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Jugendfußball: Holpriger Start

Jugendfußball

Holpriger Start

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    Bis zu den Knöcheln im Schlamm – die JFG Wittelsbacher Land hat neun Monate nach ihrer Gründung schon einige Baustellen zu beackern.
    Bis zu den Knöcheln im Schlamm – die JFG Wittelsbacher Land hat neun Monate nach ihrer Gründung schon einige Baustellen zu beackern. Foto: Archivfoto: Karl Michl

    Aichach Neun Monate sind im Fußball eine lange Zeit. Viele Spieler haben in dieser Zeit schon in drei Vereinen gespielt, einige Trainer schon zwei Kündigungen erhalten. Es ist ein schnelllebiges Geschäft. Auch im Jugendbereich. Das muss neun Monate nach ihrer Gründung auch die JFG Wittelsbacher Land erfahren. Nicht nur Spieler und Trainer haben dem Verein seit März vergangenen Jahres den Rücken gekehrt. Nun ist auch noch die Stelle des Vorsitzenden vakant. Joachim Keckeisen lässt das Amt nämlich vorerst ruhen.

    Berufliche Gründe zwingen ihn dazu: „Ich werde dem Verein auch in Zukunft mit Rat und Tat zur Seite stehen“, sagt der scheidende Vorsitzende. „Aber ich bin an einem Punkt angelangt, an dem etwas liegen bleibt. An dem man sich nicht mehr so um alles kümmern kann, wie es nötig wäre. Und da ist es besser zu gehen.“ Die Entscheidung fiel Keckeisen nicht leicht, aber der Beruf ginge eben vor. So muss er sein „Baby“ nun vorzeitig verlassen.

    Bis zu den noch nicht terminierten Neuwahlen wird Keckeisen dem Verein weiter vorstehen: „Die Ausschreibung der außerordentlichen Wahlen wird aber seine letzte Amtshandlung sein“, sagt Jakob Lapperger, Sportlicher Leiter des BC Aichach und Ausschussmitglied der JFG. „Wenn wir bis Mitte Februar einen neuen Kandidaten gefunden haben, sind wir gut in der Zeit.“

    Es ist nicht der erste Verlust, den die JFG verkraften muss. Im vergangenen September trat auch der dritte Vorstand des jungen Vereins zurück. Manfred Braun musste aus familiären Gründen kürzertreten. Auch für sein Amt ist noch kein Nachfolger in Sicht. Von den im März gewählten drei Vorstandsmitgliedern – jeder der drei Fusionsvereine SC Griesbeckerzell (Keckeisen), SV Obergriesbach (Roland Lotter) und BC Aichach (Braun) durfte einen Posten besetzen – ist damit nur noch eine Person im Amt: zweiter Vorsitzender Roland Lotter. Von einer Führungskrise will bei der JFG allerdings niemand etwas hören: „Das waren alles persönliche Gründe, die zum Rücktritt führten“, sagt Lapperger. „Wir sind in der Breite gut aufgestellt. Was uns fehlt, sind Personen, die ganz oben stehen. Die kann man sich heute nicht aus dem Hut zaubern.“

    Es wird immer schwieriger, gewilltes Personal zu finden

    Das weiß auch Kreisspielleiter Rudi Hoffmann. Der Verbandsfunktionär stand der JFG schon in ihrer Entstehungszeit kritisch gegenüber – und sieht sich jetzt bestätigt: „Ich habe von Beginn an gewarnt“, sagt Hoffmann. „Es war klar, dass da Probleme auf die JFG zukommen. Ich hätte aber nicht gedacht, dass es schon so schnell passiert.“ Er ist gespannt, wie die JFG ihre Führungskrise in den Griff bekommen will. Zumal es immer schwieriger wird, gewilltes Personal zu bekommen: „Das bekommen auch wir beim Verband zu spüren.“

    Erschwerend kommt hinzu, dass neben Keckeisen und Braun auch der Spielleiter der A- und B-Junioren, Peter Weber, sein Amt aufgab. Auch aus persönlichen Gründen. Auch kurzfristig. Für ihn hat sich allerdings schnell ein Nachfolger gefunden: Franz Ziegler. Und auch für die C- und D-Junioren wurde mit Karl Wiesmüller eine helfende Hand für Roman Sturm gefunden.

    Bleibt das Problem Trainerposten. Beim Aushängeschild der JFG, den B-Junioren, ist man mit Florian Fischer sehr gut besetzt. Probleme bereiten die anderen Teams. Bei den A-Junioren gab es bereits während der Herbstserie einen Trainerwechsel – Manfred Braun beerbte Fabian Streit. Nun haben auch die C-Junioren einen neuen Übungsleiter. Auf Karl-Heinz Böhm folgt Carsten Soth. Kein Unbekannter. Der Kühbacher trainierte zuletzt Jugendmannschaften des FC Augsburg.

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