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FC Augsburg: Gemischte Gefühle beim FCA

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Gemischte Gefühle beim FCA

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    Was macht Marcel de Jong (vorne)? Derzeit ist er als linker Außenverteidiger nur die Nummer zwei hinter Abdul Rahman Baba. Doch der wird dem FCA im Januar einige Woche fehlen.
    Was macht Marcel de Jong (vorne)? Derzeit ist er als linker Außenverteidiger nur die Nummer zwei hinter Abdul Rahman Baba. Doch der wird dem FCA im Januar einige Woche fehlen. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Als am Mittwoch das 3:1 für Ghana im Qualifikationsspiel gegen Togo gefallen war, stand fest: Ghana hat sich wieder für die Endrunde des Afrika-Cups qualifiziert. Für Abdul Rahman Baba, 20, wird sie das erste Highlight in seiner Karriere, die sich seit seinem Wechsel vom Zweitligisten Greuther Fürth zum FC Augsburg raketenartig beschleunigt.

    In der Bundesliga hat er sich in den vergangenen Monaten einen Stammplatz auf der linken Außenverteidiger-Position erkämpft und auch in der Nationalmannschaft Ghanas, dem vierfachen Afrika-Cup-Gewinner, setzte er sich auf dieser Position durch.

    Was beim FCA gemischte Gefühl auslöst. Einerseits ist Baba Werbeträger für den Entwicklungsstandort Augsburg, andererseits könnte der FCA selbst „Opfer“ seiner Talentförderung in der Bundesliga werden. Denn der Afrika-Cup in Äquatorialguinea beginnt am 17. Januar, das Finale findet am 8. Februar statt. Baba wird die gesamte Rückrunden-Vorbereitung und, wenn es für Ghana gut läuft, auch die ersten Rückrundenspiele gegen Hoffenheim (1.2.), Dortmund (4.2.) und Frankfurt (8.2.) fehlen.

    Stefan Reuter: Vakuum aus eigenen Reihen auffüllen

    FCA-Manager Stefan Reuter sieht das gelassen: „In dem Moment, in dem man einen afrikanischen Spieler verpflichtet, weiß man, dass der Afrika-Cup auf einen zukommen kann. Dann weiß man, dass man ihn in der Phase nicht zur Verfügung hat.“ Reuter ist sich sicher, dass der FCA das Vakuum aus den eigenen Reihen füllen kann. „Wir werden dies mit unserem Kader auffangen.“

    Erster Kandidat wäre Marcel de Jong, 28. Doch der kanadische Nationalspieler ist mit seiner Situation unzufrieden. Er will den Verein vielleicht sogar verlassen. Noch gibt sich de Jong aber kämpferisch: „Ich will spielen und werde bis zur Winterpause alles daransetzen, mich in die Stammelf zu kämpfen.“ Aber für ihn steht auch fest: „Es muss sich etwas ändern, denn dieses Jahr habe ich mir nicht so vorgestellt.“

    De Jong hatte im Sommer erst nach langem Zögern einen neuen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben, nachdem er seinen Stammplatz an Matthias Ostrzolek (jetzt HSV) verloren hatte. De Jong, der nach Achillessehnenproblemen nächste Woche wieder voll trainieren will: „Natürlich habe ich mit dem Trainer und dem Manager gesprochen. Sie haben Dinge auf den Tisch gelegt, die mich überzeugt haben, noch einmal zu unterschreiben. Aber die Dinge haben sich leider nicht so entwickelt.“ Der FCA holte Baba – und der schlug ein.

    De Jong ist hin- und hergerissen

    Dass Baba jetzt beim Afrika-Cup spielt, sieht de Jong so: „Ich freue mich für ihn. Aber auch wenn er vielleicht ein, zwei, drei Spiele fehlen wird, ändert das nichts an meiner grundlegenden Situation.“ Bleiben oder nicht bleiben? De Jong ist hin- und hergerissen. Vielleicht nutzt er ja doch Babas Abwesenheit für sich. Manager Reuter würde es freuen. Er will einen Wechsel von de Jong nicht kategorisch ausschließen: „Wenn wir eine Lösung haben, die für beide Seiten passt, kann was passieren. Es kann aber genauso sein, dass nichts passiert.“ Für Reuter ist erst einmal wichtig, dass Baba im Laufe des heutigen Freitags, rechtzeitig vor dem Spiel am Sonntag (17.30 Uhr) gegen den VfB Stuttgart, aus Afrika zurückkehrt. Das ist gar nicht so selbstverständlich.

    Vor einigen Wochen traf Baba erst kurz vor dem Spiel in Mainz in Deutschland ein. Reuter erzählt von den logistischen Problemen: „In der Hauptstadt Accra konnte Ghana nicht spielen, da wird das Stadion umgebaut. In Tamale, wo die Partie stattfand, besitzt der Flughafen nicht die notwendige Beleuchtung, damit abends, nach Spielschluss, noch eine Maschine starten kann.“ Nach seiner Rückkehr wird Baba sofort von Teamarzt Andreas Weigel in Empfang genommen werden.

    Grund: Die Ebola-Epidemie in einigen afrikanischen Ländern. „Wir werden ihn genau befragen. Er muss dann dreimal am Tag Fieber messen und dies dokumentieren.“ Dies geschehe in enger Zusammenarbeit mit den Physiotherapeuten. Weigel glaubt nicht, dass es Probleme gibt. Aber: „Sobald Baba irgendwelche Erkältungssymptome oder Fieber oder Husten bekommen würde, müsste er sofort Bescheid geben und von der Mannschaft isoliert werden. Da Ebola erst mit Beginn der Symptome ansteckend ist, hätten wir das im Fall der Fälle im Griff.“

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