Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist ausgesprochen beunruhigt wegen des Ausbruch von Ebola im Kongo. "Wir bereiten uns auf alle Szenarien vor, auch auf das Schlimmste", sagte Peter Salama, WHO-Direktor für Katastropheneinsätze, am Freitag in Genf.
Auch Nachbarländer sind vom Ebola-Ausbruch gefährdet
Auch umliegende Länder seien gefährdet. "Wir haben bereits neun Nachbarländer in höchste Alarmbereitschaft versetzt", so Salama. Das Virus könnte sich besonders in den Nachbarländern Kongo-Brazzaville und der Zentralafrikanischen Republik wegen eines gemeinsamen Flusssystems ausbreiten.
Das ist Ebola
Das Ebola-Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt.
Bei der bislang größten Ebola-Epidemie 2014 bis 2015 starben in den westafrikanischen Staaten Liberia, Guinea und Sierra Leone mehr als 11.000 Menschen, mehr als 28.000 infizierten sich.
Im Kongo kommt es immer wieder zu kleineren Ausbrüchen - bei der letzten im Herbst 2014 erlagen der Krankheit der WHO zufolge 35 Menschen.
Das Virus, das zuerst am Ebola-Fluss im Kongo auftauchte, lässt sich im Blut, Urin und Rachensekret nachweisen.
Bislang gibt es kein Heilmittel für Ebola. Ein Impfstoff wird derzeit noch getestet.
Die Behörden im Kongo haben zwei Fälle von Ebola in einer Provinz im Nordwesten des Landes bestätigt. Laut WHO gab es zudem 18 wahrscheinliche und zwölf vermutete Fälle einer Ansteckung. 18 Menschen sind an Symptomen, wie etwa mit Blutungen einhergehendes Fieber, gestorben. Bei ihnen wurde Ebola aber noch nicht bestätigt.
Die katastrophale Infrastruktur macht Hilfe sehr schwer
Im Kongo kommt es immer wieder zu kleineren Ebola-Ausbrüchen. Im vergangenen Jahr starben vier Menschen daran. Das Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt. 25 bis 90 Prozent der Infizierten sterben.
Die katastrophale Infrastruktur in der betroffenen Gegend mache die Hilfe noch schwieriger. Eine Luftbrücke zur Versorgung sei die einzige effektive Option, so Salama. "Es gibt sehr wenige befestigte Straßen, sehr wenig Elektrizität, wenig Wasser oder sanitäre Anlagen." Hilfe könnte erneut der Einsatz von experimentellem Impfstoff bringen. (dpa)