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Basketball: Team muss enger zusammenrücken

Basketball

Team muss enger zusammenrücken

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    Innerhalb kürzester Zeit Schlüsselspieler verloren
    Innerhalb kürzester Zeit Schlüsselspieler verloren

    Marius Stancu, 50, wirkt stets gut gelaunt. Der Basketballtrainer des TSV Aichach lacht viel, freut sich am Leben und versprüht Optimismus. Mit großen Erwartungen verabschiedete er sich am Ende der vergangenen Saison in die Sommerpause. Seine Mannschaft hatte die Runde in der Bezirksoberliga als Aufsteiger auf Platz fünf beendet, und Stancu liebäugelte in der folgenden Spielzeit insgeheim mit einem Spitzenrang. Soweit der Stand Ende März.

    Nun, ein paar Monate später, ist bei Stancu Ernüchterung eingekehrt. Er gibt sich weiter optimistisch und freut sich auf die Spielzeit, die am Samstag mit dem Auswärtsspiel beim TSV Meitingen beginnt. Muss aber auch zugeben, dass sich die Voraussetzungen wesentlich verschlechtert haben. Von einem Spitzenrang ist keine Rede mehr, Stancu orientiert sich nach unten und gibt den Klassenerhalt als primäres Saisonziel aus. Stancu bekräftigt: „Wir wollen in der Liga bleiben.“

    Grund dafür sind personelle Verluste im Kader, die im Sommer nicht abzusehen waren und schwer auszugleichen sind. Stancu drückt es so aus: „Wir sind dünner geworden.“ Innerhalb kürzester Zeit hat er Schlüsselspieler verloren, die das Spiel der Aichacher Basketballer tragen sollten. Die individuelle Klasse einzelner Akteure wirkt sich beim TSV Aichach stark auf die Leistung der gesamten Mannschaft aus. Daher bedauert Stancu den Ausfall von Henoch Nya-Ekombo, der regelmäßig zu den besten Werfern zählte. Ekombo wohnt in Augsburg und will sich auf sein Abitur konzentrieren, auf Basketball verzichtet er solange. „Für uns ist das eine extreme Schwächung“, bekennt Coach Stancu.

    Weiterer Pfeiler war Center Anthony Gräber, den es 2014 beruflich in die Region gezogen hatte. Er half der Mannschaft mit höherklassiger Erfahrung, brachte unter dem Korb mit seinen über zwei Metern nötige Größe mit und war bei Rebounds, dem zweiten Ball im Basketball, entscheidend. Gräber hat sich beruflich erneut verändert, wohnt jetzt in Pfaffenhofen. Nur noch sporadisch wird er im Aichacher Trikot auflaufen. Stancu will Gräbers Bedeutung für die Mannschaft nicht überhöhen. Mitunter soll Gräbers ehrgeizige und verbissene Art nicht immer gut bei seinen Mitspielern angekommen sein, sie sehen im Sport vordergründig den Spaß. Stancu sagt aber auch: „Wenn er mitspielt, freuen wir uns natürlich.“ Ein dritter Spieler wird Ende November passen müssen, dann zieht Chris Vonthien nach Kaufbeuren.

    Nach anfänglicher Enttäuschung hat sich Stancu mit der veränderten Situation arrangiert. Muss er auch, weil ihm Alternativen fehlen. Gezielt nach Neuzugängen haben die Aichacher nicht gesucht. Stancu hofft, ein, zwei Spieler finden von allein den Weg zur Aichacher Mannschaft. Auf Unterstützung aus der Jugend kann Stancu nicht bauen, auch wenn der Verein künftig mit einer U18 am Spielbetrieb der Bezirksoberliga Nord teilnehmen wird. Stancu: „Die Spieler sind leider noch zu jung für die Männermannschaft.“

    Im Kollektiv will der Trainer den personellen Aderlass verkraften. Die Aufgaben sollen auf mehrere Schultern verteilt werden, alle Spieler, nicht nur Punktesammler Konstantin Dwaliawili, sollen mehr Verantwortung übernehmen.

    Stancu versucht, seiner Mannschaft positives Denken zu vermitteln. Da ist er wieder, sein Optimismus. „Wenn wir die richtige Einstellung mitbringen, können wir weiter Spiele gewinnen“, sagt der Trainer. Dass dies am Samstag ab 19 Uhr schwer werden wird, dessen ist er sich bewusst.

    Der TSV Meitingen hat als Saisonziel den sofortigen Wiederaufstieg in die Bayernliga ausgegeben. Entsprechend motiviert wird die Mannschaft aus dem Norden Augsburgs bei ihrem ersten Heimspiel auftreten. Außerdem muss Aichachs Trainer in Meitingen auf weitere Akteure verzichten, Adrian Winkler und Paul Klobe können nicht mitwirken.

    Punktet Aichach in Meitingen, entpräche dies einer riesigen Überraschung. Stancu will nach einem möglichen Negativerlebnis in gewohnter Art Ruhe bewahren. Will erst mal abwarten und Eindrücke sammeln.

    Anfang Dezember, meint er, nach dem Ende der Vorrunde, werde er besser beurteilen können, was in dieser Saison sportlich möglich ist. „Dann kann ich die anderen Mannschaften besser einschätzen.“ Und seine eigene auch.

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