünf bis zehn Prozent, Candidatus Neoehrlichia mikurensis in sich. "Unsere Untersuchung legt nahe, dass der Grossraum Zürich ein Risikogebiet für Neoehrlichiose ist, insbesondere für immungeschwächte Menschen", erklärt Florian Maurer vom Institut für Medizinische Mikrobiologie der Universität Zürich. Fast alle der bis anhin in Europa erkrankten Personen hatten ein geschwächtes Abwehrsystem, allerdings erkrankten in China kürzlich auch immungesunde Patienten nach einem Zeckenbiss an Neoehrlichiose.

    Neoehrlichiose: Zeckenkrankheit durch Antibiotika heilbar

    Die Bevölkerung müsse sich jedoch nicht mehr sorgen als bisher, so Bloemberg gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Denn die Neoehrlichiose ist gut und vollständig durch Antibiotika heilbar. Bereits einige Wochen nach Beginn der Behandlung war der verursachende Mikroorganismus nicht mehr nachweisbar. "Wie gut das Bakterium jedoch bei einem Stich durch eine infizierte Zecke auf den Mensch übertragen wird, muss noch erforscht werden", so Bloemberg. stni

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