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Reitsport: Reiter und Pferde trotzen dem Wetter

Reitsport

Reiter und Pferde trotzen dem Wetter

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    Reiter und Pferde trotzen dem Wetter
    Reiter und Pferde trotzen dem Wetter

    Pöttmes Ellena tritt mit geblähten Nüstern auf den Turnierplatz. Reiter Michael Brunner klopft der Stute den Hals. Ihre Anspannung ist zu spüren, sie peitscht mit dem Schweif und macht einen nervösen Satz zur Seite. Die beiden machen sich mit den Hindernissen vertraut. Das Punktespringreiten ist nur eines der vielen Turniere, die am Wochenende auf Gut Sedlbrunn stattfanden. 300 Anmeldungen und fast 800 Pferde nahmen an den Pöttmeser Pferdetagen am Osterwochenende mit seinen 27 Prüfungen teil. Das Programm reichte vom Anfängerspringen über Stilspringprüfungen bis zu den anspruchsvollen Springprüfungen der höheren Klassen.

    Der Gongschlag ertönt: Michael Brunner nickt der Richterloge zu. Im leichten Galopp nehmen er und Pferd Ellena das erste Hindernis. Über den rosafarbenen Oxer, den hohen Steilsprung. Die Stute setzt mit weit ausgreifenden Sprüngen über den Platz, folgt Brunners Blick, der Hindernis für Hindernis anvisiert, wölbt sich im perfekten Bogen – kommt geschmeidig auf und jagt weiter. Die Nervosität scheint verflogen. Doch vor der nächsten Hürde rammt sie die Hufe in den Boden, weicht zurück und steigt auf die Hinterbeine. Mit der Verweigerung scheitern die beiden an einer Platzierung, aber immerhin klappt der Sprung beim zweiten Versuch. Von Frustration keine Spur, Brunner lobt seine Stute mit einem zufriedenen Lächeln.

    Gute Stimmung auf dem Pöttmeser Reiterhof

    Auch sonst herrscht eine ausgelassene Stimmung unter den Reitern, trotz kalten Windes und Sturzregens. Auf dem Sandplatz draußen und in der Halle wärmen sich die Reiter und ihre Pferde auf. Es wird über niedrige Hindernisse gesetzt, galoppiert und getrabt, in Volten, kleinen Kreisen, oder Traversalen (überkreuzten Schrittfolgen, zur Dehnung der Beine). Vor allem vor der Springprüfung der Klasse S (Schwer) herrscht reges Treiben. Wasser tropft von den Mähnen, Reithelmen, Sätteln und Pferdenasen. Eine nasse Besucherin steht mit ihrer dick eingepackten Tochter am Rand der Halle und blinzelt hinein. „Wir sind große Pferdefans“, sagt sie mit einem Zwinkern. Ihre Tochter kann den Blick nicht abwenden von einem großen Fuchswallach, dem der Sattel nachgegurtet wird.

    Es windet und stürmt, den Zuschauern macht das aber weniger aus: „Wir sind eigentlich immer hier“, erklärt ein Ehepaar aus Oberbernbach. „Das bisschen Nass hält uns nicht ab.“ Das entwickelt sich im Laufe des Nachmittags jedoch zu einem Unwetter, Sturmwind fegt über den Reiterhof. Das Springen wird vor dem Stechen des Höhepunktes, dem Springen der Klasse S, abgebrochen. Dennoch gibt es strahlende Sieger: Sechs Reiter entgehen dem Stechen und werden erstplatziert. Am Ende sind alle zufrieden. Vor allem Mitveranstalter Johann Schuster: „Keine Unfälle, nichts passiert. Natürlich fällt mal jemand runter, aber wenn einen das abhalten würde – dann müssten wir uns eine andere Sportart suchen.“ Seine jüngste Tochter Maria wurde im Springen der Klasse L Dritte.

    Schon am Samstag, 29. April, geht es auf Gut Sedlbrunn weiter mit den Pöttmeser Pferdetagen. Auch für das zweite Turnierwochenende haben sich bereits viele Teilnehmer angekündigt.

    Bei uns im Internet

    Weitere Bilder von den Pöttmeser Pferdetagen finden Sie unter

    www.aichacher-nachrichten.de

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