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Eigentlich fehlt nur das Meer

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Eigentlich fehlt nur das Meer

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    Sven Orend nimmt Maß. Der Nachwuchsspieler des TSV Gersthofen half bei der Mannschaft aus Padua aus und belegte mit ihr Rang drei. Foto: Patricia Kämpf
    Sven Orend nimmt Maß. Der Nachwuchsspieler des TSV Gersthofen half bei der Mannschaft aus Padua aus und belegte mit ihr Rang drei. Foto: Patricia Kämpf Foto: Patricia Kämpf

    In der Gersthofer Abenstein-Arena und im Anhausener Bocciastadl fand am Wochenende der Boccia-Europacup 2010 statt. Anlass war das 25-jährige Gründungsjubiläum des Deutschen Boccia-Bundes. Angereist waren Sportler aus sechs Nationen: Knapp 130 Spieler aus Österreich, Ungarn, Liechtenstein, der Schweiz, Deutschland und natürlich dem Heimatland des Boccia, Italien. Josef Dick, 1985 Initiator der Gründung des Boccia-Bundes Deutschland und jetziger Abteilungsleiter des TSV Gersthofen, lässt seinen Blick über die Bahnen in Gersthofen schweifen: "Letzte Woche hat es so viel geregnet, dass die Bahnen einer Seenlandschaft glichen." Davon ist jetzt nichts mehr zu sehen. Stattdessen drängen sich Männer, Frauen und Jugendliche auf den vier Boccia-Bahnen in Gersthofen um die Kugeln. "Wir spielen ein Mix-Turnier", erklärt Josef Dick. "Eine Frau oder ein Jugendlicher muss in jedem Team vertreten sein."

    Boccia ist eine Sportart, die nicht nur von alten Herren in kurzen Hosen gespielt wird. Der 15-jährige Sven Orend trägt ein Trikot der Mannschaft "Padua 1". Eigentlich kommt er aber aus Gersthofen und spielt selbst beim TSV. "Wir haben Sven an die Italiener ausgeliehen", sagt Dick und lacht. "Die konnten nämlich für dieses Turnier keine Jugendlichen abstellen." Und die Gersthofer Jugend ist gut.

    Aushilfsspieler reißt Padua raus

    Sven hat sich mittlerweile eine rote Mütze aufgesetzt. Er nimmt sich eine Boccia-Kugel und beugt sich nach vorne. Halb legt er die Kugel, halb wirft er sie hin. Hinter dem Boccia-Spiel stecken vor allem viel Taktik und Strategie. "Ich habe das Spiel für die Italiener rausgerissen", erzählt er. Er grinst und ist auch ein bisschen stolz. "Ansonsten wäre Padua 1 ausgeschieden." Dafür gibt es Glückwunsche vom Gersthofener Bürgermeister Jürgen Schantin.

    Letztendlich hat sich die Mannschaft aus Padua sogar den dritten Platz auf dem Siegertreppchen erkämpft. Der SSV Anhausen landete auf dem zweiten Platz, der Pokal ging an die geistigen Väter des Boccia, die Italiener. Die Mannschaft "Lombardia Milano" ist europäische Spitzenklasse. "Der Europacup in Gersthofen und Anhausen war für viele Sportler eine Generalprobe", erzählt Josef Dick. "Denn im Herbst geht es zur Weltmeisterschaft nach Rom."

    Und dort ist dann auch das Meer vor der Türe.

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