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Neue Säugetierarten: Maus mit langem Bart auf Philippinen-Insel entdeckt

Neue Säugetierarten

Maus mit langem Bart auf Philippinen-Insel entdeckt

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    Diese Maus mit extrem langen Schnurrhaaren wurde auf der philippinischen Insel Luzon entdeckt.
    Diese Maus mit extrem langen Schnurrhaaren wurde auf der philippinischen Insel Luzon entdeckt. Foto: Larry Heaney, dpa

    Sie ist eine der 28 Säugetierarten, die Biologen auf der philippinischen Insel Luson entdeckt haben: Eine Maus, die auf Bäumen lebt, mit extrem langen Schnurrhaaren. So viele einzigartige Arten wie auf der Insel, die etwa die Größe Islands hat, gibt es sonst nirgendwo auf der Welt, berichten Biologen in der Fachzeitschrift "Frontiers of Biogeography". Ganze 52 der 56 flügellosen Säugetiere sind demnach nur auf Luzon zu finden.

    Biologen forschten 15 Jahre lang auf Insel Luzon

    Über 15 Jahre lang hat das Team um Larry Heaney vom Field-Museum im amerikanischen Chicago für die Bilanz geforscht und dabei die 28 neuen Arten entdeckt. Neben den langbärtigen Mäusen waren dies unter anderem spitzmausähnliche Verwandte und Borkenratten. Fast alle leben in den Regenwäldern hoch oben in den Bergen der Insel. Überwiegend im Tiefland ist dagegen die geflügelte Säugetiergruppe Luzons beheimatet: 57 Fledertierarten sind bisher bekannt.

    Doch warum haben sich auf der Insel so viele einzigartige Arten entwickelt? Diese Frage stellten sich die Wissenschaftler. Die Gründe dafür sind vielfältig: Zum einen sei Luzon nie mit Kontinentallandmassen verbunden gewesen. "Inseln bieten so etwas wie Evolution im Zeitraffer", schreiben die Wissenschaftler. Wenn Tiere keine natürlichen Feinde hätten, könnten sie sich schnell an spezifische Umstände in ihrem Lebensraum anpassen und sich mit der Zeit als eigenständige Art entwickeln. 

    Maus mit extrem langen Schnurrhaaren gefunden

    Ein weiterer Grund sind die Bergregionen auf dem gebirgigen Luzon, die wie eigene Inseln einzigartige Lebensräume seien. Die dort isoliert lebenden Tiere passten sich immer weiter den örtlichen Gegebenheiten an. "Es gibt auf Luzon Berge, auf denen fünf einzigartige Säugetiere leben - mehr, als in jedem Land in Zentraleuropa", sagt der Amerikaner Eric Rickart, Mitglied der Forschergruppe.

    Luzon ist die Hauptinsel des Inselstaates, dort liegt auch die Hauptstadt Manila mit 23 Millionen Einwohnern. Abholzung, Jagd und Städtebau bedrohten viele Spezies, sagte Mitautor Danny Balete. "Diese Arten vor dem Aussterben zu schützen ist eine große Herausforderung." dpa

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