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Fußball: Bundesliga am Sonntag: Weniger Zuschauer bei den Amateuren?

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Bundesliga am Sonntag: Weniger Zuschauer bei den Amateuren?

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    Amateuervereine sind um jeden Zuschauer froh. Manche fürchten wegen zusätzlicher Bundesliga-Sonntagsspiele könnten sie noch weniger werden.
    Amateuervereine sind um jeden Zuschauer froh. Manche fürchten wegen zusätzlicher Bundesliga-Sonntagsspiele könnten sie noch weniger werden. Foto: Reinhold Radloff

    Es dauerte nicht lange, bis DFB-Präsident Reinhard Grindel die erste unangenehme Frage erreichte. In der Sendung Kicker-TV beantwortete der Chef des Deutschen Fußballbundes Fragen zur Reform des DFB-Pokals, zu seiner nächsten Amtszeit und zu Themen, die die Zuschauer vorschlugen.

    Per Videobotschaft meldeten sich unter anderem besorgte Amateurspieler, klagten über die ausgedehnten Spielzeiten der Bundesliga. Erstmals wird es in einer Saison sonntags drei Spiele geben. Neben den Partien um 15.30 Uhr und 17.30 Uhr wird künftig an fünf Spieltagen auch um 13.30 Uhr angepfiffen. „Wie sollen wir denn noch Zuschauer auf die Plätze in den unteren Ligen bekommen, wenn den ganzen Tag Bundesliga im Fernsehen läuft?“, fragt ein Hobbyfußballer also den DFB-Präsidenten Reinhard Grindel. Der verteidigt die Entscheidung der Deutschen Fußball-Liga, sonntags drei Spiele anzusetzen. An zwei der fünf betroffenen Spieltage ruhe der Amateurfußball in manchen Bundesländern ohnehin schon. „Dass die drei anderen Spiele dann etwa in Schleswig-Holstein dazu führen, dass Zuschauerzahlen zurückgehen, wenn Mainz gegen Ingolstadt spielt, bezweifele ich“, sagt Grindel.

    "Wenn der FCA zeitgleich spielt, kostet das 100 bis 120 Zuschauer"

    Vereinsfunktionäre in der Region teilen diese Ansicht. Anette Baer, Abteilungsleiterin bei der TSG Stadtbergen, sagt etwa: „Ich denke nicht, dass ein zusätzliches Spiel große Auswirkungen auf unsere Zuschauerzahlen hat.“ Außer wenn der FC Augsburg sonntags ran- müsste, so wie kommendes Wochenende (15.30 Uhr gegen Mainz). „Wenn der FCA zeitgleich mit uns spielt, kostet uns das 100 bis 120 Zuschauer“, berichtet Jürgen Reitmeier vom TSV Schwaben Augsburg. Der Landesligist trägt seine Heimspiele am Samstagnachmittag aus und weiß nur zu gut, wie es ist, mit dem FCA zu konkurrieren. Zu Beginn der Landesliga-Saison, als die Bundesliga noch in der Sommerpause war, kamen bis zu 300 Besucher zu den Spielen, jetzt weniger als halb so viele.

    Dass Vereine ihr Spiel verlegen möchten, wenn es sich mit einer Partie des FCA überschneidet, komme oft vor, sagt Florian Gerstner vom TSV Göggingen. „Es ist schon problematisch, wenn man wegen eines verlegten Spiels unter der Woche ranmuss“, findet er. Viele der Spieler hätten dann andere Verpflichtungen. Weil in den unteren Ligen in der Regel sonntags um 15 Uhr angepfiffen wird, könnte es bald häufiger zu diesen Überschneidungen kommen.

    Volker Wedel, den Bezirksvorsitzenden des Bayerischen Fußballverbands, haben vonseiten der Vereine bisher allerdings keine Beschwerden wegen der neuen Spielzeiten erreicht. Vor der Saison habe er die Thematik mit den Vereinen besprochen, es habe jedoch nur geringes Interesse gegeben, die betroffenen Spieltage zu verschieben. Dass eine Partie der ersten Bundesliga nächste Saison auch montags ausgetragen wird, sieht Wedel unproblematisch.

    Mancher Vereinsfunktionär betrachtet die zusätzlichen Spielzeiten am Sonntag als Chance, mehr Zuschauer zu gewinnen. „Die könnten dann erst im Vereinsheim Bundesliga gucken und danach raus auf den Platz kommen“, schlägt Abteilungsleiterin Anette Baer vor.

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