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Mit Fingerspitzengefühl

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Mit Fingerspitzengefühl

Rüchenschmerzen
Rüchenschmerzen Foto: Cliparea/Fotolia

In den USA wird die Osteopathie häufig etwa bei Migräne, Kopf- und Rückenschmerzen angewendet. Seit einiger Zeit gehen auch in Deutschland Krankenversicherungen dazu über, die Kosten für eine osteopathische Behandlung zumindest teilweise zu übernehmen.

„Osteopathie wird ausschließlich mit den Händen praktiziert, ohne Medikamente und chirurgische Eingriffe“, erklärt Prof. Marina Fuhrmann, Vorsitzende des Verbandes der Osteopathen Deutschland (VOD) in Wiesbaden.

Vor mehr als 130 Jahren entwickelte der US-Arzt Andrew Taylor Still die Methode als eine Richtung der manuellen Medizin.

Die wörtliche Übersetzung „Leiden der Knochen“ ist missverständlich, denn Knochen und Skelett sind nur ein Teilaspekt. Vielmehr geht es darum, die Selbstheilungskräfte des gesamten Körpers mit spezifischen Massagetechniken und sanftem Druck zu aktivieren.

Spannungen geben Hinweise

Feinfühligkeit und jahrelange Schulung sind wichtig, um mit Fingerspitzen und Handflächen die Ursachen von Beschwerden aufzuspüren. Spannungen in Knochen, Muskeln und Bindegewebe geben Hinweise, wo Körperfunktionen und Organe beeinträchtigt sind. Solche Spannungen zu erkennen, Störsignale aufzulösen und eine gesunde Balance wiederherzustellen, ist Ziel der Osteopathie. Als Patient muss man sich darauf einlassen, eingehend untersucht, befragt und betastet zu werden. Zu Beginn einer Behandlung nehmen sich gute Osteopathen viel Zeit, um sich intensiv nach früheren Krankheiten und Lebensgewohnheiten zu erkundigen. Die häufigsten Beschwerden meiner Patienten sind Schmerzen des Bewegungsapparates wie Rücken-, Knie- und Nackenschmerzen, Verspannungen, Probleme mit den Bandscheiben. Dazu kommen Kopfschmerzen, Migräne, chronische Entzündungen und Verdauungsprobleme. Überraschend für viele Patienten ist, dass die Behandlung keineswegs immer dort ansetzt, wo es aktuell schmerzt. Kopfschmerzen zum Beispiel können durchaus Anlass sein, die Beweglichkeit der Füße zu prüfen. In Deutschland hat die Osteopathie als Ergänzung zur konventionellen Medizin Zulauf erhalten. Private Krankenversicherungen haben sie in naturheilkundlich orientierte Tarife aufgenommen. Auch etliche gesetzliche Kassen bieten seit einiger Zeit an, einen Teil der Kosten zu übernehmen.

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