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Rezeptpflicht: Paracetamol: Fatale Nebenwirkungen

Rezeptpflicht

Paracetamol: Fatale Nebenwirkungen

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    Paracetamol kann viele negative Nebenwirkungen haben.
    Paracetamol kann viele negative Nebenwirkungen haben.

    Seit 1. April 2009 sind bestimmte Arzneimittel mit dem Wirkstoff Paracetamol nur noch gegen Rezept erhältlich. Nämlich dann, wenn die Packung mehr als zehn Gramm des Wirkstoffs enthält. Die neue Regelung soll sicherstellen, dass sich Patienten vor der Einnahme der Schmerzmittel mit einem Arzt besprechen, erklärt ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums in Berlin.

    Der Hintergrund für diese Entscheidung ist einfach: Zum einen soll der Medikamentenmissbrauch durch Menschen mit Selbstmordabsichten eingeschränkt werden. Zum anderen führt eine Überdosierungen von Paracetamol häufiger zu schweren Nebenwirkungen als das bei anderen apothekenpflichtigen Schmerzmitteln der Fall ist. In Extremfällen kann eine Überdosierung sogar tödlich wirken.

    Doch Dr.Ursula Sellerberg, von der Bundesvereinigung Deutscher Apotherkerverbände relativiert. "Paracetamol kann bei einer Überdosierung tatsächlich zu Leberschäden führen - auch zu irreversiblen. Allerdings kann man Paracetamol nach wie vor bedenkenlos einnehmen. Es kommt auf die Dosierung an." Hier werden für Erwachsene maximal vier Gramm pro Tag empfohlen. "Das entspricht acht normalen Tabletten", klärt Sellerberg auf.

    Paracetamol trotzdem vernünftiger Wirkstoff

    In Packungen die künftig ohne Rezept erhältlich sind, befinden sich 20 Tabletten zu je 500 Milligramm. Also maximal jene 10 Gramm, die als Grenze festgelegt worden sind. "Das ist eine praxistaugliche Größe", sagt Ulrich Hagemann, Leiter der Abteilung Arzneimittelsicherheit beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Bei dieser Dosierung wisse man, dass auf keinen Fall Leberschäden zu befürchten sind und das Medikament bedenkenlos nach Packungsanweisung eingenommen werden kann.

    Deshalb sei es auch nicht nötig, Paracetamol nun zu meiden. "Dieser Wirkstoff ist mit der richtigen Dosierung ein gutes und vernünftiges Schmerzmittel", so Hagemann. Ein Umstieg auf alternative Wirkstoffe wie Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure muss also nicht sein.

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