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Wohin tote Tiere „verschwinden“

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Wohin tote Tiere „verschwinden“

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    Tote Tiere und Schlachtabfälle, zum Beispiel auch mit radioaktiver Strahlung belastete Wildschweine, werden abgeholt und in der Tierkörperbeseitigungsanlage in Kraftisried entsorgt.
    Tote Tiere und Schlachtabfälle, zum Beispiel auch mit radioaktiver Strahlung belastete Wildschweine, werden abgeholt und in der Tierkörperbeseitigungsanlage in Kraftisried entsorgt.

    Aichach-Friedberg Es läuft geräuschlos und effizient und der normale Mensch bekommt es eigentlich gar nicht mit – er will es vermutlich auch gar nicht. Fleisch ist ein Lebensmittel und soll für viele günstig sein. Wie es erzeugt und verarbeitet wird, interessiert nur einen Teil der Verbraucher. Jeden Tag gehen Tiere ein oder werden geschlachtet – aber wohin gehen die Kadaver und Abfälle? Sie verschwinden nicht, sie werden verarbeitet. Im vergangenen Jahr wurden allein im ZTA-Gebiet mit acht Landkreisen in der Region (siehe Infoartikel) 24000 Abholungen bei Tierhaltern und 2500 bei Schlachtbetrieben registriert und rund 10000 Tonnen tierisches Material entsorgt. Dazu fahren Lastwagen zu Mastbetrieben und laden Kadaver ein, sie nehmen auch radioaktiv belastete Wildschweine bei Jägern mit und sie entsorgen die Abfälle beim Metzger, die nicht zu Lebensmittel verarbeitet werden können. In Tierkörperbeseitigungsanlagen enden aber auch Elefanten aus dem Zoo oder zum Beispiel Wale, die an der Nordseeküste stranden. Wie gesagt läuft das geräuschlos. ZTA-Geschäftsführer Max Rössle kann sich aber auch an ganz andere Zeiten erinnern: „Sehr emotionale Zeiten.“ Vor allem als zur Jahrtausendwende die BSE-Seuche ausbrach und die Krise geradezu hysterische Züge annahm. Tiermehl durfte nicht mehr verfüttert werden, sondern musste verbrannt werden. In dieser Krise habe der Zweckverband seine Bewährungsprobe bestanden, sagt Rössle. Vor 20 Jahren wurde der ZTA gegründet und er ist von Beginn an Geschäftsführer. Zuvor waren die acht Landkreise durch eine sogenannte Zweckvereinbarung verbunden und mit diesem Konstrukt wäre es sehr schwierig gewesen, durch diese Krise zu kommen, ist Rössle überzeugt. Vor Kurzem hat die letzte Verbandsversammlung mit ihm als Geschäftsführer im Landratsamt Aichach stattgefunden – er ist im Hauptberuf Geschäftsführer der Baugenossenschaft Aichach und der Wohnbau-Gesellschaft des Landkreises Aichach-Friedberg und geht zum Jahresende in Ruhestand.

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