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Boxen: Er kämpft wie Mike Tyson

Boxen

Er kämpft wie Mike Tyson

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    Boxer Roman Hardok (rechts) wurde im Dezember Deutscher Meister. Am Sonntag verteidigt er in Hamburg seinen Titel.
    Boxer Roman Hardok (rechts) wurde im Dezember Deutscher Meister. Am Sonntag verteidigt er in Hamburg seinen Titel. Foto: Siegfried Kerpf

    Wenn man mit Roman Hardok spricht, hat man nicht den Eindruck, dass man einen deutschen Meister im Boxen vor sich hat. Vielleicht weil er nicht unbedingt dem Klischee der meisten Faustkämpfer entspricht. Hardok ist eher ruhig statt laut und wirkt eher introvertiert als extrovertiert. Zudem zählt er nicht zu den großen Träumern, die allein im Ring ihr Glück sehen. Hardok ist ein ausgebildeter Fachinformatiker, der seit März dieses Jahres in Teilzeit arbeitet, um vielleicht sportlich einen weiteren Schritt zu machen. „Ich bin im Leben immer zweigleisig gefahren“, meint Hardok, der im Jahr 2013 seinen ersten Profikampf bestritt.

    Im vergangenen Dezember gelang ihm sein erstes „Meisterstück“. Damals besiegte er in Kühbach (Landkreis Aichach) Jacob Jakobi aus Schleswig-Holstein im Supermittelgewicht und holte sich den deutschen Titel. „Ich denke, das hat mir ein paar Türen geöffnet“, sagte Hardok damals nach dem Kampf. Schließlich tummeln sich in Hardoks Gewichtsklasse Größen wie Arthur Abraham, Jürgen Brähmer oder Vincent Feigenbutz.

    In Hamburg will Hardok seinen Titel verteidigen

    Arthur Abraham wird er zwar am Sonntag über den Weg laufen, allerdings zählt der bei der Hamburger Veranstaltung „Boxen im Norden“ nur zu den Ehrengästen. Wie auch Trainer und lebende Boxlegende Ulli Wegner. Bei diesem Event will Hardok gegen den Hamburger Sebastian Lo Zito seinen Titel verteidigen. „Wichtig ist, dass man in Hamburg sieht, dass es in Bayern auch eine starke Konkurrenz gibt“, lächelt Alexander Haan, der Trainer von Hardok.

    Die größte Stärke von Hardok sieht Haan in dessen Kampfwillen: „Roman ist vor allem einer, der nie aufgibt.“ Eine wichtige Eigenschaft für Haan, der weiß, dass Lo Zito, der auch „The Sicilian Stallion“ (der sizilianische Hengst) genannt wird, seinen Schützling fordern wird. Lo Zito ist in seinen bisher elf Profikämpfen noch unbesiegt. Als Herausforderer bekam er den Zuschlag. „Wir hatten mehrere Angebote. Uns hat die Qualität von Lo Zito beeindruckt und natürlich, dass wir vom Punktesystem auch weiter nach oben rutschen können“, sagt Haan.

    Action-Helden haben ihn inspiriert

    Mit 13 Jahren begann der mittlerweile 24-jährige Hardok, der im Kaukasusgebirge in Russland aufgewachsen ist, in Augsburg das Boxen. Animiert dazu wurde er von seiner Liebe zu Action-Filmen. Hardok, der zweisprachig aufgewachsen ist (deutsch und russisch), grinst: „Ich habe früher immer gern Filme mit Jean-Claude van Damme, Jackie Chan oder Bruce Lee gesehen. Das hat mich zum Kampfsport gebracht, und jetzt mache ich das bereits ein halbes Leben.“

    Action-Filme mit Helden wie Bruce Lee führten den Augsburger Boxer Roman Hardok in den Ring.
    Action-Filme mit Helden wie Bruce Lee führten den Augsburger Boxer Roman Hardok in den Ring. Foto: Jerome Favre (dpa)

    Als sein sportliches Vorbild bezeichnet er den aktuellen Weltmeister der WBA, Gennadin Golowkin. Doch sein Stil ähnelt eher einem anderen. „Viele meiner Kollegen sagen, ich boxe ähnlich wie Mike Tyson.“ „Er meint allerdings den technischen Tyson und nicht den Schläger Tyson“, wirft sein Trainer Haan ein.

    Nächstes Ziel: der internationale Boxring

    Wie es nach dem Kampf gegen Lo Zito weitergeht, wird davon abhängen, wie sich Hardok schlägt. Von den aktuellen Boxern im Supermittelgewicht hätte Hardok den Karlsruher Vincent Feigenbutz im Visier. „Ich habe schon einige Kämpfe von ihm gesehen. Ich würde mir durchaus zutrauen, gegen ihn in nächster Zeit zu boxen“, sagt Hardok.

    Hardok, der Jüngste von insgesamt vier Geschwistern, hat noch große Ziele: „Jetzt verteidigen wir erst einmal meinen Titel – und dann würde ich gerne mal international boxen.“ Wie so viele deutsche Boxer denkt er dabei an das „Mekka“ dieses Sports: „In Amerika zu boxen wäre natürlich das Größte.“

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