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"Die Mineralwasser- und Getränke-Mafia": Was ist in unseren Getränken drin?

"Die Mineralwasser- und Getränke-Mafia"

Was ist in unseren Getränken drin?

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    Laut einem neuen Buch stecken in vielen Getränken Inhaltsstoffe, die für die Gesundheit belastbar sein können - auch in Mineralwasser.
    Laut einem neuen Buch stecken in vielen Getränken Inhaltsstoffe, die für die Gesundheit belastbar sein können - auch in Mineralwasser. Foto: Britta Pedersen (dpa), Symbolbild

    Rund 300 Liter Fruchtsäfte, Erfrischungsgetränke und Mineralwasser werden in Deutschland pro Kopf und Jahr getrunken. Für die Getränkehersteller bedeutet dies einen satten Umsatz von über sechs Milliarden Euro. Doch was ist außer Wasser, Früchten oder Zucker noch in Getränken enthalten? Ist das alles gesund oder wenigstens unbedenklich? Wenn man dem neuen Buch "Die Mineralwasser- und Getränke-Mafia" von Marion Schimmelpfennig Glauben schenken darf, kaufen die Verbraucher in Wahrheit Produkte von Unternehmen, die sich meist keinen Deut um die Gesundheit ihrer Kunden scheren.

    Schimmelpfennig: Getränke dienen nur dem Zweck der Gewinnmaximierung

    Die Autorin, die mit ihrem Enthüllungsbuch "Giftcocktail  Körperpflege" minutiös aufgezeigt hat, dass herkömmliche Kosmetika nicht pflegen, sondern krank machen, bescheinigt auch der Mineralwasser- und Getränkeindustrie, dass deren Produkte einzig und allein einem Zweck dienen: der Gewinnmaximierung der Hersteller. Um dies zu erreichen, schöpfen die Hersteller offenbar alle Mittel aus: Einfaches Leitungswasser wird teuer in Flaschen verkauft, und mit billigsten und oft gefährlichen Zutaten für Erfrischungsgetränke wird eine riesige Gewinnspanne erreicht. Damit die Getränke dem Verbraucher "schmecken", wird mit allen verfügbaren Mitteln nachgeholfen, denn trotz zahlreicher gesetzlicher Regelungen dürfen die Getränkehersteller letztlich alles in ihre Produkte hineinmischen, wonach ihnen gerade der Sinn steht - zum Teil, ohne es deklarieren zu müssen. Die Branche hat darüber hinaus Wasser zum neuen Öl erklärt und setzt alles daran, weltweit die Wasserquellen - und damit das Leben - zu kontrollieren. Konzerne wie Nestlé oder Coca-Cola pumpen das Wasser rücksichtslos und zu Dumpingpreisen ab, um es den Menschen anschließend wieder zu horrenden Preisen zu verkaufen.

    Das Leitungswasser ist zwar längst nicht so gut, wie man den Deutschen immer wieder weismachen will, doch selbst das Leitungswasser ist noch gesünder als die meisten Produkte, die man im Getränkemarkt findet. Die Autorin verwendet ein umfangreiches Kapitel darauf, um dem Leser zu helfen, wie gutes Wasser bzw. gute, gesunde Getränke beschaffen sein sollten und wie man sie selbst herstellt.

    "Die Mineralwasser- und Getränke-Mafia": Ein schonungsloses Buch

    Nicht die einzelnen Beispiele lassen den Leser verstört zurück, sondern das unglaubliche Geflecht aus Überschreitungen, Vergehen, Nachlässigkeiten und vorsätzlichen, geplanten Handlungen, die eindeutig nicht zum Wohle des Konsumenten geeignet sind. Das System umfasst nicht nur die Industrie selbst, sondern auch Wissenschaftler, Politiker und Journalisten, die dieser Branche in die Hände spielen. Grenzwerte werden erhöht, wie die Industrie das braucht und wünscht, und wenn es um die Kennzeichnung von Lebensmitteln geht, greift das riesige Netz der Lobbyisten, um die Ziele der Industrie durchzupeitschen. Die Autorin legt die Machenschaften der Getränkehersteller mit mutiger Schonungslosigkeit offen. Wer den Mut  hat, einen Blick hinter die Kulissen dieser Branche zu werfen, sollte dieses Buch lesen. ots

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