Freie Fahrt für Radler gibt’s hier noch nicht
Über die neuen Radler-Streifen in der Deutschenbaurstraße gab es erst politische Diskussionen. Jetzt gibt es Markierungen - auf denen Autos parken.
Die gestrichelten gelben Linien sind seit ein paar Wochen auf der Deutschenbaurstraße in Pfersee angebracht. Sie signalisieren Autofahrern, dass auf den abmarkierten Streifen am Straßenrand Radler Vorrang haben. Doch die Fahrradfahrer haben von ihren neuen Schutzstreifen, über die politisch intensiv gerungen wurde, nur bedingt etwas: Sie sind nämlich noch meist von Autos zugeparkt.
In den neuen Angebotsstreifen hatte sich im Herbst ein politischer Streit gebündelt, der schon länger schwelt. Fahrrad-Verbänden und auch den Grünen gehen die Bemühungen für das städtische Projekt „Fahrradstadt 2020“ zu langsam. CSU und SPD sahen hingegen noch Diskussionsbedarf, als die Bauverwaltung von Referent Gerd Merkle (CSU) im Herbst die Idee mit den Schutzstreifen präsentierte. Denn damit fallen rund 30 Parkplätze von Anwohnern am Straßenrand weg. Als das Projekt auch im zweiten Anlauf im Bauausschuss des Stadtrats zu scheitern drohte und sich die Partner im Regierungsbündnis zofften, machte Merkle mit den Worten „Wir müssen endlich zur Fahrradstadt stehen“ den Vorschlag, die Streifen wenigstens mal für ein halbes Jahr zur Probe anzubringen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
»Denn damit fallen rund 30 Parkplätze von Anwohnern am Straßenrand weg.«
Wohlgemerkt hochgerechnete 30 Plätze. Die werden erstens im Normalfall gar nicht alle genutzt und zweitens ist um die Ecke genug Platz, dass die Streifen sehr wohl ziemlich leer sein können. Und oben drauf scheint die Straße bisher auch gerne mal als Lagerplatz für die Waren des dort ansässigen KFZ-Händlers genutzt worden zu sein. Wenn der seine Güter wieder auf seinem eigenen Grundstück lagert, fällt der Parkdruck schon mal deutlich ab. In Summe ist es dort alles andere als prekär, wenns um Parkplätze geht. Allenfalls wenn es um Bequemlichkeit geht. Denn da hat Weber schon recht:
»Laut Tiefbauamt gibt es in den Nebenstraßen genug Parkplätze für die Autos.«
Wenn das sogar von der Verwaltung kommt, also nicht nur per Augenmaß auf der Straße geraten wird, gehe ich mal davon aus, dass es so ist.
»Die Stadt kündigte bereits an, die Situation beobachten zu wollen.«
Ist das auch die Formulierung, die man anwenden muss, wenn es im die völlig übliche Zuparkerei von ähnlichen Maßnahmen auf der Grottenau oder Karlstraße geht? Da wird mMn auch nur beobachtet aber nicht wirklich was getan.
»Schon seit dem Frühling gibt es an der an der Gögginger Brücke zur Einmündung Stettenstraße hin eine eigene Fahrradampel; sie wurde zuletzt durch eine größere Anlage ersetzt.«
Die die Autofahrer dummerweise nicht mehr sehen können, sobald sie nach der Ampel zum Rechtabbiegen stehen und warten.
»Allerdings fehlen hier noch Markierungen für die geparkten Autos.«
Und vielleicht noch ein paar kleinere Baumaßnahmen, um die dann mitten auf den Schutzstreifen befindlichen Borsteinkanten abzusenken. Denn sonst wäre das wie im Rinnstein fahren.
»Seit das Projekt richtig angelaufen ist, sind drei Jahre vergangen, wobei anfangs viel Zeit auf Konzeption und Planung verwendet wurde.«
Man kann es auch so ausdrücken: November 2012 beschlossen, Zielzeit ist 2020: Das Bergfest war also schon. Wenn nicht langsam mal was größeres passiert, wird das bis 2020 nix.