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Fußball: Ein Oberfranke will dem BCA helfen

Fußball

Ein Oberfranke will dem BCA helfen

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    Brasilianer sollen keine Freigabe erhalten
    Brasilianer sollen keine Freigabe erhalten

    Güray Özkan, 45, hat Wort gehalten. Unmittelbar nachdem sich der BC Aichach in der vergangenen Woche von seinem bisherigen Trainer Sascha Hrnjacki getrennt hatte, hatte der Sportliche Leiter angekündigt, schnell eine Lösung zu präsentieren. Am Dienstagnachmittag stellte er Christian Seidel vor. Dieser soll den Fußball-Kreisligisten als Spielertrainer vor dem Abstieg bewahren. Dass er sich auf eine äußerst anspruchsvolle Aufgabe eingelassen hat, ist Seidel bewusst. „Es wird ein hartes Stück Arbeit. Wir haben nur ein Ziel: den Klassenerhalt“, erklärt er im BCA-Geschäftszimmer.

    Seidel, 32, gebürtiger Oberfranke, wohnt seit Kurzem mit seiner Frau in Kühbach. Ab 1. März wird der Polizist in Aichach arbeiten, noch schiebt er in Bamberg Dienst. Özkan ist sichtlich froh, den groß gewachsenen Defensivspieler überzeugt zu haben. Über mehrere Ecken von Seidels Verwandtschaft kam der Kontakt zum BC Aichach zustande. Schriftlich fixiert ist nichts. Es wirkt, als wollten Özkan und Seidel zunächst austesten, wie gut sie miteinander können. „Aber ich denke, wir können langfristig mit ihm planen“, sagt Özkan.

    Hinter eine wichtige Personalie kann der Sportliche Leiter damit einen Haken setzen. Was bleibt ist die Herausforderung, bis zum Start in die Frühjahrsrunde, Mitte März, eine Mannschaft auf die Beine zu stellen. Özkan behauptet von sich, gute Kontakte zu pflegen; er führe derzeit Gespräche mit Spielern aus der Umgebung, aus unterschiedlichen Spielklassen. Zudem soll Andreas Tischner (pausiert) wieder auflaufen. Özkan weiß, er müsse in der Rückrunde beim Kader improvisieren. „Das A und O ist die Mannschaft“, sagt er.

    Noch ist unklar, auf welche Spieler der neue Trainer zurückgreifen kann. Fragezeichen stehen hinter allen Kickern, die Ex-Trainer Hrnjacki, 44, mitgebracht hatte. Einen neuen Torhüter braucht der BCA sicher, den finanziellen Forderungen von Miodrag Stojanovic wollte Özkan nicht nachkommen. Ein Verbleib der serbischen Spieler, vor allem der Gast-Brasilianer, gilt als unwahrscheinlich. Özkan macht deutlich, er habe eine Zusage, dass die Brasilianer die Rückrunde beim BCA absolvieren, wenn Flugtickets bezahlt sind und eine Unterkunft besorgt wird. Er stellt klar: „Wir haben die Pässe. Von uns werden sie keine Freigabe bekommen.“ Er sagt aber auch: „Wir planen ohne die Brasilianer.“

    Der neue Spielertrainer Seidel ist gewohnt, Mannschaften in schwierigen Situationen zu übernehmen, mit der fränkischen SpVgg Lettenreuth hat er Ähnliches erlebt. Als der Verein nach der Spielklassenreform den Aufstieg in die Landesliga verpasste, blieb ein Häuflein von vier Kickern. „Ich weiß, wie schwierig es ist, wenn man keine Spieler hat“, bekräftigt Seidel. Den Abstieg mit Lettenreuth konnte er 2013 nicht verhindern. Als Spieler schnürte der 32-Jährige die Schuhe für seinen Heimatverein TSC Mainleus, den ATS Kulmbach, TSV Melkendorf und TSV Thurnau.

    Özkan bemüht sich, Zuversicht auszustrahlen. Dass die Arbeit mit Hrnjacki nicht langfristig sein würde, habe er schnell gemerkt. Özkan betont: „Was war, ist für mich abgehakt. Ich muss schauen, dass alles wieder Normalität bekommt.“ Erst seit drei Wochen ist der Geschäftsmann im Amt, nun plant er schon tatkräftig die Zukunft des Traditionsvereins. Spricht von „wir“ und „uns“, wenn es um den BC Aichach geht. Und davon, dass er das 100-jährige Bestehen in knapp drei Jahren feiern wolle.

    Langfristig soll es mit dem BC Aichach aufwärtsgehen. Özkan forcierte bei seinem Amtsantritt den Ausstieg der Jugendmannschaften aus der JFG Wittelsbacher Land. Schon in der Winterpause kündigt er Veränderungen an. Peter Elbl, ehemaliger B-Jugend-Trainer des TSV Aindling, wird nach dem Jahreswechsel die A-Junioren betreuen. Außerdem will Özkan drei, vier neue Spieler für die U19 gewinnen, um deren Kader zu erweitern.

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