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Krebs: Alkohol: Über 350.000 Menschen sterben jährlich an Krebs

Krebs

Alkohol: Über 350.000 Menschen sterben jährlich an Krebs

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    Mehr als 700.000 Menschen erkranken jählich wegen ihres Alkoholkonsums an Krebs.
    Mehr als 700.000 Menschen erkranken jählich wegen ihres Alkoholkonsums an Krebs. Foto: Patrick Pleul, dpa /Symbolbild

    Am Mittwoch ist eine Studie der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) veröffentlicht worden, die festgestellt hat, dass mehr als 700.000 Menschen jedes Jahr aufgrund ihres Alkoholkonsums an Krebs erkranken. 365.000 Todesfälle von Patienten mit Leber-, Speiseröhren-, Darm-, Hals- oder Brustkrebs stehen demnach mit Alkohol im Verbindung, so heißt es in der Studie.

    Alkohol erhöht vor allem Brustkrebs-Risiko

    Die häufigsten Krebsarten in Deutschland

    Prostatakrebs: Er ist mit rund 65.000 Neuerkrankungen jährlich der häufigste bösartige Tumor bei Männern. Über 12.000 Männer sterben pro Jahr daran. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 83 und 94 Prozent. Risikofaktoren: Männliche Geschlechtshormone sind mit dafür verantwortlich; genetische Vorbelastung.

    Darmkrebs nennt man alle Krebserkrankungen, die den Dickdarm, den Mastdarm oder den After betreffen. Mit 16 Prozent ist er die zweithäufigste Krebsart und mit zwölf bis 14 Prozent die zweithäufigste Krebstodesursache. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 53 und 63 Prozent. Risikofaktoren sind Übergewicht, Bewegungsmangel, ballaststoffarme und fettige Kost, Alkohol, Tabak, erbliche Vorbelastung. Vorsorge ist ab dem 50. Lebensjahr kostenlos.

    Lungenkrebs ist in Deutschland sowohl für Männer als auch für Frauen die dritthäufigste Krebserkrankung. 32.500 Männer und 14.600 Frauen erkranken jährlich daran. Die Prognose für diesen Krebs ist nicht gut: 26 Prozent der erkrankten Männer und zwölf Prozent der Frauen sterben daran. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 13 und 17 Prozent bei Männern, zwischen 13 und 19 Prozent bei Frauen. Risikofaktoren sind Rauchen, Asbest- oder Radonbelastung. Obst und Gemüse wirken sich schützend aus.

    Brustkrebs (bei Frauen) Über 60.000 Frauen erkranken daran. Im Schnitt sind sie dann 64 Jahre alt. Seit 1990 geht die Zahl der Erkrankten zurück. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 83 und 87 Prozent. Risikofaktoren sind Kinderlosigkeit, ein höheres Alter bei der ersten Geburt, der späte Eintritt in die Wechseljahre, Einnahme der Pille, Alkohol, Rauchen, Bewegungsmangel.

    "Viele Menschen wissen nicht, dass Alkohol Krebs hervorrufen kann", sagte der Ko-Autor der Studie, Kevin Shield. Dabei zeigt der Bericht, der auf Zahlen aus 2012 beruht, dass Alkohol fünf Prozent der jährlichen Neuerkrankungen an Krebs und 4,5 Prozent der Todesfälle verursacht. Gerade Patienten in wohlhabenden Regionen sind betroffen: Australien, Nordamerika und Europa. Der Schwerpunkt liege hier aber auf den osteuropäischen Ländern. Gefährdet seien auch Schwellenländer wie Indien und China.

    Wie man Brustkrebs frühzeitig erkennen kann

    Brustkrebs ist mit etwa 31 Prozent die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Seit den 80er Jahren hat sich die Zahl der Fälle verdoppelt: Über 70.000 Mal im Jahr stellen Ärzte die Diagnose „Mammakarzinom“, gut 17.000 Frauen sterben jährlich daran.

    Experten empfehlen Frauen, ein Mal im Monat die Brust im Spiegel anzuschauen und abzutasten. Etwa 60 bis 70 Prozent aller Geschwulste werden auf diese Weise von Frauen selbst entdeckt. Umfragen zufolge tastet jedoch ein Drittel der Frauen die Brust nie ab.

    Die ärztliche Tastuntersuchung ist Teil des gesetzlichen Krebs-Früherkennungsprogramms ab dem 30. Lebensjahr. Ein Mal jährlich werden die Brustdrüsen und die Lymphknoten in den Achselhöhlen, am Schlüssel- und Brustbein abgetastet, die Form und Größe der Brust und Brustwarzen kontrolliert.

    Die medizinische Tastuntersuchung wird von blinden Frauen durchgeführt und in Bayern bislang in sieben Arztpraxen in Gunzenhausen, Nürnberg, Fürth, Erlangen, München, Ottobrunn und Vilshofen durchgeführt. Die Untersuchung kostet 46,50 Euro. Zwölf Krankenkassen übernehmen die Kosten derzeit.

    Zusätzlich zur jährlichen Tastuntersuchung werden Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre schriftlich zur Röntgen-Mammografie eingeladen. Dies ist Bestandteil des gesetzlichen Früherkennungsprogramms.

    Bei der Mammografie wird jede Brust von zwei Seiten geröntgt. Damit die dargestellten Gewebsschichten möglichst dünn sind, wird die Brust zwischen zwei Plexiglasscheiben gepresst. Das kann unter Umständen schmerzhaft sein. (sok)

    Die Studie belegt, dass Alkoholkonsum vor allem das Risiko für Brustkrebs erhöht. Bei mehr als einem Viertel der 704.000 jährlich neu diagnostizierten Krebsfälle im Zusammenhang mit Alkohol tritt diese Krebsart auf, gefolgt von Darmkrebs (23 Prozent). In einer früheren Studie hatte Shield bereits herausgefunden, dass schon eine verhältnismäßig geringe Dosis an Alkohol - weniger als zwei Gläser Wein pro Tag - das Brustkrebsrisiko um fünf bis zehn Prozent erhöhen kann. afp/sh

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