Etwas kleiner als sonst viel die Jubeltraube bei den Basketballern des TSV Aichach beim Gastspiel in Meitingen aus. Mit nur sechs Mann waren die Paarstädter bei der dritten Meitinger Mannschaft in der Bezirksliga angetreten. Umso größer viel die Punktausbeute beim 116:50-Erfolg aus.
Denn beim Tabellenschlusslicht lief es beim Team von Trainer Marius Stancu: „Wir haben echt viel getroffen. Das war eine starke Leistung von meinen Spielern.“ Mit Henoch Nya-Ekombo, Adrian Winkler und Paul Klobe waren gleich drei Leistungsträger in Meitingen verhindert. Dazu fehlte Neuzugang und Center Yevgeniy Filipenko. Deshalb schrieb sich sogar der Coach auf den Spielberichtsbogen: „Man weiß ja nie, was passiert. Wenn ein Spieler fünf Fouls hat und raus muss, dann wird es eng“, erklärt Stancu. Doch der Coach musste nicht die Klamotten wechseln. Das Trikot blieb im Koffer, weil seine Jungs den Gegner auch so im Griff hatten. „Wir hatten wenig Probleme mit Meitingern.“
Die Nachwuchsspieler springen in die Bresche
Von Beginn an gaben die Aichacher den Ton an. Nach dem ersten Viertel betrug der Vorsprung bereits mehr als 20 Punkte. Doch die Gäste ließen trotzdem nicht nach und erhöhten bis zur Pause auf 64:27. Stancu ließ nun viel durchwechseln, also zumindest, was die Bank hergab. Doch alle taktischen Umstellungen taten dem Lauf der Aichacher keinen Abbruch. In der zweiten Hälfte ließ Stancus Team gerade einmal 23 Punkte der Meitinger zu und traf vorne weiterhin konstant. Allein im dritten Viertel schafften die Aichacher 29 Punkte. Am Ende stand ein nie gefährdeter Sieg. Dennoch blieben die Gäste unter dem Hinspielergebnis. Damals schoss die Stancu-Truppe den Gegner mit 134:40 aus der Halle.
Gegen die junge Meitinger Mannschaft agierten die Aichacher, anders als im Topspiel gegen Buchloe, mit einer Zonenverteidigung. Sie ließen dem Gegner mehr Raum, bei Fehlwürfen schaltete der TSV dann aber blitzschnell um. Den Aufbauspieler gab Trainersohn Dennis Stancu, der die Angriffe immer wieder einleitete. „Er hat sich für das Team reingehängt. Erst durch seine Arbeit haben die anderen punkten können“, so Stancu, der explizit das ganze Team lobt. Besonders beeindruckt hätten ihn aber die Nachwuchsspieler Kirill Klein und Philipp Kolb, die endlich zeigen konnten, was in ihnen steckt: „Sie konnten sich beweisen und Spielpraxis sammeln. Ein starker Auftritt.“ Kolb kam auf starke 21 Punkte, versenkte drei Dreier und war damit drittbester Aichacher Punktesammler. Klein steuerte acht Punkte zum ungefährdeten Sieg bei.
Die Aichacher Werfer sind ligaweit top
Bester Werfer aufseiten der Paarstädter war erneut Topscorer Alex Eberlein. Ganze 42 Punkte erzielte der 26-Jährige und damit sogar zwei mehr als beim klaren Hinspielerfolg. Erneut war der schnelle Außenspieler oft nur durch Fouls zu bremsen. Zehn seiner 16 Freiwürfe verwandelte er, dazu kamen 13 Treffer aus dem Feld. Mit fast 24 Punkten pro Spiel ist Eberlein der beste Werfer der Liga. Auch Teamkollege Konstantin Dwaliawili gehört mit durchschnittlich 18 Punkten zu den besten Werfern der Bezirksliga. Gegen Meitingen gelangen ihm 26 Punkte.
Mit dem Pflichtsieg verteidigten die Aichacher Rang drei. Für den Aufstieg wird es aber wohl nicht mehr reichen. Denn Konkurrent VfL Buchloe gewann sein Spiel gegen den viertplatzierten TV Augsburg und liegt weiter zwei Punkte vor den Aichachern. Außerdem haben die Unterallgäuer noch ein Spiel in der Hinterhand. Trainer Marius Stancu beschreibt die Situation wie folgt: „Wir hatten natürlich auf einen Ausrutscher der Buchloer gehofft. Wir dachten, die Niederlage gegen uns hätte noch Nachwirkungen.“ Denn am Spieltag zuvor verwies der TSV Aichach den Konkurrenten beim 88:78 in seine Schranken. Dennoch wird es für die Paarstädter wohl nichts mehr mit der Bezirksoberliga: „Das ist uns schon klar, aber wir werden trotzdem weiter Gas geben.“ Bereits am Sonntag sind die Aichacher wieder gefordert. Dann geht es zum TV Augsburg.
TSV AichachEberlein (42), Dwaliawili (26), Kolb (21), Oksche (13), Klein (8), D. Stancu (6)