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Ringen: Aichacher Aufstiegsambitionen

Ringen

Aichacher Aufstiegsambitionen

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    Den Gegner fest im Griff: Mit Martin Klopf hatte sich im vergangenen Jahr ein Ringer des Bundesligisten Johannis Nürnberg dem Aichacher Lager angeschlossen. Trainer Oguz Özdemir will mit seinem Team zunächst in die Oberliga aufsteigen. Mittelfristig hat er sogar noch ein höheres Ziel.
    Den Gegner fest im Griff: Mit Martin Klopf hatte sich im vergangenen Jahr ein Ringer des Bundesligisten Johannis Nürnberg dem Aichacher Lager angeschlossen. Trainer Oguz Özdemir will mit seinem Team zunächst in die Oberliga aufsteigen. Mittelfristig hat er sogar noch ein höheres Ziel.

    Seitdem den Ringern das Aus bei Olympia drohte, sind die Verbandsfunktionäre zum Handeln gezwungen. Zwar konnten sie das schlimmste Übel, begleitet von öffentlichen Sympathiebekundungen, abwenden, allerdings wird die geschichtsträchtige Sportart wiederholt auf dem Prüfstand des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) stehen – so viel scheint sicher. Weitere Veränderungen sind nötig.

    Davor, sich zurückzulehnen, hat Schwabens Ringerchef Georg Jocher bereits vor einem Jahr gewarnt. Die Anstrengungen, die begonnen worden seien, meinte der Meringer damals, müssten fortgesetzt werden. Reformen wurden auf den Weg gebracht, das Regelwerk verändert, um die Attraktivität für Zuschauer zu steigern. Dies wirkte sich in der vergangenen Saison aus.

    Weil Gewinnrunden abgeschafft wurden, ein Kampf nur noch zweimal drei Minuten dauert und alle Punkte addiert werden, zogen sich die Duelle nicht mehr in die Länge. Ringen ist verständlicher und fairer geworden. „Das kommt guten Technikern entgegen“, berichtet Oguz Özdemir, Trainer des TSV Aichach.

    Vor der kommenden Saison, die am Samstag für Aichach in der Bayernliga beginnt, kommt die nächste Neuerung hinzu: Die Gewichtsklassen werden angepasst. Grob gesagt, dürfen die Kämpfer schwerer sein. Dies kommt den Sportlern entgegen, die bisher vor dem Wiegen leichter werden mussten. Durchwegs überzeugt ist Özdemir jedoch nicht, für den Nachwuchs entstünden Nachteile. „Der Sprung von den Junioren zu den Erwachsenen ist dadurch sehr groß geworden“, erklärt der 35-Jährige. Rund zehn Kilo betrage der nun.

    Özdemir wird sich mit den Gegebenheiten auseinandersetzen, wird es nehmen, wie es kommt. Er und seine Mannschaft gehen mit hoher Erwartungshaltung in die Saison, die auswärts beim ASV Au/Hallertau und Özdemirs Trainerkumpel Mustafa Calik beginnt (19.30 Uhr).

    Jahrelang übte sich Özdemir in Zurückhaltung, sprach teils sogar nur von Klassenerhalt. Davon ist nichts mehr übrig geblieben. Özdemir denkt in dieser Saison und in Zukunft groß: „Wir wollen in die Oberliga aufsteigen.“ Den Grund liefert der Trainer unmittelbar nach: „Die Mannschaft hat diesen Wunsch geäußert.“ Und weil Özdemir gerade markige Worte wählt, legt er noch nach. Mittelfristig will er mit dem Verein in der 2. Bundesliga auf die Matte gehen. „Dort, wo der TSV Aichach hingehört.“

    Özdemir, der als Szene-Kenner gilt und mit seinem Namen wiederholt Talente nach Aichach geholt und dort ausgebildet hat, sieht die Rahmenbedingungen gegeben. Die Ringerabteilung sei in einen starken Hauptverein eingebunden, betont er, und die Vierfachturnhalle reiche als Wettkampfstätte absolut aus.

    Zunächst müssen die Aichacher den ersten Schritt machen, die Bayernliga nach oben verlassen. Dass dies nicht einfach wird, ist Özdemir bewusst. Er spricht von einer ungemein ausgeglichenen Liga, die für die Aichacher zum Problem werden könnte. „Ich bin davon überzeugt, dass der Meister nicht ohne Niederlage auskommen wird“, so Özdemir. Als den gefährlichsten Konkurrenten sieht er den RSV Schonungen an, der „bullenstark“ sei.

    Von seiner Mannschaft ist der Trainer uneingeschränkt überzeugt. Für ganz oben hat es für das etablierte Bayernliga-Team bisher nicht gereicht, weil die Konstanz in den Leistungen und den ganz jungen Ringern Erfahrung fehlte. Nun sieht Özdemir seine Mannschaft in der Entwicklung aber einen Schritt weiter.

    Außerdem haben die Entscheider Özdemir, Co-Trainer René Stange und Abteilungsleiter Robert Held ihre Mannschaft punktuell verstärkt. Nach Martin Klopf im vergangenen Jahr hat sich mit Marc Pöhlmann, 21, ein weiterer Ringer des Bundesligisten Johannis Nürnberg dem Aichacher Lager angeschlossen. Pöhlmann ringt in den Gewichtsklassen 86 bis 98 Kilogramm Griechisch-Römisch und im Freistil und hat bereits zweimal als Jugendlicher an Europameisterschaften teilgenommen. Neuzugang Adil Chelebi, 16, dreimaliger bulgarischer Jugendmeister, ist zunächst für die zweite Mannschaft eingeplant.

    Inzwischen hat Özdemir einen illustren Kader um sich geschart, der die Aichacher Ambitionen unterstreicht. Taktische Überlegungen dürften an den Wettkampftagen entscheiden, welche ausländischen Athleten Özdemir einsetzt. Erst kurz vor dem Wiegen beendet er meist seine Geheimniskrämerei – so wie es alle seine Trainerkollegen gerne machen.

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