Als das alte Augsburg unterging
Ein Fachmann ist sich sicher: Der Blindgänger vom Jakobertor ist in der Bombennacht von 1944 abgeworfen worden. Damals starben an zwei Tagen mehr als 800 Menschen
Um sie herum brennt die Stadt, doch die Turmwache in St. Ulrich harrt im Inferno aus. Am frühen Morgen des 26. Februar 1944 fliegen die schweren Bomber zur zweiten Angriffswelle auf Augsburg zu. Wenig später spüren die Männer auf dem Turm, was Bomben wie die jetzt nahe des Jakobertors gefundene 1,8 Tonnen schwere Luftmine anrichten: „Es kamen da besonders schwere Brocken. Dass es Sprengbomben und Minen waren, merkten wir am Luftdruck, der uns ins Innere des Turmes zurückwarf“, schreibt die Wache in ihrem Bericht.
Der Angriff der britischen, kanadischen und australischen Flugzeuge verlief nach der mörderischen Logik des Krieges: Der Luftdruck der Minen sollte Dächer abdecken und Häuser beschädigen, damit dann Brandbomben möglichst viel Schaden anrichten konnten, sagt der Luftkriegsforscher Hans Grimminger. Der frühere Stadtrat hat sich seit Jahrzehnten damit beschäftigt, was Augsburg in der eiskalten Nacht vom 25. auf den 26. Februar erlebte – und in den Jahren zuvor und danach. Doch dieser Luftangriff war der verheerendste und jedes Jahr wird an die Bombennacht erinnert. Explosionen und Feuer kosteten allein in der Nacht mehr als 600 Menschen das Leben; rechnet man den Tag-Angriff der Amerikaner am 25. Februar hinzu, waren es mehr als 800 Tote. Grimminger trug alle Namen zusammen und kommt auf eine höhere Opferzahl, als häufig genannt wird. Tausende flohen aus der Stadt. Überlebenden stockt noch heute die Stimme und es fließen Tränen, wenn sie sich erinnern. „Man hat nur einen Feuerball gesehen“, erzählte ein damals Siebenjähriger. „Das war ein Schock. Dieser Geruch. Die Hilflosigkeit...“ Augsburg brannte, die alte Stadt lag danach in Schutt und Asche.
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