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Cosmin Uilacan: Wettskandal: Spieler des BC Aichach unter Verdacht

Cosmin Uilacan

Wettskandal: Spieler des BC Aichach unter Verdacht

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    Cosmin Uilacan (rechts), Mittelfeldspieler des Bezirksoberligisten BC Aichach, soll in den Wettskandal verwickelt sein.
    Cosmin Uilacan (rechts), Mittelfeldspieler des Bezirksoberligisten BC Aichach, soll in den Wettskandal verwickelt sein.

    Der Fußball-Wettskandal ist ganz unten angekommen. Dort, wo man ihn nicht erwartet hätte: bei den Amateuren im Allgemeinen und beim BC Aichach im Speziellen.

    Cosmin Uilacan, Mittelfeldspieler des Bezirksoberligisten, scheint seine Vergangenheit beim westfälischen Regionalligisten SC Verl einzuholen. Der Mittelfeldspieler steht neben zwei Ex-Mitspielern unter Verdacht, an den manipulierten Spielen seines damaligen Vereins gegen Borussia Mönchengladbach II (4:3) und den 1. FC Köln II (0:1) beteiligt gewesen zu sein. Dies geht nach Informationen der Neuen Westfälischen aus den neuesten Ermittlungsergebnissen der Staatsanwaltschaft in Bochum hervor. An die Spieler sollen demnach rund 20 000 Euro geflossen sein. Der Spieler selbst war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

    Bisher war bekannt, dass ein dritter Spieler des SC Verl an den verschobenen Spielen beteiligt gewesen sein soll. Dass dieser Cosmin Uilacan sein könnte, überraschte auch die Verantwortlichen des BC Aichach. Präsident Volker Weingartner hielt sich zunächst mit Aussagen zurück. "Ich werde mich nicht an Spekulationen beteiligen", sagte er gestern auf Anfrage der Aichacher Nachrichten. Er werde mit Uilacan das Gespräch suchen, traue ihm diese Sache aber eigentlich nicht zu. Weingartner wäre nicht der erste Fußballfunktionär, der sich in einem Spieler täuschen müsste.

    Beim BC Aichach ist man vorsichtig. Zunächst will der Verein abwarten, wie sich die Angelegenheit in den nächsten Tagen entwickelt, dann soll eine Entscheidung getroffen werden. Gestern Abend trafen sich die führenden Köpfe des BCA. Uilacan war eigentlich nicht als Thema vorgesehen, wurde dann aber schnell zu einem.

    Mit in der Runde saß Ex-Trainer Jakob Lapperger, der nun wieder als Spielbereichsleiter beim BC Aichach einsteigen wird. Lapperger: "Fakt ist: Wenn der Name im Zusammenhang mit dem Wettskandal gefallen ist, ist das für den BC Aichach eine ungute Geschichte." Aichachs Trainer Martin Schreier wollte nichts zu der Angelegenheit sagen. Aber: "Sollte der Verdacht stimmen, werden wir mit Sicherheit darüber reden müssen."

    Der 29-jährige Uilacan wohnt derzeit noch in Ustersbach. In der Region spielte er bereits für Schwaben Augsburg und den TSV Aindling, ehe er ins professionelle Spielerlager wechselte: Zwei Jahre agierte Uilacan für den FC St. Pauli, zwei für den Bonner SC und zwei für Verl (bei Gütersloh). Dort war er sogar Kapitän, ehe er im Sommer zum BC Aichach wechselte.

    Beim SC Verl hat man die beiden verwickelten Spieler, die gegenüber der Staatsanwaltschaft nun auch Uilacans Namen genannt haben sollen, vorläufig vom Trainings- und Spielbetrieb ausgeschlossen. Ähnlich dürfte man auch beim BC Aichach verfahren, sollte sich der Verdacht gegen den gebürtigen Rumänen bestätigen. Eben darauf will Präsident Weingartner warten und dann reagieren. "Wenn der Verdacht sich erhärtet, will ich ihn nicht mehr bei mir im Verein haben", sagte er.

    Am Wochenende gegen den TSV Mindelheim wird Uilacan beim BC Aichach jedenfalls auf keinen Fall auflaufen: Nicht wegen seiner Vergangenheit, sondern weil er verletzt ist. Für Gesprächsstoff wird er unfreiwillig sorgen - abseits des Fußballplatzes. Johannes Graf

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