Zum Schluss, dass Nichtraucher einfach glücklicher sind, kamen britische Forscher. Wenn man mit dem Rauchen aufhört, hebt das die Stimmung mindestens so wie eine eine Behandlung mit Anti-Depressiva, schrieben die Wissenschaftler in einer am Freitag veröffentlichten Studie.
Die Forscher verglichen für ihre im Fachmagazin "British Medical Journal" erschienene Untersuchung 26 Studien zu dem Thema. Die untersuchten Raucher waren "mittelmäßig abhängig": Sie waren im Durchschnitt 44 Jahre alt und rauchten zwischen zehn und 40 Zigaretten am Tag. 48 Prozent waren Männer.
Vor ihrem Versuch, mit dem Rauchen aufzuhören, wurden die Probanten befragt. Die Befragungen wurden in einem Zeitraum von sechs Wochen bis sechs Monaten danach wiederholt.
Studie zum Rauchen: Positivere Sicht auf die Dinge
So gehen Länder gegen das Rauchen vor
Um in NORWEGEN Tabak oder Zigaretten kaufen zu dürfen, muss man älter als 18 Jahre sein. Tabakwaren dürfen zudem nicht deutlich sichtbar in Geschäften angeboten werden. Kioske, Supermärkte und andere Verkaufsstellen dürfen Glimmstängel nur noch «unter dem Ladentisch» lagern und von dort auf Anforderung verkaufen.
In den USA gibt es seit rund 25 Jahren Textwarnungen auf Zigarettenpackungen. Der geplante Aufdruck von Schockbildern wurde 2012 nach einer Klage von Tabakkonzern von einem Bundesgericht gestoppt. Entwürfe dafür zeigten unter anderem Menschen mit Atemmasken oder Löchern im Kehlkopf, aus denen Rauch quillt.
In AUSTRALIEN müssen Zigaretten in einheitlich schlammfarbenen Schachteln mit großflächigen Bildern von Krebsgeschwüren und Raucherlungen verkauft werden. Das höchste Gericht in Canberra wies 2012 eine Klage der Tabakindustrie gegen das 2011 beschlossene Verpackungsgesetz ab.
KANADA zwang im Jahr 2000 große Hersteller dazu, Bilder und Texte mit Warnhinweisen auf die Packungen zu drucken. Die Fotos von leeren Kinderbetten oder Raucher-Porträts sind sehr eindringlich, vermeiden aber den Ekel-Faktor.
BRASILIEN setzt dagegen auf besonders drastische Abschreckung - bis hin zu Fotos von blutgetränkten Fehlgeburten in Zigarettenasche.
Diejenigen, denen es gelungen war, mit dem Rauchen aufzuhören, waren weniger depressiv, ängstlich oder gestresst. Vielmehr hatten sie eine positivere Sicht auf die Dinge als die, die mit dem Versuch gescheitert waren, auf das Rauchen zu verzichten. Die Besserung war der Studie zufolge sogar bei denjenigen feststellbar, die mentale Probleme hatten. Allerdings wurden die Ergebnisse nicht zu einem späteren Zeitpunkt überprüft.
Studienleiterin Genma Taylor von der Universität Birmingham äußerte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP die Hoffnung, dass die Ergebnisse einige falsche Vorstellungen beseitigen - beispielsweise die, dass Rauchen entspanne oder gegen Stress helfe. Sie hob hervor, dass der mentale Gesundheitszustand bei Rauchern schlechter sei.
Immer mehr Jugendliche sind Nichtraucher
Rauchen gilt seit langem als Auslöser für eine Reihe von Krankheiten, darunter Krebs und Herz-Kreislauf-Krankheiten. Was sich auch zunehmend herumzusprechen scheint. Deutsche Jugendliche im Alter von zwölf bis 17 Jahren etwa rauchen heute deutlich weniger als noch im Jahr 2001. Der Anteil rauchender Jugendlicher sank von 28 Prozent im Jahr 2001 auf zwölf Prozent im Jahr 2012, wie das Deutsche Krebsforschungszentrum mitteilte. Die Gründe dafür seien vor allem Tabaksteuererhöhungen und die Einführung der Nichtraucherschutzgesetze. Auch größere Warnhinweise auf Zigarettenpackungen und das Tabakwerbeverbot für Printmedien und Internet hätten zu der Entwicklung beigetragen. AZ, epd, afp