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Gürtelrose: Tod durch Gürtelrose: Sterben Menschen wirklich durch diesen Ausschlag?

Gürtelrose

Tod durch Gürtelrose: Sterben Menschen wirklich durch diesen Ausschlag?

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    Eine Gürtelrose ist nicht tödlich. Ständiger Juckreiz und Ausschlag sollten aber auch nicht ignoriert werden.
    Eine Gürtelrose ist nicht tödlich. Ständiger Juckreiz und Ausschlag sollten aber auch nicht ignoriert werden. Foto: Andrea Warnecke, dpa

    Eines ist klar: Eine Gürtelrosesollte (Herpes zoster) sollte dringend behandelt werden. Ansonsten drohen nämlich Nervenschmerzen, die jahrelang anhalten können. Doch Tod durch Gürtelrose? Das ist nur in Ausnahmefällen möglich - beispielsweise bei schweren Vorerkranklungen.

    "Wenn sich eine Gürtelrose schließt, stirbt man." Zu diesem Spruch gibt Prof. Torsten Zuberbier von der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie an der Charité Berlin eine kurze Antwort: "Quatsch".

    Er führt weiter aus: "Normalerweise tritt die Gürtelrose immer einseitig auf - schon dass sie sich kreisrund schließt, ist ein Mythos". Eine schnelle Behandlung sei zwar immer nötig, Todesgefahr bestehe ohne besondere Begleitumstände wie schwere Vorerkrankungen aber nicht.

    Gürtelrose tödlich? Sterben ist sehr unwahrscheinlich

    Eine Gürtelrose tritt trotz ihres Namens übrigens nur selten im Gürtelbereich aus. Dieser Hautausschlag kann sich überall am Körper bilden. Oft kommt sie auch im Gesicht vor.

    Eine Gürtelrose - auch als Herpes zoster bekannt - ist zwar nicht tödlich, dafür aber schmerzhaft. Neben Schmerzen treten rote Bläschen auf. Im Prinzip ist eine Gürtelrose ein erneutes Aufflammen von Windpocken. "Wenn der Immunstatus leicht beeinträchtigt ist, werden die in den Nervenbahnen des Rückenmarks oder im Gehirn verbliebenen Viren wieder aktiv", erklärt Zuberbier.

    Das sind Windpocken und Gürtelrose

    Windpocken sind eine Viruserkrankung. Der verursachende Virus gehört zur Familie der Herpesviren.

    Der Virus kann in zwei klinischen Formen auftreten: klassische Windpocken (Varizellen) und als Gürtlrose (Herpes zoster).

    Windpocken sind weltweit verbreitet und gelten unter den sogenannten Kinderkrankheiten am häufigsten.

    Die Gürtelrose tritt meistens bei Menschen nach dem 50. Lebensjahr auf. Insgesamt erkranken nach Schätzungen des Landratsamts Oberallgäu etwa 20 Prozent der Bevölkerung einmal im Leben daran.

    Anstecken kann man sich ein bis zwei Tage bevor die typischen Papeln und Bläschen auftreten und endet fünf bis sieben Tage danach.

    Patienten mit Gürtelrose sind bis zur Verkrustung der Bläschen ansteckungsfähig (Schmierinfektionen).

    Windpocken sind vor allem wegen der möglichen Komplikationen gefährlich: Bakterien können die Bläschchen und Papeln angreifen, eine Lungenentzündung kann auftreten oder das Zentralnervensystem kann in Mitleidenschaft gezogen werden.

    Vor allem für Schwangere ist eine Infektion mit Windpocken besonders gefährlich. Bei ihnen kann die Infektion auch öfter schwer verlaufen.

    Tod durch Gürtelrose ist Mythos - Betroffene sollten dennoch zum Arzt

    Auch wenn der oft behauptete Tod durch Gürtelrose Unsinn ist - Betroffene sollten zum Arzt gehen. Der Ausschlag lässt sich mit Virustatika behandeln. "Zusätzlich müssen auch Schmerzmittel verabreicht werden, um vorhandene Beschwerden zu lindern und Nervenschmerzen möglichst gar nicht erst aufkommen zu lassen", sagt Apothekerin Ursula Sellerberg. Sie empfiehlt auch kühlende und desinfizierende Umschläge. Innerhalb einer Woche sollte die Gürtelrose dann abklingen.

    Es ist auch möglich, sich gegen Gürtelrosen impfen zu lassen. Der Impfstoff ist seit 2013 für Menschen ab 50 Jahren zugelassen. Er soll das Risiko für eine Gürtelrose um 50 Prozent senken. Wer interessiert ist, sollte sich vorher von einem Arzt beraten lassen. (AZ)

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