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Welt-Malaria-Tag 2016: WHO: Sechs afrikanische Länder könnten Malaria bis 2020 ausrotten

Welt-Malaria-Tag 2016

WHO: Sechs afrikanische Länder könnten Malaria bis 2020 ausrotten

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    Malaria wird durch eine Stechmücke auf den Menschen übertragen. Die Krankheit kann tödlich sein.
    Malaria wird durch eine Stechmücke auf den Menschen übertragen. Die Krankheit kann tödlich sein. Foto: EPA/U.S. Centers for Disease Control and Prevention (dpa)

    Malaria gilt als eine der schlimmsten Infektionskrankheiten auf der Welt. Noch immer sterben jedes Jahr Hunderttausende Menschen an der Krankheit. Doch im Kampf gegen

    In Afrika sank sie sogar um 66 Prozent und bei den dortigen Kindern unter fünf Jahren um 71 Prozent, berichtete die WHO aus Anlass des Welt-Malaria-Tages am Montag. Möglich wurde das demnach unter anderem durch verstärkte Vorbeugemaßnahmen wie Moskitonetze und flächendeckende Sprühaktionen gegen Anopheles-Mücken, die die Malaria übertragen.

    Malaria könnte in sechs afrikanischen Ländern bis 2020 ausgerottet werden

    In sechs afrikanischen Ländern könnte Malaria zudem bis zum Jahr 2020 ausgerottet sein. Vor allem in Südafrika seien durch gezielte Anstrengungen und grenzüberschreitende Zusammenarbeit bereits Erfolge erzielt worden, teilte die WHO weiter mit. Die von Mücken übertragene Infektionskrankheit könnte den Angaben zufolge aber auch in Algerien, Botsuana, Kap Verde, den Komoren und Swasiland ausgerottet werden.

    Weltweit könnten nach Einschätzung der WHO insgesamt 21 Länder das Ziel erreichen, bis 2020 malariafrei zu sein. Neben China, Südkorea, Sri Lanka, Nepal und Malaysia sind acht lateinamerikanische Länder wie Mexiko und Argentinien sowie Saudi-Arabien und der Iran darunter. Europa gilt nach Angaben der WHO bereits seit seit dem vergangenen Jahr offiziell als malariafrei.

    Malaria: 2015 gab es in 95 Ländern Neuansteckungen

    Ungeachtet aller Fortschritte seien aber mehr Anstrengungen zur Eindämmung der folgenschweren Infektionskrankheit nötig, forderte Pedro Alonso, der Direktor des Malaria-Programms der UN-Sonderorganisation. Wolle man weitere Erfolge im Kampf gegen Malaria erzielen, müssten laut WHO mehr finanzielle Mittel bereit gestellt werden.

    Das ist Malaria

    Die Malaria ist eine tropentypische Krankheit und eine der bedeutendsten Infektionskrankheiten überhaupt.

    Die Krankheit wird durch einzellige Organismen, die sogenannten Plasmodien, hervorgerufen.

    Etwa 40 Prozent der Weltbevölkerung lebt in Malaria-Endemiegebieten.

    Rund 250 Millionen Menschen erkranken pro Jahr an Malaria. 800.000 bis 1,2 Millionen Menschen sterben an der Krankheit, darunter viele Kinder.

    In Deutschland wurden laut RKI in den letzten Jahren jährlich rund 500 Malaria-Erkrankungen erfasst.

    In der Regel erfolgt die Übertragung der Krankheit durch den Stich einer Stechmücke der Gattung Anopheles.

    Eine direkte Ansteckung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.

    Die Malaria beginnt meist mit Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und wird häufig mit einer normalen Grippe verwechselt.

    Bei der gefährlichsten Art, der Malaria tropica, kann es zu starkem Fieber, Krampfanfällen, Bewusstseinstrübungen, Nierenversagen, Durchfall, Lungenödem und Kreislaufkollaps kommen. 60 Prozent der Fälle enden tödlich.

    Behandelt wird die Malaria mit Medikamenten. Allerdings ist eine schnelle Erkennung wichtig. Je länger die Krankheit unbehandelt bleibt, umso gefährlich wird sie für den Menschen.

    Denn immer noch seien rund 3,2 Milliarden Menschen, fast die Hälfte der Weltbevölkerung, dem Risiko einer Malaria-Infektion ausgesetzt. Allein im vergangenen Jahr wurden in 95 Ländern 214 Millionen neue Ansteckungen registriert, über 400.000 Menschen starben.

    WHO: Malaria soll weiter ausgerottet werden

    Die WHO sei aber zuversichtlich, dass die Malaria bis zum Jahr 2030 in mindestens 35 Ländern ausgemerzt sein wird, erklärte Alonso. Darunter in sechs Staaten auf dem afrikanischen Kontinent, der am schwersten unter der Infektionskrankheit leidet. Dieses Ziel sei "ehrgeizig, aber erreichbar". Die WHO hat 2015 eine globale Strategie zur Malaria-Bekämpfung für die Jahre 2016 bis 2030 beschlossen.

    Im zurückliegenden Jahr habe es in den 54 Staaten der europäischen WHO-Region zum ersten Mal keine Malaria-Ansteckungen im eigenen Land mehr gegeben, teilte die WHO mit. 20 Jahre zuvor seien in Staaten dieser Region noch rund 90 000 Menschen mit Malaria infiziert worden. Gefährliche Malaria: Was Reisende wissen müssen

     Zur Europa-Region der WHO gehören auch Länder, die geografisch außerhalb des Kontinents liegen wie Israel oder Usbekistan. Noch vor sieben Jahrzehnten war Malaria in Südeuropa laut WHO eine endemische Krankheit, besonders betroffen seien der Balkan, Italien, Griechenland und Portugal gewesen. 

    Außerhalb der Europa-Region haben 2014 laut WHO weitere acht Länder "Null Fälle" von lokalen Malaria-Infektionen gemeldet, unter ihnen Argentinien, Sri Lanka und die Vereinigten Arabischen Emirate. 

    Forschungen für Malaria-Impfstoff geben Grund zur Hoffnung

    Über die Zielstellungen bis 2030 hinaus können wesentliche Erfolge bei der Malaria-Bekämpfung nach Einschätzung Alonsos wahrscheinlich nur noch mit neuen Mitteln und Technologien erreicht werden, die bisher nicht zur Verfügung stünden. Grund zur Hoffnung böten Zwischenergebnisse jüngster Forschungen für einen Malaria-Impfstoff. 

    Dazu habe die WHO für 2016 eine Reihe von Pilotprojekten in mehreren afrikanischen Ländern empfohlen. "Neue Technologien müssen einhergehen mit einer starken politischen Entschlossenheit und der Bereitstellung finanzieller Mittel", sagte Alonso. So müssten zur Erreichung der WHO-Ziele für die Malaria-Bekämpfung die weltweiten jährlichen Aufwendungen dafür von derzeit 2,5 Milliarden auf 8,7 Milliarden Dollar gesteigert werden (7,75 Milliarden Euro). dpa/AZ

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