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Therapie: Wundermittel Sport: Bei Krebs hilft Patienten Bewegung

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Wundermittel Sport: Bei Krebs hilft Patienten Bewegung

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    Sport und Krebs - Passt das zusammen? Ja, sagen Experten. Durch die Bewegung können Krebspatienten Studien zufolge sogar ihre Lebensdauer verlängern.
    Sport und Krebs - Passt das zusammen? Ja, sagen Experten. Durch die Bewegung können Krebspatienten Studien zufolge sogar ihre Lebensdauer verlängern. Foto: Jens Kalaene (dpa), Symbol

    An Krebs erkrankte Patienten sollten neuen Studien zufolge Sport treiben. Denn die Ergebnisse zeigen, dass Bewegung Krebspatienten gut tut. Sie demonstrieren etwa, dass Brustkrebs-Patientinnen so ihre Lebensqualität verbessern und auch ihre Lebenserwartung deutlich verlängern konnten. Die Techniker Krankenkasse (TK) will deshalb ihr Angebot "Sport als Therapie" ab sofort auch auf die häufigsten Krebserkrankungen ausweiten. Voraussetzung dafür: eine individuell verordnete Sporttherapie mit dem Ziel, den Patienten mehrere Stunden pro Woche einer seiner Situation angemessenen mittleren Belastung auszusetzen.

    Sport und Krebs: Bewegung kann Krebspatienten helfen

    "Inaktivität ist an sich schon ein Risikofaktor für Krebs", sagt Professor Dr. Martin Halle von der Technischen Universität München (TUM). "Je eher wir damit beginnen, diese Inaktivität in eine Aktivität umzuwandeln, desto besser ist die Prognose des Tumorpatienten", so der Sportmediziner.

    Und so geht es: Schon während des ersten Krankenhausaufenthaltes stellt der Arzt einen aus mehreren Modulen bestehenden Behandlungsplan auf, der neben gesunder Ernährung, psychoonkologischer Betreuung und einem Gesundheits-Coaching noch während der Chemotherapie und Bestrahlung auch eine Sporttherapie vorsieht. Dabei wird das Trainingsprogramm individuell an die Therapie, die jeweilige Symptomatik und die subjektive Verfassung des Patienten angepasst: "Es geht darum, dass der Patient sich von Beginn an daran gewöhnt, selbst für sich etwas zu tun. Das ist gut für die eigene Psyche. Und die Bewegung fördert die Verträglichkeit der Chemotherapie", so Halle.

    "Hightech-Medizin und neue Behandlungsmethoden haben dafür gesorgt, dass die Prognose für viele Krebspatienten heute besser ist als noch vor 25 Jahren", sagt Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der TK. "Die Studienergebnisse machen aber deutlich, dass sich die individuellen Therapieergebnisse und Prognosen noch verbessern lassen, wenn Patienten sich aktiv an der Therapie beteiligen", so Ballast. 7 Tipps, um das Krebsrisiko zu senken

    Die meisten Krebspatienten in Deutschland erkranken an Darmkrebs

    Was Sie über Krebs wissen sollten

    Statistisch gesehen entwickelt jeder dritte Europäer im Laufe seines Lebens Krebs. In Deutschland erkranken etwa 395.000 Menschen jährlich neu, etwa 210.000 Menschen sterben an der Krankheit.

    Der Ausdruck Tumor wird als Überbegriff für gut- und bösartige Geschwülste verwendet.

    Von Tumoren werden sogenannte Systemerkrankungen unterschieden, wie Blutkrebs (Leukämie) oder Lymphdrüsenkrebs.

    Tumore gehen auf krankhafte Veränderungen zurück, die eine gesunde Zelle in eine unkontrolliert wachsende Zelle umwandeln.

    Gemäß den aktuellen Zahlen der Deutschen Krebsgesellschaft ist bei Männern die häufigste Krebsart mit jährlich rund 63.000 Erkrankungen Prostatakrebs. Bei Frauen ist dies Brustkrebs mit jährlich rund 70.000 Erkrankungen. Danach folgen Darmkrebs, Lungenkrebs, Harnblasenkrebs und Magenkrebs.

    Eine Form der Krebstherapie ist die Operation. Voraussetzung ist die frühzeitige Erkennung des Tumors. Neue Techniken wie Laserchirurgie und Endoskopie ermöglichen schonendere Operationen als noch vor Jahren.

    Die Chemotherapie ist die medikamentöse Behandlung von Krebserkrankungen. Dabei werden Stoffe verwendet, die ihre schädigende Wirkung möglichst gezielt auf bestimmte krankheitsverursachende Zellen beziehungsweise Mikroorganismen ausüben und diese abtöten oder in ihrem Wachstum hemmen.

    Die molekularbiologische oder auch zielgerichtete Krebstherapie ist ein junger Ansatz bei der Behandlung von Krebs. Während die Chemotherapie eher unspezifisch wirkt und auch gesunde Zellen schädigt, können durch neue Wirkstoffe Krebszellen zielgenau angegriffen werden.

    Bei bösartigen Tumoren kommt häufig auch die Strahlentherapie zum Einsatz. Vorwiegend wird Gammastrahlung, Röntgenstrahlung oder Elektronenstrahlung verwendet.

    Etwa zwei Drittel aller Krebserkrankungen werden durch Nikotinsucht, falsche Ernährung und Risikofaktoren in der Umwelt hervorgerufen. Neben gesunder Ernährung und Sport gilt ganz allgemein „bewusstes Leben“ als eine gute Methode der Krebsprävention.

    Krebserkrankungen sind in Deutschland die zweithäufigste Todesursache. Bei Frauen wird Brustkrebs am häufigsten diagnostiziert, bei Männern ist in den meisten Fällen die Prostata betroffen. Unterteilt man die Gesamtbevölkerung nicht nach dem Geschlecht, ist Darmkrebs die am häufigsten diagnostizierte Krebserkrankung hierzulande. AZ

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