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Foto: Sebastian Kahnert/Archiv (dpa)
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Energy-Drinks genießen keinen guten Ruf unter Medizinern. In den USA sollen nun Energy-Drinks bei einem Mann Hepatitis ausgelöst haben.

Energy-Drinks
08.11.2016

Täglicher Konsum: 50-Jähriger erkrankte an Hepatitis durch Energy-Drinks

Schon lange warnen Mediziner vor Nebenwirkungen von Energy-Drinks. Ein Fall von Hepatitis lässt sich wohl jetzt bei einem US-Amerikaner auf Energy-Drinks zurückführen.

Wer bis spät in die Nacht arbeiten oder lernen muss, greift gern zu den beliebten Wachmachern: Energy-Drinks gelten dank des hohen Gehalts an Koffein und dem Wirkstoff Niacin als aufweckend und leistungsfördernd. Unter Medizinern jedoch haben Energy-Drinks keinen guten Ruf. Sie könnten mitunter zu Bluthochdruck, Übelkeit, Erbrechen oder Herzrasen führen, heißt es. Besonders für Kinder kann der übermäßige Verzehr von Energy-Drinks schwere Folgen wie Herzmuskelerkrankungen haben. Ein Team aus Wissenschaftlern rund um Dr. Jennifer Nicole Harb des College of Medicine der Universität von Florida haben nun möglicherweise eine weitere Folge gefunden: Laut ihrem Fallbericht könnten Energy-Drinks ebenfalls verantwortlich für Hepatitis sein. Grund für diese Annahme ist ein 50-jähriger Patient.

Vier bis fünf Energy-Drinks täglich

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Die gefährlichsten Infektionskrankheiten der Welt
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Hepatitis C: Von einer Infektion mit Hepatitis C bemerkt der Betroffene zunächst nichts. Patienten müssen mit Medikamenten therapiert werden - eine Schutzimpfung gibt es nicht.

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Lungenentzündung: An Pneumonie sterben jährlich nahezu vier Millionen Menschen, vorwiegend Kinder.

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Ebola-Virus: Weltweit wahrgenommen wurde das Ebola-Virus zum ersten Mal im Jahr 1976. Bis zu 90 Prozent der Betroffenen überleben den schweren Krankheitsverlauf nicht.

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Lepra: In Europa ist Lepra längst ausgerottet. Doch in vielen Teilen Asiens, Afrikas und Lateinamerikas zerstört die heimtückische Krankheit weiter das Leben von Menschen.

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Cholera: Cholera ist eine bakterielle Infektionskrankheit vorwiegend des Dünndarms. unbehandelten Erkrankung kann bis zu 60 Prozent betragen.

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Malaria: Tritt vorallem in den Tropen auf und wird von den Anophelesmücken übertragen. Pro Jahr erkranken noch etwa 300 Millionen Menschen, mehr als 1 Million Menschen sterben.

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Tuberkulose: Auch "Schwindsucht" genannt. In Ländern mit schlechter medizinischer Versorgung sterben jährlich rund 1,7 Millionen Menschen an Tuberkulose.

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Das Dengue-Virus: Es wird durch Stechmücken in tropischen und subtropischen Gebieten auf den Menschen übertragen. Bis zu 15 Prozent der Betroffenen überleben die Erkrankung nicht.

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Aids: Der Immunschwäche Aids sind weltweit bislang mehr als 25 Millionen Menschen zum Opfer gefallen.

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Die Pest: Der schwarze Tod konnte bis heute nicht ausgerottet werden. Die Pest wird mit Antibiotika behandelt. Bei frühzeitiger Erkennung bestehen gute Chancen auf Heilung.

Der Mann wurde unter anderem wegen Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und dunklem Urin im Krankenhaus behandelt. Untersuchungen der behandelnden Ärzte ergaben eine Erkrankung an Hepatitis, einer schweren Entzündung der Leber. Nachdem die gängigen Auslöser für Hepatitis wie beispielsweise übermäßiger Alkoholkonsum, ein viraler Infekt, die Einnahme bestimmter Medikamente oder eine genetische Bedingung ausgeschlossen werden konnten, erfuhren die Mediziner ein wichtiges Detail: Der Patient hatte in den letzten drei Wochen täglich etwa vier bis fünf Dosen Energy-Drinks getrunken.

Forscher warnen vor übermäßigem Konsum von Energy-Drinks

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Foto: Fotolia
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Energy-Drinks haben bei einem 50-Jährigen aus den USA Hepatitis ausgelöst. Er trank drei Wochen lang täglich mehrere Dosen Energy-Drink.

Die Mediziner behandelten den Patienten schließlich mit Medikamenten für Hepatitis - und ordneten eine strikte Abstinenz für Energy-Drinks an. Die Werte und der Zustand des Mannes verbesserten sich daraufhin, was die Ärzte in ihrer Annahme bestätigte: Energy-Drinks seien in diesem Fall vermutlich der Auslöser der Hepatitis-Erkrankung gewesen.

Durch den täglichen Konsum von Energy-Drinks hatte der Patient sich demnach vermutlich durch den hohen Gehalt an Niacin vergiftet. In Energy-Drinks sorgt ebendieses Niacin für den Wachmacher-Effekt, denn es gilt als stoffwechselfördernd. Die Forscher wiesen nun darauf hin, dass andere Mediziner bei Hepatitis-Erkrankungen ebenfalls untersuchen sollten, ob Energy-Drinks im Zusammenhang stehen können. AZ

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