Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten
Feuilleton regional
Icon Pfeil nach unten

Tuiachs Thesen: Kolumne: Jetzt rollen und „roifeln“ sie wieder

Tuiachs Thesen

Kolumne: Jetzt rollen und „roifeln“ sie wieder

    • |
    Kolumne: Jetzt rollen und „roifeln“ sie wieder
    Kolumne: Jetzt rollen und „roifeln“ sie wieder

    Keine Frage, Vorweihnachtszeit ist Stresszeit! Jetzt mit jemanden etwas ausmachen zu wollen, ist sinnlos. Da kommt mit Sicherheit die Antwort: „Na, du, vor Weihnachten nimmer!“ Jetzt ist Hochkampfzeit für Versandhäuser und für Unternehmen wie zum Beispiel die Post, die die bestellten Waren zum Verbraucher nach Hause oder in die Abgabefilialen fahren.

    Ich frage mich, ob es möglich ist, dass sich Ehepaare zu Weihnachten neue Winterreifen schenken? Ja, ist es, denn ich sehe in den diversen Anlieferungsstellen massenweise eingepackte Autoreifen herumliegen. Die dann unter Umständen wieder zurückgeschickt werden, wenn das Profil nicht den Erwartungen entspricht. So sieht Fortschritt aus!

    Aber nicht nur Reifen, auch Gartenbänke und Gartenhäuschen habe ich schon in Postfilialen entdeckt. Nebst den Blusen, Schuhen, Gartengrills und weiß der Teufel noch alles. Mich wundert dabei immer wieder, dass sich niemand aufregt über die Millionen von gefahrenen Kilometern, die die Zustellautos im Land zurücklegen. Gegen diese Zunahme des Autoverkehrs sind die Ausstöße der Dieselautos eine zu vernachlässigende Größe. Ich glaube, bei dieser Debatte ist viel Heuchelei im Spiel.

    Das Frühstück per Auto zum Berg rauf

    In einem Prospekt für die Allgäuer Tourismusbranche las ich unlängst, dass eine Ferienhaussiedlung ihren Mietern/Touristen anbietet, sich das selbst zusammengestellte Frühstück per Auto auf den Berg hinaufbringen zu lassen. Ja zum Kuckuck, wo leben wir denn? Die sollen sich ihr Frühstück gefälligst selbst machen! Aber nicht nur gerollt, auch „geroifelt“ wird in der Vorweihnachtszeit. Also auf Hochdeutsch: „Es wird schnell zu Fuß gegangen.“

    In der Innenstadt weiß man jetzt wieder, was die „Ausweitung der Kampfzone“ bedeutet. Vom Drogeriemarkt raus, in den nächsten rein; dort wird Eau de Toilette aufgesprüht, was die Flaschen halten. Und sie roifeln dann mit den Tüten zum Parkhaus oder zur „Schtrassaba“. Habe letztes Jahr unter den Herumrennenden allerdings auch viele Trittbrettfahrer entdeckt. Das sind Menschen mit kleinem Geldbeutel, die ihre Tüten von zu Hause mitbringen und nur so tun, als würden sie „shoppen“ (was für ein furchtbares Wort, nebenbei). Getreu dem olympischen Motto: „Dabei sein ist alles.“ Also, nix für ungut, verehrte Leser, kommen Sie gut am 24. im „Ziel“ an.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden