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Versteigerung: Fünf Nikoläuse für den guten Zweck

Versteigerung

Fünf Nikoläuse für den guten Zweck

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    Albert Greis hat in diesem Jahr noch einmal Nikoläuse gemalt.
    Albert Greis hat in diesem Jahr noch einmal Nikoläuse gemalt. Foto: Katja Röderer

    In Wirklichkeit gibt es natürlich nur einen Nikolaus. Jedes Kind weiß das und es soll auch in diesem Jahr nicht daran gerüttelt werden. Lediglich in einer Scheune in Wagesenberg bei Pöttmes liegen die Dinge etwas anders. Wer sich hier zwischen all den Nikoläusen umsieht, geriet ins Grübeln. Kann es tatsächlich nur einen geben? Es ist nicht leicht, einen Favoriten unter den großen, mittleren, kleinen, dicken und dünnen Holzstumpen auszumachen, denen der Maler Albert Greis einzigartige Gesichter verliehen hat. Wer noch einen ergattern will, kann jetzt an unserer Versteigerung für einen guten Zweck teilnehmen. Die Aichacher Nachrichten haben fünf handsignierte Unikate zu vergeben, die Albert Greis für diese Aktion gestiftet hat. Der Erlös kommt der Kartei der Not, dem Leserhilfswerk der Augsburger Allgemeinen, zugute. Damit werden Menschen in der Region unterstützt, die unverschuldet in Not geraten sind (Teilnahmebedingungen siehe Infoartikel). Es sind wahrscheinlich die letzten Nikoläuse von Albert Greis. Nach dieser Saison soll endgültig Schluss sein, erzählt der 59-Jährige. Im Moment fertigt er mit seinem Team die letzten der etwa 160 Einzelstücke an. Kein Exemplar gleicht dem anderen. Dem einen verpasst der Künstler eine Sonnenbrille, dem anderen einen auffällig schelmischen Blick. Wer besonderen Wert auf das traditionelle Erscheinungsbild legt, wird wohl einen Nikolaus mit Mitra wählen. Albert Greis hat sie mit Blattgold verziert. Die meisten Nikoläuse tragen rote Zipfelmützen. Und fast alle linsen über eine Brille. „Der Nikolaus ist eben ein alter Mann und da sieht er natürlich schlecht“, erklärt Albert Greis. Hinter ihm brummt ein Heizstrahler, mit dem die Scheune notdürftig gewärmt wird, während Albert Greis mit seinen Helfern filigrane Zeichenarbeiten an den Birkenstämmen vornimmt. Es werde nur wetterfeste Farbe verwendet, berichtes der Maler. Bevor der Nikolaus seinen Gesichtsausdruck bekommen kann, muss das Holz konvex abgeschliffen werden. Albert Greis ist dieser Arbeitsschritt wichtig, weil der Nikolaus nur dann später auch den Betrachter anschauen wird – ganz gleich, aus welcher Perspektive. Die Nachfrage sei in früheren Jahren schon enorm gewesen, erzählt der Künstler, der außerhalb der Nikolausproduktion als Body-Painter arbeitet und einem kaufmänischen Beruf nachgeht. Angefangen hatte er mit den Nikoläusen vor etwa 15 Jahren. Zunächst sei es nur ein Spaß gewesen, erinnert sich seine Frau Erna Greis. Ihr Mann habe einer Freundin einen Nikolaus auf ein kleines Holzstück gemalt, weil die es sich gewünscht hatte. Es wurden schließlich immer mehr. Nach zehn Jahren Nikolaus-Pause nahm der Künstler aus dem Aindlinger Ortsteil Hausen im vergangenen Jahr Pinsel und Air-Brush noch einmal zur Hand. Immer wieder kämen Leute, die gerne einen Nikolaus hätten, „so wie der Nachbar einen hat“.

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